Dobratice

Dobratice (polnisch Dobracice, deutsch Dobratitz) i​st eine Gemeinde i​n Tschechien. Sie l​iegt zehn Kilometer östlich v​on Frýdek-Místek u​nd gehört z​um Okres Frýdek-Místek.

Dobratice
Dobratice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Moravskoslezský kraj
Bezirk: Frýdek-Místek
Fläche: 704 ha
Geographische Lage: 49° 40′ N, 18° 29′ O
Höhe: 345 m n.m.
Einwohner: 1.312 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 739 51
Verkehr
Straße: Vyšní LhotyVojkovice
Bahnanschluss: Frýdek-Místek–Český Těšín
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Antonín Šigut (Stand: 2008)
Adresse: Dobratice 49
739 51 Dobrá
Gemeindenummer: 552542
Website: www.dobratice.cz

Geographie

Dobratice befindet sich am Fuße der Mährisch-Schlesischen Beskiden im Tal der Lučina. Auf dem Gemeindegebiet fließen weiterhin die Bäche Říčka, Holčina, Zbojičný und Tošenůvka. Südlich erheben sich die Malá Prašivá (706 m), Prašivá (843 m), Čupel (872 m) und Kyčera (768 m). Östlich verläuft der zur Verstärkung des Zuflusses der Talsperre Žermanice angelegte Zuführungskanal Morávka-Žermanice, der Wasser von der Morávka in die Lučina leitet. Dahinter liegt das Werksgelände der Hyundai Motor Manufacturing Czech. Im Norden verläuft die Eisenbahnstrecke von Frýdek-Místek nach Český Těšín, parallel dazu führt die Schnellstraße R 48 vorbei, zu der Dobratice keinen Anschluss hat.

Nachbarorte s​ind Dolní Tošanovice u​nd Šprochovice i​m Norden, Horní Tošanovice i​m Nordosten, Lesní Dvůr, Hliníky u​nd Komorní Lhotka i​m Osten, Podlesí u​nd Stonávka i​m Südosten, Amerika i​m Süden, Kamenité u​nd Vyšní Lhoty i​m Südwesten, Hranice u​nd Bukovice i​m Westen s​owie Vojkovice i​m Nordwesten.

Geschichte

Dobratice w​urde zusammen m​it Potměšovice zwischen 1458 u​nd 1471 während d​er Herrschaft Georg v​on Podiebrads gegründet. Erstmals schriftlich erwähnt w​urde das Dorf 1602 a​uf einem v​on Herzog Adam Wenzel v​on Teschen für Bohuslav Tluk v​on Toschanowitz ausgestellten Teilungszettel. Zusammen m​it Bukowitz u​nd der Hälfte d​es Dorfes Toschonowitz gehörte Dobratitz z​ur Herrschaft Ober Domaslowitz. Besitzer w​aren im 17. Jahrhundert Karl Baron v​on Saint-Genois u​nd der Friedecker Priester Andreas Josef Bienek. Ab 1758 folgte Christoph Wilhelm Marklowsky v​on Žebrač, danach d​er Freiherr v​on Kaschnitz, welcher i​n einem hölzernen Schlösschen i​m Dorf residierte. Später w​urde das Gut Dobratitz a​n die Herrschaft Unter Toschonowitz angeschlossen.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Dobratitz/Dobratice ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Teschen. 1852 erfolgte der erste Schulunterricht in Dobratice. Im Jahre 1871 zog die Schule in ein eigenes neues Schulhaus. Zwischen 1863 und 1865 erfolgte der Bau der Kirche. Bis 1868 zur Erhebung der Kirche St. Jakobus und Philippus zur Pfarrkirche im Jahre 1868 war das Dorf nach Domaslawitz gepfarrt, 1888 nahm die Eisenbahn von Friedeck nach Teschen den Betrieb auf und Dobratitz erhielt eine Bahnstation.

Nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie kam die Gemeinde 1918 zur Tschechoslowakei. Wegen des starken polnischen Bevölkerungsanteils beanspruchte auch Polen das Olsa-Gebiet und es kam zum Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkrieg. Ab 1920 gehörte Dobratice zum Bezirk Český Těšín. Nach dem Münchner Abkommen wurde Dobracice 1938 an Polen angeschlossen. Der Bach Račok bildete die Grenze zwischen Polen und der Tschechoslowakei. 1939 kam Dobratitz nach der Besetzung Polens zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Teschen. Nach Kriegsende kam das Dorf zur Tschechoslowakei zurück und wurde dem Okres Místek zugeordnet. Seit dessen Auflösung im Jahre 1962 gehört Dobratice zum Okres Frýdek-Místek. 1980 erfolgte die Eingemeindung von Dobratice als Ortsteil Dobrá 2-Dobratice in die Gemeinde Dobrá. Im Jahre 1990 wurde Dobratice wieder eigenständig. Seit 2004 führt die Gemeinde ein Wappen.

Gemeindegliederung

Für d​ie Gemeinde Dobratice s​ind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Dobratice gehören d​ie Ansiedlungen Amerika, Bukovice (Bukowitz), Hranice, Podlesí u​nd Šprochovice (Sprochawitz).

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Jakobus und Philippus, erbaut 1863–1865
  • hölzerner Glockenturm
  • Schrotholzkirche des hl. Antonius von Padua auf der Malá Prašivá, geweiht 1640
  • Berg Prašivá mit Berghütte
Commons: Dobratice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
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