Neubrunn (Thüringen)
Neubrunn ist eine Gemeinde im Südwesten Thüringens im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, zehn Kilometer von Meiningen entfernt. Die Gemeinde ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dolmar-Salzbrücke | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,24 km2 | |
Einwohner: | 493 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98617 | |
Vorwahl: | 036947 | |
Kfz-Kennzeichen: | SM, MGN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 045 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Zella-Meininger Straße 6 98547 Schwarza | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Martin Schellenberger (CDU) | |
Lage der Gemeinde Neubrunn im Landkreis Schmalkalden-Meiningen | ||
Geographie
Neubrunn liegt inmitten einer Hügellandschaft am Übergang von der Rhön zum Grabfeld an der Schwelle zu Franken. Durch das Dorf fließt der Bach Jüchse.
Geschichte
Niunsbrunnen wurde im Jahr 857 erstmals urkundlich erwähnt. 1231 wurde die Neubrunner Kirche erbaut. Die Kirche liegt mitten im Ort und der wehrhafte Charakter ist jetzt noch zu sehen. Im Westen ist die hohe Kirchhofsmauer und an der westlichen Nordseite sind eine Pforte sowie auf der Nordseite noch Gaden vorhanden. Die Keller erinnern an Burgkeller. Man nimmt an, dass dieser Standort früher ein Burgbezirk war.[2] Neubrunn entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Haufendorf.
Der Ort gehörte ursprünglich zur Zent Themar der Grafschaft Henneberg. Bei der Hennebergischen Hauptteilung im Jahr 1274 kamen aus der Zent Themar die beiden Orte Jüchsen und Neubrunn an die Linie Henneberg-Schleusingen und wurden der Vogtei Henneberg zugeordnet, aus der sich später das Amt Maßfeld formte. 1680 kam der Ort zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Zwischen 1366 und 1496 hatten die Herren von Bibra Besitzungen im Ort.
Neubrunn war 1602–1680 von Hexenverfolgungen betroffen: 18 Frauen und zwei Männer gerieten in Hexenprozesse, 14 wurden verbrannt, vier enthauptet. Das letzte Opfer war Magdalena, Sigmund Hennebergers Frau.[3]
Im Jahr 1639 wurde Neubrunn von der Pest entvölkert. 1829 kam Neubrunn in den Besitz des Herzogtums Sachsen-Meiningen und mit diesem später zum Freistaat Thüringen.
Die Gemeinde beging im Jahr 2007 ihr 1150-jähriges Bestehen.
- Ansicht vom Dietrichsberg, im Hintergrund Sannertsberg
- Hennebergisches Fachwerkhaus
- Im Tal der Jüchse
- Neubrunner Kirche
- Luftbild aus Richtung Dietrichsberg
Sehenswürdigkeiten
Zu den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden des Dorfes gehören die Kirche und zwei Fachwerkhäuser.
Verkehr
Der Ort liegt an der L1131. Sie verbindet Meiningen (ca. 10 km nordwestlich) mit Römhild (ca. 15 km südöstlich) und Bad Königshofen im Grabfeld (ca. 30 km südlich). Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist die Anschlussstelle 22 „Meiningen-Süd“ der A 71 (ca. 6 km entfernt). Unweit vom Ort entfernt verläuft über der Landstraße die Talbrücke Jüchsen unmittelbar beim Südportal des Tunnel Eichelbergs.
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 187–188.
- Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 244 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Neubrunn, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
Weblinks
- Dokumentarfilm „mittendrin“ über Neubrunn und seine Bewohner Geschichtswerkstatt Jena, 2006