Dansk Håndbold Forbund

Der Dansk Håndbold Forbund (kurz DHF) ist der nationale Sportverband für den Handballsport in Dänemark und hat seinen Sitz im Idrættens Hus (Haus des Sports) in Brøndby. Er ist Dachverband für 885 Vereine, in denen über 124.000 Mitglieder aktiv sind (Stand: 2010)[1]. Der seit 1935 bestehende DHF ist einer von rund 60 Sportfachverbänden des dänischen Sportverbandes und Gründungsmitglied der Internationalen Handballföderation (IHF) von 1946[2] sowie deren europäischen Kontinentalverband, dem EHF von 1991.

Dansk Håndbold Forbund (DHF)
Gründung2. Juni 1935
IHF-Beitritt1946
EHF-Beitritt1991
Präsident/inPer Bertelsen
GeneralsekretärMorten Stig Christensen
Vereine (ca.)ca. 885 (Stand: 2010)[1]
Mitglieder (ca.)ca. 124.083 (Stand: 2010)[1]
SitzIdrættens Hus
Brøndby Stadion 20
DK-2605 Brøndby
Websitewww.dhf.dk

Neben dem DHF wird Handball in Dänemark auch in anderen Verbänden gespielt, darunter im zweitgrößten Sportverband des Landes, den Danske Gymnastik- og Idrætsforeninger (DGI), im Arbeitersportverband (Dansk Arbejder Idrætsforbund, DAI), im dänischen CVJM-Sportverband (KFUMs Idrætsforbund) und im Betriebssportverband Dansk Firma Idrætsforbund (DFIF).[3]

Geschichte

Handball in Dänemark nahm seinen Anfang als Schulsportart in den 1890er Jahren und einem ersten öffentlichen Schulturnier 1904 in Randers. Obwohl das Land damit zu einem der Pionierländer des Handballs gezählt wird, erfolgte die Gründung eines eigenen Verbandes erst am 2. Juni 1935. Vorher war die Sportart im Dansk Athletik Forbund organisiert, der auch Gründungsmitglied im IHF-Vorgängerverband, der International Amateur Handball Federation (IAHF) von 1928, war.[3]

Im Feldhandball, der mit elf Spielern noch bis 1959 (Frauen bis 1960) und im Siebener-Team bis 1972 gespielt wurde,[4] erfolgte am 20. August 1934 in Kopenhagen das erste Länderspiel einer dänischen Herren-Nationalmannschaft. Das Spiel gegen das deutsche Team verlor Dänemark mit 16:5. Im Hallenhandball führte die erste Begegnung am 8. März 1935 gegen eine Mannschaft aus Schweden, was mit einem Resultat von 18:12 ebenfalls mit einer Niederlage endete.[4]

Als im Zuge der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin, an denen die dänischen Handballspieler aus sportlichen Gründen nicht teilnahmen, vom Reichspropagandaminister Joseph Goebbels behauptet wurde, das Handballspiel sei in Deutschland erfunden worden, löste das bei den Dänen einen Protest aus, der jedoch nach einer Klage beim IAHF zu keinem Erfolg führte.[4]

Dänische Meisterschaften

Im März 1936 wurde in Aarhus erstmals ein dänischer Meister ermittelt, dessen Meisterschaften erst drei Jahre später vom nationalen dänischen Sportverband offiziell anerkannt wurden. Bis zur Saison 1946/47 trafen die Bezirksmeister dabei in einem Wochenendturnier aufeinander, danach wurde in der höchsten Klasse, der heutigen Håndboldligaen, das Ligasystem eingeführt. Der Spielbetrieb der zweiten Liga begann in der Saison 1952/53, der für sechs Jahre vom Ende der 1950er bis zum Anfang der 1960er Jahre in zwei Bereiche diesseits und jenseits des Großen Belts aufgeteilt war. Das Ligasystem für die erste und zweite Liga der Frauen wurde in der Saison 1961/62 eingeführt.[3]

Aus den Mannschaften der Saison 1964 wurden im Jahr darauf erstmals für Frauen und Männer ein Landespokalsieger ermittelt, dessen Finalturnier seitdem jedes Jahr in verschiedenen Spielstätten veranstaltet wird. Das nach einem Sponsor benannte Turnier wird bis zum Achtelfinale von den Bezirksverbänden organisiert.[5]

Handball-WM und EM in Dänemark

Die Handball-Weltmeisterschaft der Männer wurden in Dänemark erstmals 1978 ausgetragen. Zusammen mit Deutschland hat man die WM 2019 ausgerichtet. Die Frauen-WM von 1999 wurde zusammen mit Norwegen veranstaltet, 2015 war das Land abermals Gastgeber der Frauen-WM. Zudem war Dänemark Ausrichter der Handball-Europameisterschaft der Frauen 1996, 2002 und wieder zusammen mit Norwegen 2010. Die Männer-EM hat erstmals 2014 im eigenen Land stattgefunden.

Größte Erfolge

Regionalverbände

Der DHF gliedert sich in die drei Regionalverbände:[10]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Dansk Håndbold Forbund: Medlemstal, abgerufen am 26. April 2012 (dänisch)
  2. International Handball Federation: Dansk Haandbold Forbund, abgerufen am 26. April 2012 (englisch)
  3. Dansk Håndbold Forbund: DHF's historie (Memento des Originals vom 2. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dhf.dk, abgerufen am 26. April 2012 (dänisch)
  4. Dansk Håndbold Forbund: Dansk håndbolds historie (Memento des Originals vom 26. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dhf.dk, abgerufen am 26. April 2012 (dänisch)
  5. Dansk Håndbold Forbund: Landspokalturneringen, abgerufen am 26. April 2012 (dänisch)
  6. Frank Heike: Dänemark ist erstmals Handball-Weltmeister. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 27. Januar 2019, abgerufen am 15. Mai 2021.
  7. ska: Dänemark besiegt Schweden und ist wieder Weltmeister. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung GmbH, 31. Januar 2021, abgerufen am 15. Mai 2021.
  8. Handball EM - Siegerliste. In: sport.de. Abgerufen am 15. Mai 2021.
  9. SID: Dänemark schlägt Frankreich und holt erstmals Gold. In: eurosport.de. Eurosport, 21. August 2016, abgerufen am 15. Mai 2021.
  10. Dansk Håndbold Forbund: DHF Distriktforbund og kredse, abgerufen am 26. April 2012 (dänisch)

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