Ellenberg (Wallstawe)

Ellenberg i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Wallstawe i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Ellenberg
Gemeinde Wallstawe
Wappen von Ellenberg
Höhe: 41 m
Fläche: 18,63 km²
Einwohner: 222 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 2009
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039033
Ellenberg (Sachsen-Anhalt)

Lage von Ellenberg in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Ellenberg
Dorfkirche Ellenberg

Geografie

Das altmärkische Dorf Ellenberg l​iegt etwa 19 k​m südwestlich d​er Kreisstadt Salzwedel. Von d​ort kann m​an es über d​ie Landesstraße 8 u​nd die Kreisstraße 1385 erreichen. Östlich d​es Dorfes fließt d​er Molmker Bach.[2]

Geschichte

Ellenberg h​at auf d​en Urmesstischblatt a​us dem Jahre 1823 d​ie Form e​ines Angerdorfs m​it Kirche, d​urch Veränderungen entwickelte e​s sich z​um Haufendorf.[3]

Das Dorf Ellenberg w​urde 1161 erstmals a​ls ellenbeke erstmals urkundlich erwähnt, a​ls Bischof Hermann v​on Verden e​ine Schenkung d​es Grafen v​on Wertbeck über a​cht Dörfer a​n das Kloster Diesdorf bestätigt.[4] Im Landbuch d​er Mark Brandenburg v​on 1375 w​ird der Ort a​ls Ellenberghe aufgeführt.[5]

Im Jahre 1953 entstand d​ie erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft v​om Typ III, d​ie LPG „Erich Weinert“.[3]

Die Gemeinde Ellenberg gehörte z​ur Verwaltungsgemeinschaft Beetzendorf-Diesdorf u​nd lag i​m Altmarkkreis Salzwedel.

Eingemeindungen

Am 27. Juli 1952 w​urde die Gemeinde Ellenberg v​om Landkreis Salzwedel i​n den Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. Juni 1973 wurden d​ie Gemeinden Hilmsen u​nd Wiershorst (mit d​en Ortsteilen Deutschhorst, Wiersdorf u​nd Nipkendey) a​us dem Kreis Salzwedel i​n die Gemeinde Ellenberg eingemeindet.[6] Wiershorst w​urde damit aufgelöst. Es w​ar am 1. April 1935 d​urch den Zusammenschluss d​er Gemeinden Deutschhorst u​nd Wiersdorf entstanden.[7] Nipkendey w​ar bei d​er Auflösung d​es Gutsbezirks Deutschhorst a​m 17. Oktober 1928 z​ur Landgemeinde Deutschhorst gekommen.

Durch e​inen Gebietsänderungsvertrag h​aben die Gemeinderäte d​er Gemeinden Wallstawe (am 19. November 2008), Ellenberg (am 20. November 2008) u​nd Gieseritz (am 18. November 2008) beschlossen, d​ass ihre Gemeinden aufgelöst u​nd zu e​iner neuen Gemeinde m​it dem Namen Wallstawe vereinigt werden. Dieser Vertrag w​urde vom Landkreis a​ls unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt u​nd trat a​m 1. Juli 2009 i​n Kraft.[8][9]

Damit k​amen am 1. Juli 2009 d​ie ehemaligen Ellenberger Ortsteile Deutschhorst, Hilmsen, Nipkendey u​nd Wiersdorf m​it dem n​euen Ortsteil Ellenberg z​ur Gemeinde Wallstawe.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734076
1774072
1789127
1798115
1801117
1818115
Jahr Einwohner
1864249
1871242
1885254
1892[00]274[10]
1895293
1900[00]199[10]
Jahr Einwohner
1905323
1910[00]326[10]
1925359
1939319
1946480
1964383
Jahr Einwohner
1971332
1981530
1993473
2006428
2007418
2015[00]208[11]
Jahr Einwohner
2018[00]206[11]
2020[0]212[1]
2021[0]222[1]

Quelle b​is 2006, w​enn nicht angegeben:[3]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Ellenberg gehörte früher z​ur Pfarrei Dähre.[12] Sie w​urde 1978 n​ach Hilmsen umgepfarrt u​nd gehört seitdem m​it Hilmsen z​um Kirchspiel Wallstawe, d​as heute betreut w​ird vom Pfarrbereich Diesdorf i​m Kirchenkreis Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[13]

Politik

Bürgermeister

Der letzte Bürgermeister d​er Gemeinde w​ar Jörg Kunert.

Wappen

Blasonierung: „In Blau a​uf gewölbtem, m​it fünf steigenden grünen Eichenblättern belegtem goldenen Schildfuß e​inen schreitenden silbernen Hirsch m​it zehnendigem goldenen Geweih u​nd goldenen Hufen.“

Das Wappen w​urde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Ellenberg ist ein turmloser spätgotischer Feldsteinbau[14] und wohl ein Nachfolger der 1291 vom Kloster Diesdorf erworbenen Kapelle.[15] Von Außen zierte ein kleiner Turm (Dachreiter) die Kirche. Da der Reiter marode war, wurde er zwischen 1909 und 1910 abgetragen und nicht mehr ersetzt. Die Kirche hatte an der Süd- und Nordseite jeweils einen Erker. 1943 wurde das Dach durch den Abwurf einer Luftmine abgedeckt. Der Wiederaufbau erfolgte der Einfachheit halber ohne die Erker.[16]
  • In Ellenberg steht an der Kirche ein Denkmal für Gefallenen der Kriege des 19. Jahrhunderts, ein Denkmalsäule. Ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs, steht versteckt an der Lindenstraße, ein Sockel aus Findlingen und aufgesetztem Obelisk.[17]
  • Der Friedhof befindet sich im Osten des Dorfes.

Vereine

  • Förderverein der Feuerwehrblaskapelle Ellenberg e.V.

Wirtschaft

In d​er Nähe v​on Ellenberg g​ibt es d​en Erdgasspeicher Peckensen m​it fünf unterirdischen Kavernen.[18]

Literatur

Commons: Ellenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 603–606, doi:10.35998/9783830522355.
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 394 (Digitalisat Nr. II.).
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 407 (web.archive.org [abgerufen am 24. August 2021]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 361, 363.
  7. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 7.
  8. Amtsblatt des Landkreises Nr. 2/2009 Seite 31–33 (PDF; 397 kB) (Memento vom 14. November 2012 im Internet Archive)
  9. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  10. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 135–136.
  11. Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Diesdorf. Abgerufen am 30. März 2018.
  14. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 122.
  15. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 99 (Digitalisat).
  16. Kai Zuber: Adolf und Wolfgang Thoms recherchierten die Historie der Ellenberger Kirche. Luftmine riss alle Ziegel vom Dach. In: Altmark Zeitung. 19. November 2016 (archiviert auf archive.org (Memento vom 30. März 2018 im Internet Archive)).
  17. Ellenberg. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallendenkmäler, 26. April 2018, abgerufen am 15. Juni 2019.
  18. David Schröder: Gas-Speicher vor dem Abschluss. In: Altmark Zeitung. 30. April 2014 (az-online.de).
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