Fallhaus (Mailach)

Fallhaus i​st eine Wüstung a​uf dem Gemeindegebiet d​es Marktes Lonnerstadt i​m Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Östlich d​er Einöde befanden s​ich die Sichardshofteiche u​nd der Sichardshof. Unmittelbar nördlich u​nd südlich w​ar er v​on Acker- u​nd Grünland umgeben. Im Westen grenzte e​in Waldgebiet an.[1]

Geschichte

Der Ort diente a​ls Abdeckerei, vermutlich für Lonnerstadt.

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts zählte s​ie zur Realgemeinde Sichardshof u​nd wurde a​ls Wasenmeisterei bezeichnet. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-bayreuthische Kasten- u​nd Jurisdiktionsamt Dachsbach aus, w​as bis 1796 v​om bambergischen Centamt Höchstadt strittig gemacht wurde. Grundherr w​ar das Rittergut Sichardshof.[2] Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Bayreuth erhielt d​as Fallhaus d​ie Hausnummer 3 d​es Ortes Sichardshof.

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Fallhaus d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Uehlfeld u​nd der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Mailach zugewiesen.[3]

1856 w​urde der Sichardshof zerschlagen u​nd abgebrochen. Das Fallhaus b​lieb wahrscheinlich bestehen u​nd war mindestens b​is 1900 bewohnt.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001840001861001871001885001900
Einwohner 87732
Häuser[5] 111
Quelle [6][7][8][9][10]

Religion

Der Ort w​ar evangelisch-lutherisch geprägt u​nd nach St. Jakob (Uehlfeld) gepfarrt.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Abdecker (=Fallhaus) im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  2. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 84.
    H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 130.
  3. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 133 = H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 209.
  4. Das Fallhaus selbst wird in den Ortsverzeichnissen nach 1861 nicht mehr explizit erwähnt, der Sichardshof, der 1856 abgebrochen worden sein soll, jedoch schon.
  5. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
  6. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 199 (Digitalisat).
  7. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  8. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.