Elmshagen
Elmshagen ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Schauenburg im nordhessischen Landkreis Kassel.
Elmshagen Gemeinde Schauenburg | |
---|---|
Höhe: | 410 (392–437) m ü. NHN |
Fläche: | 2,94 km²[1] |
Einwohner: | 360 (31. Dez. 2013)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 122 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Eingemeindet nach: | Hoof |
Postleitzahl: | 34270 |
Vorwahl: | 05601 |
Blick auf Elmshagen von Süden |
Geographische Lage
Elmshagen liegt im Naturpark Habichtswald etwa 14 km südwestlich von Kassel. Es befindet sich wenige Kilometer südwestlich von Hoof, dem Hauptort von Schauenburg, südlich von Breitenbach und nördlich von Niedenstein (Schwalm-Eder-Kreis). Der letztgenannte Ort liegt, wie auch Elmshagen, am beim Dorf entspringenden Ems-Zufluss Wiehoff, der die Nahtstelle der Langenberge im Osten zu den Hinterhabichtswälder Kuppen im Westen bildet.
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals 1334 als villa Elwineshagin in einer Urkunde des Klosters Merxhausen erwähnt. Weitere Namensformen waren Elbinshain (1348), Elmershain (1447) und Melmeshagen (1459).
In den Jahren vor 1344 waren Dorf und Gericht Elmshagen mainzisches Lehen der Wackermaul. Als diese 1344 mit Konrad Wackermaul im Mannesstamm ausstarben, wurden die von Dalwigk damit belehnt. 1850 erwarben die Wiegrebe das Rittergut.
Seit dem 1. August 1972 ist Elmshagen ein Ortsteil der (Groß-)Gemeinde Schauenburg. Vom 31. Dezember 1971 bis zum 31. Juli 1972 gehörte Elmshagen mit Breitenbach und Martinhagen noch zur Gemeinde Hoof, die dann in der Gemeinde Schauenburg aufging.[1]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Elmshagen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][3]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Bauna
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich (bis 1806), Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna
- ab 1803: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe (ab 1804)
- 1807–1813: Rheinbund, Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zwehren (Friedensgericht Zwehren)
- ab 1815: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
- ab 1821/22: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel (Trennung von Justiz (Landgericht Kassel) und Verwaltung)[4]
- ab 1848: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- ab 1851: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Kassel
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- vom 31. Dezember 1971 bis 31. Juli 1972 war Elmshagen als Ortsteil der Gemeinde Hoof eingegliedert,
- am 1. August 1972: Eingliederung von Hoof und Elmshagen als Ortsteile in die neue Gemeinde Schauenburg.
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1585: 26 Haushaltungen |
• 1747: 34 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen) |
Elmshagen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 273 | |||
1840 | 304 | |||
1846 | 283 | |||
1852 | 338 | |||
1858 | 266 | |||
1864 | 247 | |||
1871 | 253 | |||
1875 | 265 | |||
1885 | 256 | |||
1895 | 242 | |||
1905 | 235 | |||
1910 | 228 | |||
1925 | 231 | |||
1939 | 205 | |||
1946 | 303 | |||
1950 | 297 | |||
1956 | 235 | |||
1961 | 241 | |||
1967 | 209 | |||
1970 | 229 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 252 evangelische, ein katholischer und 3 jüdische Einwohner |
• 1961: | 225 evangelische, 14 römisch-katholische Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schandpfahl
Ein Wahrzeichen von Elmshagen ist der Schandpfahl, der heute an der Hauptstraße steht und vermutlich eine Nachbildung ist. Der Pranger wurde immer wieder erwähnt, jedoch gibt es keine Informationen über Alter und Herkunft. Einem Buch von 1905 zufolge stammt er aus dem Mittelalter und stand in der Dorfmitte unter einer alten Esche. Der letzte am Pfahl angekettete und öffentlich der Schande Preisgegebene soll um 1814 ein Gänsedieb gewesen sein.
Kirche
Die evangelische Kirche in Elmshagen ist romanischen Ursprungs aus dem 13. Jahrhundert und gehörte dem evangelischen Kirchspiel Hoof-Elmshagen an. In der späten Gotik wurde sie aufgestockt und nach Osten hin um einen neuen Chorraum erweitert. Ein Fachwerkgeschoss wurde später aufgesetzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.
Verkehr
- Da der Ort in einer Sackgasse liegt, führen keine klassifizierten Straßen durch den Ort.
- Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) stellt mit der Buslinie 58 den öffentlichen Personennahverkehr sicher.
- Der Warmetal-Radweg beginnt am nördlichen Ortsausgang von Elmshagen, er führt durch das Tal der Warme bis nach Liebenau.
Weblinks
- Ortsteil Elmshagen im Internetauftritt der Gemeinde Schauenburg.
- Elmshagen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Elmshagen In: Hessische Bibliographie[5]
Einzelnachweise
- Elmshagen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Geodatenzentrum: Elmshagen, abgerufen im Juni 2016.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!