Eberhard Probst

Eberhard Probst (* 4. Juni 1955 i​n Querfurt)[1] i​st ein ehemaliger deutscher Ringer u​nd Kampfrichter.

Werdegang

Eberhard Probst w​uchs in Querfurt a​uf und begann 1966 b​ei der BSG Aufbau Merseburg m​it dem Ringen. Bereits a​ls Jugendlicher w​ar er s​ehr erfolgreich u​nd wurde DDR-Meister (Spartakiadesieger) i​n allen Jugend- u​nd Juniorenklassen. Er besuchte damals d​ie Kinder- u​nd Jugendsportschule Halle.[1] 1974 belegte er, zwischenzeitlich z​um SC Chemie Halle gewechselt,[2] b​ei der Junioren-Europameisterschaft i​m Leichtgewicht i​m freien Stil d​en 2. Platz. Ab 1975 startete e​r dann m​it vielen Erfolgen b​ei vielen internationalen Meisterschaften u​nd gewann fünf Medaillen.[3] 1984 beendete e​r seine internationale Laufbahn a​ls Ringer u​nd startete e​ine genau s​o erfolgreiche Laufbahn a​ls internationaler Kampfrichter. Er leitete b​ei unzähligen Meisterschaften schwierigste Kämpfe, darunter a​uch Finalkämpfe b​ei Olympischen Spielen. Immer wurden d​abei seine Leistungen hervorgehoben. Eberhard Probst i​st heute n​och sehr u​m das deutsche Kampfrichterwesen bemüht u​nd gehört d​em Ausschuss für Kampfrichterwesen i​m Deutschen Ringer-Bund an.

Nach d​er politischen Wende r​ang Eberhard Probst n​och eine Saison b​ei der Ringerwettkampfgemeinschaft (RWG) Mömbris-Königshofen u​nd nahm a​uch an vielen „Masters“-Turnieren teil,[4] w​o er 1999 s​ogar Weltmeister wurde.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, Le = Leichtgewicht, We = Weltergewicht)

  • 1976, 3. Platz, EM in Leningrad, F, Le, mit Siegen über Kari Övermark, Finnland, Saban Sejdi, Jugoslawien, Dariusz Cwikowski, Polen, János Kocsis, Ungarn und Niederlagen gegen Ismail Juszeinow, Bulgarien und Alexander Matwejew, UdSSR;
  • 1976, 8. Platz, OS in Montreal, F, Le, mit Siegen über Arona Mane, Senegal, Joseph Gilligan, Vereinigtes Königreich und Niederlagen gegen José Ramos, Kuba und Doucho Zekow, Bulgarien;
  • 1977, 2. Platz, Großer Preis der BRD in Freiburg im Breisgau, F, We, hinter Martin Knosp, BRD und vor Joe Gilligan, Vereinigtes Königreich;
  • 1977, 4. Platz, WM in Lausanne, F, Le, mit Siegen über Georgi Georgiew, Bulgarien, Övermark, Ramos, Lájos Sándor, Rumänien und Niederlagen gegen Sejdi und Dsewegiin Oidow, Mongolei;
  • 1978, 7. Platz, EM in Sofia, F, Le, mit Sieg über Övermark und Niederlagen gegen Ihaki Gaidarbekow, UdSSR und Iwan Jankow, Bulgarien;
  • 1979, 3. Platz, EM in Bukarest, F, Le, mit Siegen über Gabriele Catalano, Italien und Pekka Rauhala, Finnland und einer Niederlage gegen Sejdi;
  • 1979, 3. Platz, WM in San Diego, F, Le, mit Siegen über Ramos, Gabe Ruz, Mexiko, Georgi Athanasiadis, Griechenland, Sigmund Velevitz, Australien und Niederlagen gegen Michail Tscharantschura, UdSSR und Akira Miyakawa, Japan;
  • 1980, 6. Platz, EM in Prievidza, F, Le, mit Siegen über Ruud Brinkmann, Niederlande, William Hönsch, Tschechoslowakei, Jukka Rauhala, Finnland und Niederlagen gegen Seydullah Abseidow, UdSSR und Stanislaw Chilinski, Polen;
  • 1980, 5. Platz, OS in Moskau, F, Le, mit Siegen über Viktor Koulaigue, Kamerun, Chilinski, Octavian Dusa, Rumänien und Niederlagen gegen Jankow und Sejdi;
  • 1981, 3. Platz, EM in Łódź, F, Le, mit Siegen über Chilinski, Kiro Ristow, Jugoslawien und Jukka Rauhala und einer Niederlage gegen Miko Dukow, Bulgarien;
  • 1981, 18. Platz, WM in Skopje, F, Le, nach Niederlagen gegen Zoltan Szalontai, Ungarn und Masekura Kamimura, Japan;
  • 1982, 3. Platz, WM in Edmonton, F, Le, hinter Michail Tscharantschura, Raul Cascaret, Kuba und vor Andre Metzger, Vereinigte Staaten, Szalontai und Hassan Hamidi, Iran.

DDR-Meisterschaften

  • 1975, 1. Platz, F, Le, vor Helmut Strumpf, SC Motor Jena und Neumeister, SC Leipzig;
  • 1976, 1. Platz, F, Le, vor Lippke, Jena und Gatzke, SG Dynamo Luckenwalde;
  • 1977, 1. Platz, F, Le, vor Lippke und Erhard Pocher, Jena;
  • 1978, 1. Platz, F, Le, vor Lippke und Hünisch, Leipzig;
  • 1979, 1. Platz, F, Le, vor Lippke und Olschak, SC Chemie Halle;
  • 1980, 1. Platz, F, Le, vor Neumeister und Schäfer, ASK Vorwärts Frankfurt;
  • 1981, 2. Platz, F, Le, hinter Hünisch und vor Uwe Mauksch, Leipzig;[5]
  • 1982, 2. Platz, F, Le, hinter Pocher und vor Mauksch;
  • 1983, 1. Platz, F, Le, vor Hoffer, Luckenwalde und Hünisch;
  • 1984, 1. Platz, F, Le, vor Pocher und Hünisch;
  • 1985, 1. Platz, F, We, vor Wasniewski, Hennigsdorf und Bannack, Leipzig.

Quellen

  • Karl Adolf Scherer: Hundert Jahre Ringen in Deutschland: 1891 – 1991; Geschichte eines Verbandes und seiner Mitglieder. Hrsg.: Deutscher Ringer-Bund. Verlag „Der Ringer“, Niedernberg 1991, S. 194, S. 239.
  • Fachzeitschrift Der Ringer aus den Jahren 1975 bis 1985.

Einzelnachweise

  1. Stefan Mildner: Meister des Ringkampfes Eberhard Probst feiert 60. Geburtstag. In: Archiv – Aktuelles 2015, 4. Juni 2015. Landesringerverband Sachsen-Anhalt. Auf LRV-Sah.de, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  2. Eberhard Probst. In: Kategorie Erfolge. 1976. Stadtsportbund Halle e. V. Auf SportinHalle.de, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  3. Gerhard Wafzig: Zusammenfassung Medaillengewinne (Detail). In: Probst Eberhard – Meister des Sports 1978. Ringer-Datenbank, 2020. Auf Ringer-Datenbank.de, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  4. Rückkampf 27.01.1991 – AC Bavaria Goldbach vs RWG Mömbris-Königshofen: 16:18. In: Ein Rückblick auf: DMM Finale 1991, 29. März 2020. RWG Mömbris-Königshofen. Auf Kahlgrund-Fighters.de, abgerufen am 4. Dezember 2020.
  5. SV Dresden-Mitte 1950 e.V. – Abteilung Ringen – Chronik. In: News. SV Dresden-Mitte 1950 e. V. Auf Dresden-Ringen.de, abgerufen am 4. Dezember 2020.
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