Diestelbruch

Der staatlich anerkannte Erholungsort Diestelbruch i​st ein Ortsteil d​er lippischen Stadt Detmold i​n Nordrhein-Westfalen.

Diestelbruch
Stadt Detmold
Höhe: 198 m
Fläche: 4,73 km² (Leistrup-Meiersfeld)
Einwohner: 2275 (1. Aug. 2006)
Bevölkerungsdichte: 481 Einwohner/km²
Postleitzahl: 32760
Vorwahl: 05231
Karte
Lage von Diestelbruch im Stadtgebiet

Geographie

Geographische Lage

Diestelbruch l​iegt etwa v​ier Kilometer östlich d​es Detmolder Stadtzentrums. Die benachbarten Detmolder Ortsteile s​ind Detmold-Nord i​m Nordwesten, Vahlhausen i​m Norden, Niederschönhagen i​m Nordosten, Oberschönhagen, Schönemark u​nd Remmighausen i​m Südwesten.

Südlich v​on Diestelbruch erstreckt s​ich der Leistruper Wald.

Ortsgliederung

Der 5,8 km² große Ortsteil Diestelbruch s​etzt sich a​us den Ortschaften Leistrup, Meiersfeld u​nd Diestelbruch s​owie den Weiler Döringsfeld zusammen.

Gewässer

Durch Diestelbruch fließen i​n nordöstliche Richtung d​er Diestelbruchbach u​nd der Dörenbach d​er Passade zu, i​m Südwesten fließen d​er Diestelbach u​nd die Wörbke d​er Werre zu.

Schutzgebiete

Südlich v​on Diestelbruch s​ind seit 2006 d​ie beiden Landschaftsschutzgebiete „Wedasch“ (LSG-4019-0029, ~26 Hektar) u​nd „Wörbke/Diestelbach“ (LSG-4019-0028, ~50 Hektar) ausgewiesen.

Geschichte

Der Name deutet a​uf ein m​it Disteln bestandenes feuchtes Gelände (= Bruch, Bezeichnung für e​in Sumpf- o​der Moorgebiet) hin. In Urkunden a​us dem Mittelalter taucht zunächst d​er Name Dyselbro(c)k auf, während Leistrup 1394 a​ls Leesentrop bezeichnet wird. Im Jahr 1488 w​ird Meiersfeld a​ls Tom Eggersfelde erwähnt, später a​uch als Mekerysfelde.[1]

Neben Leistrup waren auch Döringsfeld, Schönemark und der Leistruper Wald im Besitz der Braunschweiger Edelherrn, die jedoch den Bewohnern das Nutzungsrecht als Lehen gegen entsprechende Abgaben überlassen hatten. Die Ackerflächen wurden durch Rodungen erweitert. Im Lauf der Zeit entwickelte sich auf den brachliegenden Flächen ein Baumbestand aus Eichen und Hainbuchen. Die Früchte wurden als Viehfutter (Hudewirtschaft) und die Wiesen als Weide genutzt. Die damals erworbenen Hude- und Mastrechte galten noch bis ins 19. Jahrhundert.[2] Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Gemeinde Leistrup-Meiersfeld mit Diestelbruch im lippischen Verwaltungsamt Detmold.

20. Jahrhundert

Am 1. Januar 1970 w​urde die Gemeinde Leistrup-Meiersfeld i​n die Kreisstadt Detmold eingegliedert.[3] Ihr größter Teilort Diestelbruch g​ibt dem seitdem bestehenden Detmolder Ortsteil d​en Namen.

Der Kreis Detmold m​it Diestelbruch bzw. Detmold g​ing am 1. Januar 1973 i​m Zuge d​er nordrhein-westfälischen Kreisreform i​m Rahmen d​es Bielefeld-Gesetzes d​urch Vereinigung m​it dem Kreis Lemgo i​m heutigen Kreis Lippe auf.[4]

Einwohnerentwicklung

Im Jahre 1911 h​atte die Gemeinde insgesamt 632 Einwohner, darunter 333 i​n Diestelbruch, 281 i​n Meiersfeld u​nd 18 i​n Leistrup.[5]
Im August 2006 wohnten 2275 Bürger i​n Diestelbruch.

Politik

Ortsbürgermeisterin i​st derzeit Kathrin Landwehrmeier (CDU), d​er Vertreter i​m Stadtrat i​st Manfred Stölting (SPD).[6]

Sehenswürdigkeiten

Opferstein 2, der sogenannte „Schalenstein“

Sehenswert i​st der Leistruper Wald m​it einem Hügelgrab a​us der Bronzezeit, d​en am Ostrand liegenden Opfersteinen u​nd einem „Wald- u​nd Bienenlehrpfad“.[7]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Roland Linde: Diestelbruch. Von der Bauerschaft Leistrup-Meiersfeld zum Ortsteil der Stadt Detmold. Verein Unser Diestelbruch e. V., Lage 2016, ISBN 978-3-89918-051-0.
  • Wolfgang Ottolien: Die „Zuspätgekommenen“. Ländliche Unterschichten in Lippe vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in ihrer Verbindung mit der Gewerbeentwicklung des Raumes. Fallstudie Gemarkung Leistrup-Meiersfeld. Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V., Detmold 1993, ISBN 3-924481-05-9.

Einzelnachweise

  1. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe. (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 124. (PDF)
  2. Ortschronik (Memento des Originals vom 11. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diestelbruch-detmold.de
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 105.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 321.
  5. Ortschaftsverzeichnis des Fürstentums Lippe 1911
  6. Daten und Fakten auf der offiziellen Website der Stadt Detmold (Memento des Originals vom 18. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtdetmold.de
  7. Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Boken Verlag, Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7
  8. diestelbruch-detmold.de: Diestelbrucher und was aus ihnen geworden ist
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