Dobbrikow
Das Dorf Dobbrikow ist seit dem 6. Dezember 1993[2] einer von 23 Ortsteilen der Gemeinde Nuthe-Urstromtal im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Der Ort hat 415 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2017).[3]
Dobbrikow Gemeinde Nuthe-Urstromtal | |
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Höhe: | 39 m ü. NHN |
Fläche: | 14,2 km² |
Einwohner: | 403 (31. Dez. 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 6. Dezember 1993 |
Postleitzahl: | 14947 |
Vorwahl: | 033732 |
Ortsansicht |
Lage
Das Pfefferfließ, ein 16 Kilometer langer Bach, verläuft zwischen den Dörfern Dobbrikow und Hennickendorf hindurch. In ihn entwässern drei der sieben Seen, die sich auf der Gemarkung befinden: der Vordersee, der Hintersee sowie der Bauernsee. Das Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung innerhalb des Naturparks Nuthe-Nieplitz reicht südlich an Dobbrikow heran. Östlich des Dorfzentrums liegt mit rund 72 Metern Höhe die höchste Erhebung, der Weinberg.
Geschichte und Etymologie
Im Jahr 1221 wurde der Ort erstmals als Doberchowe urkundlich erwähnt. Der Ursprung des Namens leitet sich aus dem Slawischen ab; die Interpretation ist jedoch umstritten. Einige Experten übersetzen die Bezeichnung mit dobru für gut oder dobricowo für Talsee. Der Heimatforscher Noeske verweist auf dobe chovae, das so viel wie sich oder etwas gut verstecken/ein gutes Versteck bedeutet. Bis 1307 war der Ort im Besitz derer de Trebbin, die auf der benachbarten Burg Trebbin lebten. Im besagten Jahr gab Heidenrycus de Trebbin den Ort ville Doberchow an das Kloster Zinna ab. Die Zisterzienser betrieben Fischzucht, Landwirtschaft und kultivierten am Südhang des Weinbergs Weinreben. 1480 wandelte sich die Bezeichnung zu Dobrichow. 1547 kam die Reformation in den Ort. Aus dem Jahr 1568 ist die Existenz eines Schultheiß überliefert, der einen Hammer betrieben hat. Dies deutet darauf hin, dass in dieser Zeit im Ort auch Eisen verarbeitet wurde. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde Dobbrikow preußisch.
1745 nahm ein Teerofen seinen Betrieb auf. 1775 erschien der Ort erstmals mit seiner heutigen Schreibweise. 1837 errichteten Handwerker eine Försterei, 1844 eine Windmühle. Mit dem Bau der Chaussee zwischen Luckenwalde und Beelitz in den Jahren 1900 bis 1902 kam auch ein bescheidener wirtschaftlicher Wohlstand auf. 1915 erfolgte der erste Telefonanschluss, gefolgt vom elektrischen Strom im Jahr 1921. In diesem Jahr stellten die Überlebenden des Ersten Weltkrieges am Dorfanger ein Kriegerdenkmal auf. 1993 wurde Dobbrikow nach Nuthe-Urstromtal eingemeindet.
Wirtschaft und Bildung
- Die Verwaltung des Naturparks Nuthe-Nieplitz hat ihren Sitz in Dobbrikow.
- Im Ort befindet sich das Schullandheim „Haus am See“, dessen Träger der Landkreis Teltow-Fläming ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Kirche entstand in den Jahren 1184 bis 1194 als feudaler Profanbau mit einer Kapelle und wurde erst im 15. Jahrhundert zur Kirche gewidmet. Sie ist aus Feldstein errichtet, während der Anbau sowie die Sakristei im 19. Jahrhundert mit Mauerziegeln ausgeführt wurden, die sich deutlich von dem übrigen Baukörper absetzen. Der Fachwerkturm entstand um 1700. Im Innern befinden sich ein Altar aus dem Jahr 1648, eine Kanzel aus dem Jahr 1679 sowie ein Opferstock aus dem 16. Jahrhundert. Dieses Bauwerk sowie das Pfarrhaus sind die Baudenkmale des Ortes (siehe Liste der Baudenkmale in Nuthe-Urstromtal).
- Auf dem Weinberg werden seit 2011 wieder Weinreben kultiviert. Der Anbau knüpft an die mittelalterliche Tradition der Zisterziensermönche an. Ein Teil der Erhebung ist als FFH-Gebiet ausgewiesen, in dem seltene Pflanzenarten wie der Blutrote Storchschnabel und die Kartäuser-Nelke gedeihen.
- Auf der Gemarkung Dobbrikows befinden sich insgesamt sieben Seen, von denen einer verlandet ist.
Söhne und Töchter
- Klaus Driefert (* 1938), erfolgreicher Motorbootrennfahrer in der DDR
- Heinrich Vogel (Theologe) (1902–1989), Theologe, ab 1932 Pfarrer in Dobbrikow
Literatur
- Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V. (Hrsg.): Land in Sicht, Nr. 3, Februar 1995, S. 32
Weblinks
- Dobbrikow auf der Website der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, abgerufen am 25. November 2018
Einzelnachweise
- Gemeinde Nuthe-Urstromtal – Ortsteil Dobrikow. In: Gemeinde Nuthe-Urstromtal. Abgerufen am 29. September 2021.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- Ortsteil Dobbrikow, Webseite der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, abgerufen am 25. November 2018.