Evangelisch-Lutherisches Dekanat Nürnberg
Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Nürnberg ist eines der 10 Dekanate des Kirchenkreises Nürnberg. Zum Dekanat gehören (Stand 2021) insgesamt 140.000 Kirchenmitglieder in 46 Kirchengemeinden in Nürnberg und der näheren Umgebung[1].Seit 1. Oktober 2011 ist Jürgen Körnlein Stadtdekan von Nürnberg.[2] Zugleich steht er dem Prodekanat Mitte vor. Das Dekanat ist in fünf Prodekanate untergliedert. Die weiteren Dekane sind Christopher Krieghoff für das Prodekanat Nord, Christine Schürmann für das Prodekanat Ost, Britta Müller für das Prodekanat Süd und Dirk Wessel für das Prodekanat West.
Dekanat | |
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St. Lorenz in Nürnberg Pfarrkirche des Stadtdekans | |
Organisation | |
Dekanatsbezirk | Nürnberg |
Kirchenkreis | Nürnberg |
Landeskirche | Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern |
Statistik | |
Kirchengemeinden | 46 |
Gemeindeglieder | 140.000 (Stand 2021) |
Leitung | |
Dekan | Jürgen Körnlein |
Dekanatskirche | St. Lorenz |
Anschrift des Dekanatsamts | Burgstr. 6 90403 Nürnberg |
Webpräsenz | www.nuernberg-evangelisch.de |
Geschichte
Kaiser Heinrich III. ließ um 1040 zur Sicherung des Reichswaldes eine Reichsburg auf einen Sandsteinfels oberhalb der Pegnitz errichten. Unterhalb der Burg entwickelte sich Nürnberg, das 1050 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1219 erhielt Nürnberg die Reichsfreiheit. Die Nürnberger Hauptkirchen St. Sebald und St. Lorenz zum Heiligen Grab waren anfänglich Filialkirchen von Poppenreuth bzw. Fürth. 1474 bekam der Rat der Stadt Nürnberg das Vorschlagsrecht für seine Pfarrkirchen. St. Lorenz und St. Sebald wurden 1477 Propsteien erhoben und waren damit nicht mehr der geistlichen Jurisdiktion des Bischofs von Bamberg untergeordnet. 1513 gelang es Nürnberg die Patronatsrechte für die Pfarreien St. Sebald und St. Lorenz durch Zahlung von je 100 Gulden Jahresrente vom Bischof von Bamberg zu erwerben das Abhängigkeitsverhältnis zu den Pfarreien Poppenreuth bzw. Fürth umzukehren. Die Zahlungen wurden bis zur Säkularisation des Fürstbistums 1802 bezahlt. Vom 3. bis 14. März 1525 fand im Rathaussaal ein Religionsgespräch statt. Danach wurde am 17. März die katholische Predigt und Seelsorge und ab 21. April 1525 die Messe in den Klöstern verboten. Die Kirchengemeinden des Dekanatsbezirks gehörten zur Reformationszeit entweder zur Reichsstadt Nürnberg selbst oder zu ihrem Landgebiet.
Kirchengemeinden
In den 5 Prodekanaten liegen 46 Kirchengemeinden mit insgesamt 164.000 Gemeindegliedern. Die meisten Gemeinden sind nach ihren Kirchen genannt. Der Stadtdekan ist in Personalunion Pfarrer an St. Lorenz.
Prodekanat Mitte
- Innenstadt – St. Egidien
- Innenstadt – St. Lorenz
- Innenstadt – St. Sebald
- Innenstadt – St. Jakob
Prodekanat West
- Eibach – Johanneskirche
- Gebersdorf – Stephanuskirche
- Großreuth – Thomaskirche
- Gostenhof – Dreieinigkeitskirche
- Reichelsdorf – Philippuskirche
- Röthenbach – Nikodemuskirche
- Schweinau – Kreuzkirche
- Schweinau – St. Leonhard
- Seeleinsbühl-Leyh – Epiphaniaskirche
- Seeleinsbühl-Leyh – Erlöserkirche
Prodekanat Nord
- Boxdorf – Zum Guten Hirten
- Buchenbühl – Himmelfahrtskirche
- Heroldsberg – St. Matthäus
- Erlenstegen – St. Jobst
- Kraftshof – St. Georgskirche
- Maxfeld – Reformations-Gedächtnis-Kirche
- Nordostbahnhof – St. Lukas
- Nordstadt – St. Matthäus
- Schniegling – Versöhnungskirche
- St. Johannis – St. Johanniskirche auf dem Johannisfriedhof und Friedenskirche
- Thon – St. Andreas
- Wöhrd – St. Bartholomäus
- Ziegelstein – Melanchthonkirche
Prodekanat Ost
- Altenfurt – Christuskirche
- Behringersdorf – Maria-Magdalena-Kirche
- Fischbach – Auferstehungskirche
- Langwasser – Dietrich-Bonhoeffer-Kirche
- Langwasser – Martin-Niemöller-Kirche
- Langwasser – Paul-Gerhardt-Kirche
- Langwasser – Passionskirche
- Laufamholz – Heilig-Geist-Kirche
- Mögeldorf – St.-Nikolaus-und-Ulrichskirche
- Röthenbach an der Pegnitz – Heilig-Kreuz-Kirche
- Rückersdorf – St. Georg
- Schwaig bei Nürnberg – Thomaskirche
- Zerzabelshof – Auferstehungskirche
Prodekanat Süd
- Gartenstadt – Emmauskirche
- Gibitzenhof – St. Markus
- Hasenbuck – Lutherkirche
- Lichtenhof – Gustav-Adolf-Gedächtniskirche
- Rangierbahnhof-Siedlung – St. Paul
- St. Peter – St. Peter
- Steinbühl – Christuskirche
- Worzeldorf – Osterkirche
Siehe auch
Literatur
- Addreß-Handbuch für den Rezat-Kreis des Königreichs Baiern. Johann Baptist Reindl, Bamberg 1814, S. 130–132 (Digitalisat).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 241–243 (Digitalisat).
- Amts-Handbuch für die Protestantischen Geistlichen des Königreiches Baiern. Verlag der allgemeinen protestantischen Pfarrwittwen-Casse, Sulzbach 1821, S. 304–306 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224 (Digitalisat).
- Matthias Simon: Historischer Atlas von Bayern. Kirchliche Organisation, die evangelische Kirche. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1960.
- Evangelium und Geist der Zeiten : 450 Jahre Reformation in Nürnberg. Evang.-Luth. Gesamtkirchenverwaltung, Nürnberg 1975.
- Wolfgang Osiander: Die Reformation in Franken : Andreas Osiander und die fränkischen Reformatoren. Schrenk-Verlag, Gunzenhausen 2008, ISBN 978-3-924270-55-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- , abgerufen am 12. August 2021
- http://www.nuernberg-evangelisch.de/der-stadtdekan/