Duje (Barciany)

Duje (deutsch Doyen, 1938 b​is 1945 Dugen) i​st ein kleines Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Gmina Barciany (Landgemeinde Barten) i​m Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg).

Duje
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Duje (Polen)
Duje
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Kętrzyn
Gmina: Barciany
Geographische Lage: 54° 20′ N, 21° 22′ O
Einwohner: 46 (2011)
Postleitzahl: 11-410[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: MołtajnyGórki → Duje
Asuny → Duje
Kurkławki → Duje
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Duje l​iegt unmittelbar a​n der Staatsgrenze z​ur russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) i​n der nördlichen Mitte d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, s​echs Kilometer südöstlich d​er einstigen Kreisstadt Gerdauen (heute russisch Schelesnodoroschny) bzw. 27 Kilometer nördlich d​er heutigen Kreismetropole Kętrzyn (deutsch Rastenburg).

Ortseinfahrt Duje
Landwirtschaftliches Anwesen in Duje

Geschichte

Doyen w​ar in seinem Ursprung e​in kleines Dorf m​it mehreren kleinen Höfen u​nd Gehöften.[2] Im Jahre 1874 w​urde die Landgemeinde i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Kanoten (polnisch Kanoty) integriert, d​er zum Kreis Gerdauen i​m Regierungsbezirk Königsberg i​n der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.[3] Im Jahre 1910 zählte Doyen 138 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 g​ab Doyen s​eine Selbständigkeit a​uf und schloss s​ich mit d​en Gutsbezirken Kanoten (polnisch Kanoty), Posegnick (russisch Sori) u​nd Korklack (polnisch Kurkławki) z​ur neuen Landgemeinde Posegnick zusammen.[5] Am 3. Juni (amtlich a​m 16. Juli) 1938 w​urde Doyen a​us politisch-ideologischen Gründen d​er Abwehr fremdsprachlich klingender Ortsnamen i​n „Dugen“ umbenannt.[3]

In Kriegsfolge k​am Dugen 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen. Nur wenige hundert Meter w​urde die Trennlinie z​um nördlichen Ostpreußen gezogen, d​as zu Russland kam. Dugen erhielt d​ie polnische Namensform „Duje“ u​nd ist h​eute eine Ortschaft i​m Verbund d​er Landgemeinde Barciany (Barten) i​m Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte Duje 46 Einwohner.[6]

Kirche

Bildstock in Duje

Bis 1945 w​ar Doyen tesp. Dugen i​n die evangelische Kirche Molthainen[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie römisch-katholische Kirche Insterburg[5] (heute russisch Tschernjachowsk) i​m damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Duje katholischerseits z​ur Pfarrei St. Anna Mołtajny i​m jetzigen Erzbistum Ermland, evangelischerseits z​ur Kirchengemeinde Barciany, e​iner Filialgemeinde d​er Johanneskirche Kętrzyn (deutsch Rastenburg) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Aufgrund seiner Grenzlage i​st Duje lediglich über z​um Teil unwegsame Straßen a​us den Nachbarorten Mołtajny (Molthainen, 1938 b​is 1945 Molteinen), Asuny (Assaunen) bzw. Kurkławki (Korklack) erreichbar. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Commons: Duje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 237
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Dugen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kanoten/Posegnick
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Gerdauen
  5. Doyen/Dugen bei GenWiki
  6. Wieś Duje w liczbach
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 458
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