Dieter Dressler

Dieter Dressler (* 27. März 1932 i​n Dresden; † 12. Februar 2011 i​n Bad Reichenhall)[1] w​ar ein deutscher Maler u​nd Grafiker.

Farbiges Wandmosaik "Cottbuser Bauernmarkt" (1970) von Dieter Dressler. Die Ausführung lag in den Händen von Heinrich Jungebloedt, dem Kunsthandwerker, der 1945 mit der Behebung der Kriegsschäden am Pergamonaltar betraut worden war.

Kurzbiografie

Dressler verbrachte seine Kindheit in Dresden. 1939 wurde sein Vater nach Postelberg versetzt, so dass Dressler bis 1945 dort die Schule besuchte. 1945 zog Dressler nach Dresden zurück und beendete dort die Schule. 1947 begann er eine Lehre als Dekorationsmaler in Dresden, die er 1950 abschloss. Ab 1950 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1956 schloss er das Studium ab und trat dem Verband Bildender Künstler der DDR bei. Er arbeitete freischaffend im Gaskombinat Schwarze Pumpe. Von 1958 bis 1959 war Dressler Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin bei Heinrich Ehmsen. Von 1959 bis 1972 arbeitete Dressler freischaffend in Spremberg. 1960 schloss er einen Werkvertrag mit dem Kombinat Schwarze Pumpe ab und lernte hier die Schriftsteller Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann kennen. 1961 heiratete Dressler, 1972 folgte ein Umzug nach Cottbus. Der Freundschaft mit Brigitte Reimann - Dreßler besuchte sie später in Neubrandenburg und in der Klinik in Berlin-Buch - setzte ihr Tod im Februar 1973 ein Ende.[2]

1986 wurde Dressler aus der DDR ausgebürgert und zog nach Bayern. Zuletzt lebte er in Bayerisch Gmain.[3] Am 12. Februar 2011 starb er nach langer Krankheit in Bad Reichenhall.

Dressler w​ar Mitglied i​m Bundesverband Bildender Künstler d​er Bundesrepublik Deutschland, i​m Bezirksverband BBK München u​nd Oberbayern, i​m Neuen Sächsischen Kunstverein u​nd in d​er Künstlergemeinschaft Wasserburg a​m Inn. Seine Werke s​ind Bestandteil bedeutender Museen i​n Deutschland. Dressler i​st durch zahlreiche Ausstellungen i​n Oberbayern a​uch in dieser Region bekannt. Zu seinen Studienkollegen gehörten u. a. Strawalde u​nd Gerhard Richter. Dieter Dressler gehört z​u den bedeutendsten Vertretern d​es „Realismo“.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1956 "Junge Künstler" Städtisches Museum Karl-Marx-Stadt
  • 1957 Bezirksausstellung Dresden, Albertinum Dresden
  • 1958 IV. Deutsche Kunstausstellung
  • 1961 3. Arbeiterfestspiele in Magdeburg
  • 1962 Bezirksausstellung Cottbus
  • 1962 V. Deutsche Kunstausstellung, Albertinum, Dresden
  • 1964 Ausstellung "Frieden, Leben, Freude" Karl-Marx-Stadt
  • 1966 Ausstellung "Wir lieben das Leben", Neue Berliner Galerie
  • 1967 Ausstellung "Meisterschüler" an der Akademie der Künste
  • 1967 Ausstellung VII. Parteitag der SED, Altes Museum Berlin
  • 1967 Grafik aus der DDR, Phnom Penh, Kambodscha
  • 1967 VI. Deutsche Kunstausstellung, Dresden
  • 1968 Städtische Kunstsammlungen Görlitz
  • 1971 Ausstellung "Antlitz der Arbeiterklasse" Altes Museum, Berlin
  • 1971 Ausstellung Malerei und Grafik aus der DDR, Moskau
  • 1972 VII. Deutsche Kunstausstellung in Dresden
  • 1973 Ausstellung anlässlich der X. Weltfestspiele, Berlin, Club der DDR, Kongresshalle
  • 1973 Deutsche Kunstausstellung in Dresden
  • 1976 Ausstellung Cottbuser Künstler in Košice (Slowakei), Targowischte und Sofia
  • 1976 Ausstellung Grafik Cottbuser Künstler, Crosetto/Italien;
  • 1980 Ausstellung "V. Festival der sorbischen Kultur", Museum Bautzen;
  • 1981 Aquarellausstellung "Galerie am Fischmarkt", Erfurt;
  • 1982 BWA ARSENAL, Stary Rynek, Poznań/Polen;
  • 1982 zum 50. Geburtstag in der Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus;
  • 1984 Intergrafik '84, Grafik-Biennale in Kraków/Polen;
  • 1985 Große Kunstausstellung, Galerie im Ganserhaus in Wasserburg/Oberbayern;
  • 1985 International Graficni Bienale Mednarodni, Ljubljana/Slowenien;
  • 1986 8. Internationale Grafik Triennale, Frechen
  • 1987 Premio Internazionale Biella per l´incisione, Biella/Italien;
  • 1997 Kreismuseum des Landkreises Elbe-Elster in Finsterwalde;
  • 1997/1998 Kunst in der DDR in der Alte Nationalgalerie Berlin;
  • 1999 Kulturforum Haus Dacheröden Erfurt - Projekt Arche Noah-Kulturstadt Weimar 1999;
  • 2001 LAUBAG-Zentralverwaltung in Senftenberg;
  • 2003 „Malerei & Grafik“, Stadtmuseum Freilassing;
  • 2007 Freie Brandenburger Kunstakademie in Brieselang;
  • 2007 Rathaus Spremberg
  • 2008 Galerie Altes Feuerhaus Bad Reichenhall

Einzelnachweise

  1. Dieter Dressler - Kunst in der DDR. In: Bildatlas Kunst in der DDR. Abgerufen am 18. Juni 2013.
  2. Was ich auf dem Herzen habe - Begegnungen mit Brigitte Reimann, Hrsg.: Helene und Martin Schmidt, Hoyerswerdaer Kunstverein 2008, S. 186
  3. Wandbild der „Minute“ ist von Dieter Dressler. In: www.lr-online.de. Lausitzer Rundschau, 21. Januar 2010, abgerufen am 31. Januar 2012.

Literatur

  • Kunst der DDR, 1960 - 1980, herausgegeben von Ullrich Kuhirt, E.A. Seemann Verlag Leipzig 1983, gebunden: 464 Seiten
  • Ausgebürgert - Künstler aus der DDR, 1949 - 1989, Broschiert: 205 Seiten, Verlag: Argon Verlag GmbH (1990), ISBN 3-870-24160-8
  • Bildende Kunst in der DDR zwischen Ästhetik und Politik, herausgegeben von Monika Flacke, Katalog zur Ausstellung des Deutschen Historischen Museums vom 27. Januar bis 14. April 1995, Broschur: 432 Seiten
  • "... als wär jeder Tag der letzte", Brigitte Reimann von Margret Gottlieb, Taschenbuch: 240 Seiten, Verlag: Econ & List (1999), ISBN 3-612-26600-4
  • Eingegrenzt - Ausgegrenzt, Bildende Kunst und Parteiherrschaft in der DDR 1961 - 1989, herausgegeben von Hannelore Offner und Klaus Schroeder, Sondereinband: 721 Seiten, Verlag: Akademie-Verlag; Auflage: 1 (2000), Sprache: Deutsch, ISBN 3-050-03348-7
  • Einfach wirklich leben, Brigitte Reimann, Eine Biografie von Dorothea von Törne, Broschiert: 300 Seiten, Verlag: Aufbau Tb; Auflage: 2., Aufl. (Januar 2001), Sprache: Deutsch, ISBN 3-746-61652-2
  • Dieter Dreßler: Eigentlich hätte man sie nur lieben können in: Was ich auf dem Herzen habe - Begegnungen mit Brigitte Reimann, Hrsg.: Helene und Martin Schmidt, Hoyerswerdaer Kunstverein 2008, S. 177–186, ISBN 978-3-9808957-2-9
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