Fetzelhofen
Fetzelhofen ist ein Gemeindeteil des Marktes Lonnerstadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Fetzelhofen Markt Lonnerstadt | |
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Höhe: | 281 m ü. NHN |
Einwohner: | 144 (31. Dez. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91475 |
Vorwahl: | 09193 |
Geografie
Das Dorf liegt am Südufer der Kleinen Weisach. Der Ailsbach mündet bei den Fetzelhofener Weiher unmittelbar nördlich des Ortes als linker Zufluss in die Kleine Weisach. Des Weiteren münden dort der Weihergrundgraben und der Altbach. Südlich des Ortes grenzt ein Waldgebiet an. Im Osten und Norden ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. 500 Meter nordöstlich liegt der Eichwald.
Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Frimmersdorf (1,9 km westlich) bzw. die Kreisstraße ERH 18 kreuzend nach Lonnerstadt (2,5 km östlich). Eine weitere führt zur ERH 18 (0,4 km nördlich) zwischen Unterwinterbach im Westen und Lonnerstadt im Osten. In der Nähe mündet die Kreisstraße ERH 22, die nach Ailsbach (1,1 km nordwestlich) führt.[2]
Geschichte
Der Ort wurde im Würzburgischen Lehenbuch von 1303 als „Vetelnhofen“ erstmals urkundlich erwähnt. Apel von Thünfeld war zu dieser Zeit Lehensträger des Zehnts. Die Lehnsherrschaft über den Zehnt ging in der Folgezeit von Würzburg auf die Herren von Hohenlohe über. Sie belehnten damit 1357 Ulrich von Lauffenholz und 1377 Eberhard von Thünfeld. 1506 wurde die Lehensherrschaft von den Grafen von Castell übernommen. Im selben Jahr endete auch die Lehensträgerschaft der Thünfelds. An ihrer Stelle traten die von Dobenecks.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Fetzelhofen 21 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten die nürnbergische Landesalmosenamt-Vogtei Lonnerstadt und das brandenburg-bayreuthische Klosteramt Frauenaurach gemeinsam inne. Grundherren waren das Klosteramt Frauenaurach (2 Höfe, 1 Höflein, 1 Gut, 1 Tropfhaus, 1 Mühle, 1 Haus), die Vogtei Lonnerstadt (3 Höfe, 3 Güter, 6 Sölden) und der Nürnberger Eigenherr von Kolberg (2 Güter).[4]
1802 kam Fetzelhofen an Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Lonnerstadt zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Fetzelhofen, zu der Ailsbach gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden zwei Anwesen den Löffelholz von Kolberg (bis 1830).[5] Ab 1862 gehörte Fetzelhofen zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1973 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,849 km².[6]
Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Fetzelhofen im Zuge der Gebietsreform nach Lonnerstadt eingegliedert.[7]
Baudenkmal
- Die zu Haus Nr. 11 gehörige Scheune
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Fetzelhofen
Jahr | 1819 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 214 | 251 | 253 | 239 | 263 | 261 | 259 | 250 | 266 | 275 | 242 | 238 | 246 | 232 | 245 | 242 | 250 | 250 | 219 | 347 | 334 | 287 | 221 | 216 |
Häuser[8] | 44 | 45 | 43 | 41 | 43 | 43 | 46 | |||||||||||||||||
Quelle | [9] | [10] | [10] | [10] | [11] | [10] | [12] | [10] | [10] | [13] | [10] | [10] | [14] | [10] | [10] | [10] | [15] | [10] | [10] | [10] | [16] | [10] | [6] | [17] |
Ort Fetzelhofen
Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
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Einwohner | 125 | 154 | 132 | 153 | 128 | 139 | 184 | 117 | 111 | 123 | 144 |
Häuser[8] | 24 | 24 | 22 | 23 | 24 | 27 | |||||
Quelle | [9] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [6] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Seit der Reformation ist der Ort protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Oswald (Lonnerstadt) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Georg (Höchstadt an der Aisch).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Fezelhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 131 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 63.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 64 (Digitalisat). Ebd. S. 129 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Fezelhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 19 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 153.
Weblinks
- Fetzelhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. September 2021.
- Fetzelhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. Oktober 2019.
- Fetzelhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. Oktober 2019
Einzelnachweise
- Gemeindezahlen – Markt Lonnerstadt (nur Hauptwohnsitz). Abgerufen am 2. Oktober 2021.
- Fetzelhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 153 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 63.
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 64
- H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 129.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden sie als Wohngebäude bezeichnet.
- A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 27 (Digitalisat). Für die Gemeinde Fetzelhofen zuzüglich der Einwohner von Ailsbach (S. 2).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 990 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).