Docetaxel
Docetaxel (Handelsname Taxotere®, Hersteller: Sanofi-Aventis, sowie viele Generika[3]) ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Taxane. Docetaxel ist strukturell ein Abkömmling des Paclitaxels und wird halbsynthetisch aus in der Europäischen Eibe vorkommenden Vorläuferstoffen hergestellt.
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Docetaxel | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C43H53NO14 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer Feststoff[1] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code |
L01CD02 | |||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Wirkmechanismus |
Mikrotubuli-Arretierung | |||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 807,88 g mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser[1] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Synthese
Das erste Taxan Paclitaxel (Taxol) wurde aus der Rinde der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) isoliert. Da diese Baumart jedoch zu den am langsamsten wachsenden Bäumen der Welt gehört, gab es Bemühungen, aus anderen Pflanzen Grundstoffe für die Taxan-Synthese zu gewinnen. Es gelang, aus der in wesentlich größeren Mengen verfügbaren Europäischen Eibe (Taxus baccata) die Substanz 10-Deacetyl-Baccatin III (10-DAB-III) zu isolieren, die nach Veresterung das halbsynthetische Taxan Docetaxel ergibt.
Wirkung
Die zytostatische Wirkung von Docetaxel beruht auf seiner Bindung an den Mikrotubuli-Apparat. Dadurch kommt es zur Stabilisierung der Mikrotubuli und zur Blockierung der Mitose der Zelle. Docetaxel wird hepatisch metabolisiert (über die Leber verstoffwechselt).
Anwendungsgebiete
Docetaxel findet Anwendung bei der Behandlung von Brustkrebs (Mammakarzinom), nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen (Lungenkrebs), Prostatakarzinomen, Ovarialkarzinomen (Eierstockkrebs), Magenkarzinomen und Kopf-Hals-Tumoren.
Nebenwirkungen
Hauptnebenwirkungen sind Neuropathie, Blutbildungsstörungen (Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie) bzw. Leberfunktionsstörungen. Nachdem die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) vermehrt Meldungen über neutropenische Enterokolitis unter Behandlung mit Docetaxel bekommen hatte, hat der Ausschuss für Pharmakovigilanz die Sicherheit des Medikaments neu bewertet. Diese Nebenwirkung, bei der es zu einer schwerwiegenden Entzündungsreaktion im Darm kommt, ist bereits als «selten» in der Fach- und Gebrauchsinformation eingestuft, das heißt, sie tritt bei weniger als 1 von 1000 behandelten Patienten auf. Abschließend kam der Ausschuss zu dem Ergebnis, dass es keine Neueinstufung geben wird.[4]
Weblinks
- Taxotere (US-Webseite des Herstellers Sanofi-Aventis)
- Öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu: Docetaxel
Literatur
- Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Repetitorium allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsevier Urban & Fischer, 2009
Einzelnachweise
- Datenblatt Docetaxel bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. Mai 2017 (PDF).
- Eintrag zu Docetaxel in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
- Honecker et al. (Hrsg.): Taschenbuch Onkologie 2020/21, Zuckschwerdt-Verlag, München 2020
- PRAC concludes there is no evidence of a change in known risk of neutropenic enterocolitis with docetaxel, PM EMA vom 6. Juni 2017, abgerufen am 5. Juli 2017.