Elgershausen
Elgershausen ist der östlichste Ortsteil der Gemeinde Schauenburg im nordhessischen Landkreis Kassel.
Elgershausen Gemeinde Schauenburg | |
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Höhe: | 262 m ü. NHN |
Fläche: | 6,99 km²[1] |
Einwohner: | 3936 (31. Dez. 2013)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 563 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 34270 |
Vorwahl: | 05601 |
Elgershausen von oben gesehen | |
Geographische Lage
Elgershausen liegt im Naturpark Habichtswald an der Bauna und in der das Tal dieses Flusses nach Südosten begleitenden Hoofer Pforte zwischen dem Hohen Habichtswald im Norden und den Langenbergen im Südsüdwesten. Es erstreckt sich am Südfuß des Hirzstein (502 m ü. NHN) bzw. westlich des Baunsberges (413,4 m ü. NHN) – beide zum Hohen Habichtswald gehörig.
Die Bundesstraße 520 (seit Juli 2010 herabgestuft zur Landesstraße 3215), die östlich der Ortschaft mit der A 44 die Anschlussstelle Kassel-Bad Wilhelmshöhe bildete, führt südlich bzw. östlich am Berg vorbei.
Am südöstlichen Ortsrand von Elgershausen befindet sich der Polder Schefferfeld, das größte Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Bauna.
Geschichte
Elgershausen wurde zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1145 als Edelgershusun erwähnt, 1211 wird der Name Elgershusen genannt. Abgeleitet wurde der Ortsname von einem der Personennamen Elger, Elgar oder Edelgar. Ein Ritter von Elgershausen war Lehnsmann der Schauenburger.
Der Ort entwickelte sich von einem landwirtschaftlich strukturierten Ortskern zu einer Gemeinde mit kleinen und mittleren Handwerks- und Gewerbebetrieben. Die Nähe zum Volkswagenwerk in Baunatal hat wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Ortschaft beigetragen und führte zur Errichtung vieler Wohnhäuser in neuen Wohngebieten. 1962 wurde der Beat-Schuppen Kettel-Club eröffnet.
Am 1. August 1972 fusionierte Elgershausen mit Hoof zur neuen Gemeinde Schauenburg.[3]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Elgershausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][4]
- 1483: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Gericht des Zwehrentores (später Gericht bzw. Amt Bauna, Schöppenstuhl Großenritte)
- bis 1806: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna (ab 1804 Amt Wilhelmshöhe)
- ab 1803: ist das Staatsoberhaupt Kurfürst (Kurfürstentum Hessen)
- ab 1807: Rheinbund, Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zwehren (Friedensgericht Zwehren)
- ab 1815: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
- ab 1821: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel (Trennung von Justiz (Landgericht Kassel) und Verwaltung)[5]
- ab 1848: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- ab 1851: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Kassel
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- 1. August 1972: Eingliederung von Elgershausen als Ortsteil in die neue Gemeinde Schauenburg.
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1585: | 51 Haushaltungen |
• 1747: | 97 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen) |
Elgershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 886 | |||
1840 | 955 | |||
1846 | 988 | |||
1852 | 1.017 | |||
1858 | 957 | |||
1864 | 1.001 | |||
1871 | 1.022 | |||
1875 | 1.042 | |||
1885 | 1.054 | |||
1895 | 1.218 | |||
1905 | 1.429 | |||
1910 | 1.461 | |||
1925 | 1.652 | |||
1939 | 1.893 | |||
1946 | 2.561 | |||
1950 | 2.658 | |||
1956 | 2.579 | |||
1961 | 2.734 | |||
1967 | 3.149 | |||
1970 | 3.216 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 1045 evangelische, 9 katholische Einwohner |
• 1961: | 2257 evangelische, 350 römisch-katholische Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die örtliche Kirche mit frühgotischem Turm erhielt 1881 ihr heutiges Kirchenschiff. Wegen maroden Stellen an diesem wurde es 2008 neu ummantelt. Seit 2001 erzeugt das Dach der evangelischen Kirche Strom aus Sonnenenergie.
Zudem gibt es eine katholische Kirche im Ort (St. Nikolaus von Flüe).
Sport
Überregional bekannt sind die Ringer aus Elgershausen, die gegenwärtig in der Mitteldeutschen Ringer-Oberliga starten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ort gibt es mit dem Elgerhaus eine Veranstaltungs- und mit der Goldberghalle eine Sporthalle sowie eine Grillhütte.
Gewerbegebiet „Hilschen“
Seit 2008 gibt es ein neues Gewerbegebiet im Ortsteil, „Hilschen“ (im örtlichen Dialekt Bezeichnung für die Gemarkung „Am Hölzchen“). Die Nähe zum Volkswagen-Werk soll besonders Unternehmen der Logistik- und Zulieferindustrie Raum für Neuansiedlungen bieten.
Bildung
In Elgershausen gibt es eine Grundschule, an der zurzeit zehn Lehrer unterrichten.[6] Der Schulhof verfügt über eine große Spiellandschaft.
Kitas
Aktuell gibt es drei Kindertagesstätten in Elgershausen – Kita "Pusteblume", Kita "Kleiner Bär" sowie Kita "Hirzsteinzwerge".[7]
Verkehr
- Der Bahnhof Elgershausen liegt an der Bahnstrecke Kassel–Naumburg, die von Museumszügen des Hessencourrier befahren wird.
- Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) stellt mit den Buslinien 52, 53, 153, 159 und der AST-Linie 58 den öffentlichen Personennahverkehr sicher.
Töchter und Söhne der Stadt
- Jakob Calmann Linderer (1771–1840), auch Jacob Callman(n) Linderer, Zahnarzt, Pionier der wissenschaftlichen Zahnmedizin[8]
Weblinks
- Ortsteil Elgershausen auf der Website der Gemeinde Schauenburg.
- Elgershausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Elgershausen In: Hessische Bibliographie[9]
Einzelnachweise
- Elgershausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Geodatenzentrum: Elgershausen, abgerufen im Juni 2016.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 401.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
- Liste der unterrichtenden Lehrkräfte. Abgerufen am 17. Juli 2018.
- Kindertagesstätten in Schauenburg. Abgerufen am 17. Juli 2018.
- Ullrich Rainer Otte: Jakob Calmann Linderer (1771–1840). Ein Pionier der wissenschaftlichen Zahnmedizin. Medizinische Dissertation, Würzburg 2002, insbesondere S. 25–31.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!