Erkundung des äußeren Sonnensystems (China)
Die Erkundung des äußeren Sonnensystems (chinesisch 太陽系邊際探測 / 太阳系边际探测, Pinyin Tàiyángxì Biānjì Tàncè, wörtlich „Erkundung des Randes des Sonnensystems“) ist der Arbeitstitel eines Projekts der Volksrepublik China zur Erforschung des Jupiter und vor allem seines vierten Mondes Kallisto,[1] der äußeren Planeten und der Heliopause. Das Projekt wurde am 2. Mai 2018 erstmals vorgestellt. Es steht unter der wissenschaftlichen Leitung der Fakultät für Erd- und Weltraumwissenschaften der Universität Peking (Zong Qiugang) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Monderkundungs- und Raumfahrtprojekte der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas (Wu Weiren), der China Aerospace Science and Technology Corporation (Yu Dengyun),[2] der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnologie (Huang Jiangchuan), dem Pekinger Institut für Raumfahrzeugkonstruktion (Meng Linzhi) und dem Nationalen Zentrum für Weltraumwissenschaften (Wang Chi).[3] Zwischen 2029 und 2032 gibt es ein Startfenster für die Mission,[4] zunächst ist der Start für 2030 vorgesehen.[5][1]
Missionsablauf
Planetenerkundung
In der am 8. September 2021 verabschiedeten Version des Planetenerkundungsprogramms soll eine aus mehreren Komponenten bestehende Sonde nach dem Start 2030 nach dem Start mit einer Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 9 zunächst in Richtung Venus fliegen und dort mit einem Swing-by-Manöver beschleunigen. Dann fliegt die Sonde zurück zur Erde, wo sie mit zwei weiteren Swing-by-Manövern zusätzlich beschleunigt, um dann zum Jupiter zu fliegen.[6] Nach der Ankunft 2033 trennt sich die Sonde in zwei Teile, die sogenannte „Jupitersystem-Erkundungssonde“ (木星系探测器, englisch einst Jupiter Callisto Orbiter) und die „Planetensystem-Durchquerungssonde“ (行星穿越探测器, englisch einst Interstellar Heliospheric Probe). Die Jupitersystem-Sonde schwenkt zunächst in einen Orbit um den Jupiter selbst ein, um wissenschaftliche Untersuchungen des Planeten und seiner Monde durchzuführen. Nach einer gewissen Zeit verwandelt die Sonde unter Ausnutzung der Anziehungskraft von Ganymed, dem dritten und größten Mond des Jupiter-Systems, ihre Umlaufbahn in eine langgestreckte Ellipse, um schließlich von der Schwerkraft Kallistos, des vierten Jupitermonds, eingefangen zu werden. Nach mehreren Bahnkorrekturmanövern wird schließlich ein kreisförmiger Orbit von 500 km Höhe um Kallisto eingenommen.[4]
Die Planetensystem-Sonde fliegt unterdessen, nachdem sie mit einem Swing-by-Manöver die Schwerkraft des Jupiter zur Beschleunigung genutzt hat, weiter zum Uranus, wo sie 2049 zum 100. Geburtstag der Volksrepublik China ankommen soll.[6] Dort soll eine Untersonde ausgesetzt werden, die in der Atmosphäre des Planeten langsam absteigen und Messungen von deren chemischer Zusammensetzung durchführen soll. Nach dem Vorbeiflug am Uranus soll die Sonde wie einst die Voyager-Sonden in den Randbereich des Sonnensystems und den nahen interstellaren Raum weiterfliegen. Damit ähnelt der Ablauf der Mission im Prinzip demjenigen bei Chang’e 5, wo die Sonde zunächst zum Mond flog, dort einen Lander absetzte, dann zur Erde, dort eine (an einem Fallschirm landende) Kapsel absetzte, und anschließend zum Lagrange-Punkt L1 des Erde-Sonne-Systems weiterflog. Im Sommer 2020 machte Zhang Yuhua (张玉花, * 1968), die bei der Shanghaier Akademie für Raumfahrttechnologie als Abteilungsleiterin sowohl für den torusförmigen Orbiter von Chang’e 5 als auch für den im Prinzip baugleichen Orbiter der Marssonde Tianwen-1 zuständig war,[7][8] den Vorschlag, letzteren als Universalbus zu verwenden, in dessen zentraler Öffnung wahlweise ein chemisches Triebwerk oder ein Ionenantrieb montiert werden könnte.[9] Ein Ionentriebwerk mit 5 kW, 200 mN Schub und 4000 s spezifischem Impuls ist seit dem 27. Dezember 2019 auf dem Technologieerprobungssatelliten Shijian 20 im Einsatz.[10]
Erkundung der räumlichen Verteilung von interplanetarischem Staub und Beobachtung des extragalaktischen Hintergrundlichts
Neben der Erkundung der Planeten soll die Sonde mit einem Staubdetektor die radiale Verteilung des interplanetarischen Staubes kontinuierlich messen. Dadurch erhofft man sich Aufschlüsse über die Herkunft dieses Staubes, die Mechanismen, die zu seiner Entstehung führen, seine Isotopenzusammensetzung und die Frage, ob alle Planeten bzw. ihre Monde in dieser Beziehung gleich oder unterschiedlich sind. Durch die Streuung des Sonnenlichts am interplanetarischen Staub entsteht das sogenannte „Zodiakallicht“, das eine Beobachtung des extragalaktischen Hintergrundlichts von der Erde aus stört. Die Stärke des Zodiakallichts nimmt mit der Entfernung von der Sonne rapide ab. Die Mission zum Rand des Sonnensystems bietet somit eine Gelegenheit, das von Galaxien jenseits der Milchstraße kommende Hintergrundlicht, seine Intensität und seinen spektralen Verlauf zu beobachten. Das extragalaktische Hintergrundlicht stellt einen signifikanten Anteil der durch nukleare und gravitative Prozesse freigesetzten elektromagnetischen Strahlung seit dem Zeitalter der Rekombination 400.000 Jahre nach dem Urknall dar; von seiner Beobachtung erhoffen sich die Forscher tiefere Einblicke in die Entstehung und Entwicklung des Weltalls.[11]
Erkundung der Heliopause
Die Heliosphäre ist ein weiträumiger Bereich um die Sonne, in dem der Sonnenwind aus elektrisch geladenen Teilchen das interstellare Medium verdrängt und eine Art „Blase“ um die Sonne bildet. Die Grenze dieses Bereichs, der sich bis weit jenseits der Planetenbahnen erstreckt, dort wo der Sonnenwind auf das interstellare Medium trifft, nennt man „Heliopause“. Da sich das Sonnensystem mit einer Geschwindigkeit von 23,2 km/s bzw. 84.000 km/h durch das interstellare Medium bewegt, war die bisherige Annahme, dass sich die Heliosphäre durch den „Fahrtwind“ verformt und eine kometenähnliche Form hat, mit einem Kopf, wo die Grenzlinie zum interstellaren Raum mit 100 AE relativ nah an der Sonne liegt, und einem Schweif, der in die der Fahrtrichtung entgegengesetzte Richtung zeigt.[12] Nach Auswertung der Daten von Voyager 1 und Voyager 2, der Saturnsonde Cassini und des Satelliten IBEX scheint es jedoch so zu sein, dass die Heliosphäre keinen kometenartigen Schweif besitzt, sondern tatsächlich eher kugelförmig ist.[13]
Laut dem derzeitigen Stand der Forschung trifft das Plasma des Sonnenwinds etwa 84 bis 94 AE von der Sonne entfernt auf neutrale Wasserstoffatome aus dem interstellaren Medium, die mit einer Geschwindigkeit von 25 km/s durch die Heliopause in die Heliosphäre eingedrungen sind. Wenn ein derartiges Wasserstoffatom mit einem ultravioletten Photon aus dem Sonnenwind zusammentrifft, verliert es sein Elektron, das von einem ionisierten Atom aus dem Sonnenwind aufgenommen wird. Bei diesem Prozess verlangsamt sich der Sonnenwind von ca. 350 km/s auf 130 km/s.[14] Etwa 70 % seiner Bewegungsenergie werden bei der Ionisation der Wasserstoffatome verbraucht. Durch die Verlangsamung und das Nachströmen von weiterer Materie aus Richtung der Sonne verdichtet sich das Plasma des Sonnenwinds und erhitzt sich von etwa 11.000 K auf 180.000 K. Unterdessen werden die so gebildeten Wasserstoffionen vom Magnetfeld der Sonne nach außen getragen, weswegen sie als Pickup-Ionen, also „aufgesammelte Ionen“ bezeichnet werden. Die Pickup-Ionen kollidieren nach ursprünglicher Annahme immer wieder mit der Randstoßwelle, wobei sie an Energie gewinnen, bis sie schließlich der Randstoßwelle entkommen und in die innere Heliosphäre diffundieren. Diese beschleunigten Ionen bilden dann die sogenannte „anomale kosmische Strahlung“. Die Voyager-Sonden konnten jedoch auch nach Durchquerung der Randstoßwelle und Eindringen in die Heliohülle eine weiter zunehmende Stärke der anomalen kosmischen Strahlung feststellen,[15][16] bis sie dann jenseits der Heliopause plötzlich verschwand. Dies legt nahe, dass die anomale kosmische Strahlung in Wahrheit in der Heliohülle entsteht, was nun durch weitere Messungen vor Ort bestätigt werden soll.[11]
Bereich 2 (bis 200 AE)
Beobachtungen des Interstellar Boundary Explorer aus der Erdumlaufbahn haben gezeigt, dass der Zustrom von interstellarem Wasserstoff, Helium und Sauerstoff nicht gleichmäßig ist; manchmal dominieren Helium und Sauerstoff, manchmal Wasserstoff.[17] Auch das Verhältnis von Neon zu Sauerstoff variiert stark je nach Ort und Zeit.[18]
Von In-situ-Messungen erhoffen sich die Forscher Aufschluss über die Dichte des interstellaren Mediums, die Isotopenhäufigkeit, den Grad seiner Ionisierung, das Verhältnis von Staub zu Gas und die Mechanismen seiner Erwärmung. Ein ähnliches Problem besteht beim interstellaren Magnetfeld. Die Voyager-Sonden haben zwar bereits einige Messungen durchgeführt, es bestehen jedoch noch eine ganze Reihe offener Fragen.[19] Mit einem hochauflösenden Magnetometer sollen nun vor Ort genauere Erkenntnisse über Richtung, Stärke, Veränderungen und den Einfluss der turbulenten Bewegung des interstellaren Gases auf das Magnetfeld gewonnen werden.[20] Nach den Beobachtungen von Satelliten und Tiefraumsonden in den 1980er bis 2010er Jahren scheint es so zu sein, dass der interstellare Wind über die Jahre seine Richtung ändert.[21] Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich das Weltraumwetter unablässig ändert. Hierzu sind weitere Untersuchungen nötig. Die Forscher hoffen, durch In-situ-Messung der Zusammensetzung, Häufigkeit, Dichte und Temperatur der interstellaren Staubwolken dieses Phänomen zu ergründen.
Bereich 3 (bis 1000 AE)
Etwa 1000 Astronomische Einheiten jenseits der Sonne liegt die Oort’sche Wolke, eine hypothetische, kugelschalenförmige Ansammlung von mehr als 100 Milliarden astronomischen Objekten, von der man annimmt, dass sie der Ursprungsort der langperiodische Kometen ist. Die Oort’sche Wolke ist sowohl von der Sonne als auch von den nächstliegenden Sternen zu weit entfernt, um für eine direkte Beobachtung ausreichend beleuchtet zu werden. Die Forscher versuchen nun dieses Problem dadurch zu umgehen, dass sie die Sonde in den Brennpunkt der Gravitationslinse der Sonne fliegen, der sich rund 550 AE entfernt befindet.[22] Man hofft, dass die Sonne mit ihrem Gravitationslinseneffekt das schwache Licht von Objekten aus der Oort’schen Wolke so stark bündelt, dass sie direkt beobachtet werden können; der Linseneffekt der Sonne würde eine Vergrößerung um einen Faktor von ungefähr 100 Millionen erbringen. Neben einem direkten Nachweis der Existenz der Oort’schen Wolke könnte man so Erkenntnisse über ihre Entstehung und Zusammensetzung gewinnen, möglicherweise auch über einen Zusammenhang zwischen durch Impakt-Ereignisse verursachtem Artensterben auf der Erde und der Oort’schen Wolke.[11]
Technische Aspekte
Als Antrieb für die Sonde war im Oktober 2021 ein nuklear-elektrisches System geplant, bei dem ein kleiner Kernreaktor mit 10 kW Leistung in einer eigenen, abgeschirmten Einheit von der eigentlichen Sonde getrennt untergebracht und mit dieser nur durch eine ausfahrbare Gitterträgerkonstruktion verbunden wäre. Das Ganze hätte dann in etwa die Form einer Hantel bzw. eines Weberschiffchens.[23] Als Reaktor ist hier an einen schnellen Brüter gedacht,[24][25] der über Thermoelektrizität den Strom für einen Ionenantrieb erzeugt, ähnlich wie 1965 beim Snapshot-Satelliten der NASA. Ein Kernreaktor bietet nicht nur eine hohe Antriebsleistung, sondern es steht auch ausreichend Strom für den Betrieb der wissenschaftlichen Nutzlasten und die Datenübertragung zur Erde zur Verfügung. Ein solches System muss erst entwickelt und auf der Erde sowie im Orbit getestet werden.[11] Die Nationale Raumfahrtbehörde geht jedoch davon aus, dass es bis zum vorgesehenen Start 2030 einsatzbereit ist.[26] Wegen des großen Gewichts der Sonde ist geplant, sie mit der superschweren Trägerrakete Langer Marsch 9 zu starten, die bis dahin zur Verfügung stehen sollte.[27]
Telemetrie, Bahnverfolgung und Steuerung
Im Zusammenhang mit dem Mond- und Marsprogramm hat sein China sein Tiefraumnetzwerk schon sehr gut ausgebaut. Insbesondere seit der Erweiterung der Tiefraumstation Kashgar zu einer 4×35-m-Gruppenantenne im Rahmen des Marsprogramms sind die Voraussetzungen gegeben, um auch Signale aus einer Entfernung von 100 AE, also 15 Milliarden Kilometern zu empfangen.[28] Als Frequenzband für die Übertragung der Nutzlastdaten zur Erde soll das Ka-Band verwendet werden, eventuell auch zusätzlich das X-Band, welches bei gleicher Sendeleistung nur relativ geringe Datenmengen übertragen kann, aber weniger anfällig für Störungen durch atmosphärische Einflüsse wie Wolken oder Regentropfen ist, was im sommerfeuchten Monsunklima Chinas ein wichtiger Faktor ist. Um die wissenschaftlichen Ziele erfüllen zu können, wird die Sonde mit einer Vielzahl von Geräten ausgestattet, die zu übermittelnde Daten produzieren: Magnetometer, Detektoren für energetisch neutrale Atome, anomale kosmische Strahlung und sonstige Partikel, Staub- und Plasma-Detektoren, Spektrometer und optische Kameras.[29] Die militärischen Tiefraumstation Kashgar, Giyamusi und Zapala sowie das 65-m-Tianma-Radioteleskop bei Shanghai verfügen bereits über die entsprechenden Empfänger.[30] Für Erkundungen in dem Bereich zwischen 100 und 200 AE wäre bei einer Empfindlichkeit der Empfänger von −157 dBm eine Parabolantenne von mindestens 80 m Durchmesser notwendig. Im Kreis Qitai, Provinz Xinjiang wird seit 2012 ein 110-m-Teleskop gebaut, das mit seinem Breitbandempfänger (150 MHz bis 115 GHz) für diesen Zweck geeignet wäre.[31]
Auf der Sonde selbst soll eine Hochgewinnantenne mit einem Antennengewinn von mindestens 59 dB im Ka-Band und ggf. 46 dB im X-Band zum Einsatz kommen, die zwar präzise auf die Erde ausgerichtet werden muss, aber eine relative hohe Datenübertragungsrate ermöglicht. Diese relativ hohe Datenrate ist wegen der großen Entfernungen absolut gesehen sehr niedrig: sie soll bei einer Entfernung von 100 AE rund 160 bit/s betragen. Empfangen kann die Sonde bei 100 AE mit 20 bit/s und bei 200 AE mit 10 bit/s. Zum Vergleich: Cassini sendete vom Saturn aus, das heißt in etwa 8 AE Entfernung, mit rund 50 kbit/s und empfing Steuersignale von der Erde mit 8 kbit/s. Stand 2019 waren in den chinesischen Tiefraumstationen Klystron-Sender mit einer Leistung von 10 kW installiert. Der Prototyp eines 50-kW-Senders für das X-Band wurde 2018 fertiggestellt und getestet. Zum Vergleich: einer der X-Band-Sender des amerikanischen Deep Space Network hat eine Sendeleistung von 500 kW.[32] Um Datenverluste beim Downlink zu reduzieren, werden diese zur Fehlerkorrektur mit einem linearen Blockcode verschlüsselt, einem sogenannten Low-Density-Parity-Check-Code, auch bekannt als LDPC.
Da sich eine Fernsteuerung der Sonde allein durch die langen Signallaufzeiten – bei einer Entfernung von 100 AE etwa 15 Stunden – schwierig gestaltet, soll diese ein hohes Maß an Autonomie erhalten. Die Sonde sollen zu jedem Zeitpunkt wissen, wo sie sich befindet und die entsprechenden Nutzlasten selbst einschalten, kalibrieren und steuern können. Sie soll ihre eigenen Systeme ständig überwachen und, wenn sie einen Fehler bemerkt, diese neu starten und konfigurieren. Eigenständige Navigation, autonome Missionsplanung und Selbstreparatur sind Dinge, die in Ansätzen bereits bei der Mondsonde Chang’e-4 erprobt wurden. Derzeit arbeiten die Ingenieure intensiv an einer Vervollkommnung dieser Systeme.[33]
Internationale Zusammenarbeit
Schon als Zong Qiugang (宗秋刚, * 1965), der Leiter des Instituts für Weltraumphysik und angewandte Technologie an der Fakultät für Erd- und Weltraumwissenschaften der Universität Peking,[34] das Vorhaben im Mai 2018 erstmals öffentlich vorstellte, waren internationale Gäste anwesend, so zum Beispiel Elias Roussos vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung,[35] Ip Wing-Huen (葉永烜, * 1947) vom Institut für Astronomie der Nationalen Zentraluniversität Taiwans[36] und Dmitri Klimushkin und Anatoli Leonovich vom Institut für solar-terrestrische Physik der Russischen Akademie der Wissenschaften.[37][38] Als die hinter der Erkundung der Heliopause stehenden Wissenschaftler und Ingenieure das Projekt dann im Januar 2019 in der Fachzeitschrift Scientia Sinica im Detail beschrieben, wiesen sie erneut darauf hin, dass man derart anspruchsvolle Missionen am besten in internationaler Zusammenarbeit durchführen sollte.[11] Auf dem Europäischen Kongress für Planetologie in Genf im September 2019 stellte Zong Qiugang das Projekt einem breiteren internationalen Publikum vor.[39] Außerdem organisierten Wang Chi, seit 2017 Direktor des Nationalen Zentrums für Weltraumwissenschaften, Ralph L. McNutt, der am Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University an einem ähnlichen Projekt arbeitet,[40] Robert Wimmer-Schweingruber von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,[41] der Konstrukteur des Dosimeters auf dem Lander von Chang’e-4, John D. Richardson vom Kavli-Institut für Astrophysik und Weltraumforschung des Massachusetts Institute of Technology, Li Hui (李 晖, * 1985) vom Nationalen Schwerpunktlabor für Weltraumwetter[42][43] und Maurizio Falanga vom Internationalen Institut für Weltraumwissenschfaten in Bern und Peking[44][45] im November 2019 eine Arbeitstagung zu diesem Thema. Neben chinesischen und russischen Wissenschaftlern sowie dem Franzosen Benoît Lavraud vom Centre national de la recherche scientifique nahmen dort auch mehrere Amerikaner teil.[46][47] Die ausgearbeiteten Referate wurden am 31. August 2020 in der Zeitschrift Taikong des Internationalen Instituts für Weltraumwissenschaften veröffentlicht.[48]
Weblinks
- Website der Fakultät für Erd- und Weltraumwissenschaften der Universität Peking (englisch)
- Website des Instituts für Weltraumphysik und angewandte Technologie (chinesisch)
- Website des Nationalen Schwerpunktlabors für Weltraumwetter (englisch)
- Themenheft der Zeitschrift für Tiefraum-Erkundung zur Stromversorgung von Tiefraumsonden (chinesisch mit englischen Zusammenfassungen)
Einzelnachweise
- 着陆火星?!天问一号还有几道难关需要闯. In: cnsa.gov.cn. 29. Oktober 2020, abgerufen am 14. November 2020 (chinesisch).
- 倪伟: 专访于登云:获世界航天奖是因“到了人类没去过的地方”. In: news.sina.cn. 24. Juni 2020, abgerufen am 12. August 2020 (chinesisch).
- 北大120周年校庆地空院友返校. In: sess.pku.edu.cn. 5. Juli 2018, abgerufen am 25. November 2019 (chinesisch).
- 陈诗雨 et al.: 木星系探测及行星穿越任务轨迹初步设计. (PDF; 1,2 MB) In: jdse.bit.edu.cn. 11. Februar 2019, abgerufen am 31. März 2021 (chinesisch).
- Maurizio Falanga (Hrsg.): Taikong ISSI-BJ Magazine. Exploration of Outer Heliosphere and Nearby Interstellar Medium. International Space Science Institute, Peking 31. August 2020, Kap. 5. Scientific Objectives of the Interstellar Mission, S. 32–36 (englisch, 54 S., issibj.ac.cn [PDF; 7,5 MB; abgerufen am 30. März 2021]).
- Andrew Jones: China Space News Update #12. In: getrevue.co. 25. Oktober 2021, abgerufen am 26. Oktober 2021 (englisch).
- 张玉花:与“嫦娥”相伴的“最美”科学家. In: news.sciencenet.cn. 12. September 2019, abgerufen am 31. März 2021 (chinesisch).
- 下个任务是嫦娥五号的采样返回. In: k.sina.com.cn. 22. Juni 2019, abgerufen am 31. März 2021 (chinesisch).
- 张玉花 et al.: 我国首次自主火星探测任务中环绕器的研制与实践. (PDF; 2 MB) In: spaceflightfans.cn. 22. Juni 2020, S. 8, abgerufen am 31. März 2021 (chinesisch).
- 一夜星辰: 我国510所研制的LIPS-300大功率离子推力器系统在实践20上完成全面验证. In: zhuanlan.zhihu.com. 23. April 2020, abgerufen am 13. Mai 2020 (chinesisch).
- 吴伟仁 et al.: 太阳系边际探测研究. (PDF; 4 MB) In: scis.scichina.com. 9. Januar 2019, abgerufen am 31. März 2021 (chinesisch).
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