Biella
Biella ist eine Stadt mit 43.812 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) und Hauptort der gleichnamigen italienischen Provinz Biella in der Region Piemont.
Biella | ||
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Staat | Italien | |
Region | Piemont | |
Provinz | Biella (BI) | |
Koordinaten | 45° 34′ N, 8° 4′ O | |
Höhe | 420 m s.l.m. | |
Fläche | 46,68 km² | |
Einwohner | 43.812 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 13900 | |
Vorwahl | 015 | |
ISTAT-Nummer | 096004 | |
Volksbezeichnung | Biellesi | |
Schutzpatron | Santo Stefano | |
Website | Biella |
Schutzpatron des Ortes ist Santo Stefano.
Geographie
Die Stadt liegt auf einer Höhe von 420 m über dem Meeresspiegel am Fuß der Alpen. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 46 km².
Die Nachbargemeinden sind Andorno Micca, Candelo, Fontainemore (AO), Gaglianico, Occhieppo Inferiore, Occhieppo Superiore, Pettinengo, Pollone, Ponderano, Pralungo, Ronco Biellese, Sagliano Micca, San Paolo Cervo, Sordevolo, Tollegno, Vigliano Biellese und Zumaglia.
Geschichte
Der antike Name der Stadt lautet Bugella Civitas. In einem Dokument aus dem Jahr 826 wird beschrieben, dass Ludwig der Fromme, Sohn Karls des Großen, den Ort einem gewissen Graf Busone schenkt. Im 10. Jahrhundert war die Stadt von Alemannen, Langobarden und Franken bewohnt, welche auch die erste Stadtmauer zur Verteidigung gegen die Invasion von Barbaren bauten. Der heutige Dom der Stadt, Santo Stefano, wurde ebenfalls in dieser Periode errichtet.
Im Zweiten Weltkrieg waren die Stadt und die umliegenden Hügel Schauplatz heftiger Partisanengefechte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Oropa wurde der Sacro Monte ab 1617 zusätzlich zu der schon bestehenden marianischen Wallfahrtskirche erbaut, die zu den ältesten Kultstätten des Piemonts gehört und von größter Bedeutung für die Gläubigen ist. Er ist ein bekannter Wallfahrtsort und ist seit 2003 von der UNESCO als einer der Sacri Monti als Weltkulturerbe anerkannt.
Biella ist auch die Heimat der Citta dell’arte - Fondazione Pistoletto.[2] Im Jahr 1994 proklamierte der italienische Künstler Michelangelo Pistoletto sein Programm Progetto Arte, dessen Ziel die kreative und sozialökonomische Vereinigung aller Teile des menschlichen Daseins war; im engeren Sinne die systematische Kombination aller Errungenschaften und Kenntnisse der Zivilisation mit Aspekten der Kunst (z. B. Mode, Theater, Design usw.). 1996 gründete er die Kunststadt Citta dell’arte - Fondazione Pistoletto in einer ausrangierten Textilfabrik in Biella als Zentrum und „Labor“, das kreative Ressourcen unterstützt und erforscht und innovative Ideen und Möglichkeiten hervorbringt.
Wirtschaft und Verkehr
Die Stadt ist Sitz der italienischen Wollindustrie, sowie der Baumwolle-, Hut-, Papier- und Möbelindustrie.
Sie liegt an der Staatsstraße Nr. 135 Vercellese und den Autobahnen A4 (Turin-Mailand), A5 (Turin-Aosta), sowie A26 (Genua-Gravellona Toce). In der nahe gelegenen Stadt Verrone gibt es einen kleinen Flughafen.
Sport
Biella war zweimal Etappenziel beim Giro d’Italia:
- 21. Etappe 1964 (Sieger Gianni Motta)
- 17. Etappe 1996 (Sieger Nicolai Bo Larsen)
Zwischen 1921 und 1997 führte ein Bergrennen auf den Gipfel nach Oropa, das bis 1988 zur Europa-Bergmeisterschaft zählte. Danach wurde es in der italienischen Meisterschaft gewertet. 2010 wurde die Veranstaltung wiederbelebt und als nicht gezeitete Fahrt durchgeführt.[3]
2007 führte ein Bergzeitfahren (Sieger Marzio Bruseghin) als 13. Etappe von Biella zur Wallfahrtskirche von Oropa.
Der Basketballverein Pallacanestro Biella war von 2001 bis 2013 in der Lega Basket Serie A, der höchsten Spielklasse Italiens, vertreten und spielt aktuell als Eurotrend Biella in der Serie A2.
Städtepartnerschaften
Biella ist durch Städtepartnerschaften verbunden mit[4]
Stadt | Land |
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Arequipa | Peru |
Kiryū | Kantō, Japan |
Tourcoing | Hauts-de-France, Frankreich |
Weihai | Huadong, Volksrepublik China |
Söhne und Töchter der Stadt
- Bonifacio Ferrero (1476–1543), Kardinal
- Lorenzo Camerano (1856–1917), Naturwissenschaftler
- Vittorio Sella (1859–1943), Bergfotograf und Bergsteiger
- Giacomo Debenedetti (1901–1967), Literaturkritiker
- Carlo Felice Trossi (1908–1949), Automobilrennfahrer
- Giovanni Bracco (1908–1968), Automobilrennfahrer
- Federico Hindermann (1921–2012), Romanist, Lyriker, Übersetzer, Herausgeber und Verlagsleiter
- Nino Cerruti (1930–2022), Modeschöpfer
- Giancarlo Cori (* 1933), Maler
- Michelangelo Pistoletto (* 1933) Maler, Aktions- und Objektkünstler, Kunsttheoretiker
- Francesco Guido Ravinale (* 1943), katholischer Geistlicher, emeritierter Bischof von Asti
- Gianluca Susta (* 1956), Politiker
- Pier Giorgio Morandi (* 1958), Oboist und Dirigent
- Piero Liatti (* 1962), Rallyefahrer
- Roberto Franco (* 1964), Freestyle-Skier
- Vittorio Francesco Viola OFM (* 1965), katholischer Geistlicher, Kurienerzbischof
- Valeria Caucino (* 1966), Musikerin und Sängerin
- Denis Lunghi (* 1976), Radrennfahrer
- Alberto Gilardino (* 1982), Fußballspieler
- Beatrice Lanza (* 1982), Triathletin
- Silvia Avallone (* 1984), Autorin und Dichterin
- Mattia Pozzo (* 1989), Radrennfahrer
- Davide Dato (* 1990), Balletttänzer
- Stefano Beltrame (* 1993), Fußballspieler
Mit dem Ort verbunden
- Tavo Burat (1932–2009), Journalist, Schriftsteller und Dichter
Weblinks
- Homepage der Stadt (italienisch)
- Oropa sacro monte (Memento vom 9. März 2008 im Internet Archive)
- Die Heiligen Berge des Piemont und der Lombardei (deutsch)
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Citta dell’arte - Fondazione Pistoletto
- https://www.frammentidistoriabiellese.it/sport-e-svago/la-corsa-in-salita-biella-oropa/
- Elenco siti collegati a Biella ǀ Comune di Biella. Abgerufen am 5. August 2019.