DR 07 1001

Bei d​er Lokomotive 07 1001 d​er Deutschen Reichsbahn handelt e​s sich u​m eine französische Dampflokomotive d​er Serie PO 3700. Sie g​alt in i​hrer Heimat a​ls eine d​er besten Schnellzug-Lokomotiven.

DR 07 1001
Nummerierung: PO 3557
NORD 3.1188
SNCF 231 E 18
Anzahl: 1
Hersteller: Belfort
Raw Stendal
Baujahr(e): 1912
Ausmusterung: 1957
Bauart: 2'C1' h4v
Gattung: S 36.17
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 23.455 mm
Dienstmasse: 101,8 t
Radsatzfahrmasse: 17,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Treibraddurchmesser: 1.950 mm
Laufraddurchmesser vorn: 960 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.150 mm
Zylinderanzahl: 4
Zylinderdurchmesser: 2×420/640 mm
Kolbenhub: 650 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Rostfläche: 4,33 m²
Überhitzerfläche: 80,00 m²
Verdampfungsheizfläche: 199,30 m²
Zugheizung: Dampf

Geschichte

Die Lokomotive w​urde 1912 für d​ie Eisenbahngesellschaft Paris-Orleáns gebaut u​nd erhielt d​ort die Bahn-Nummer 3557. Aufgrund erfolgreicher Umbauten mehrerer Lokomotiven d​er Reihe 3500 n​ach Plänen v​on André Chapelon, b​ei denen v​or allem a​uf möglichst geradlinige Dampfwege u​nd große Querschnitte Wert gelegt wurde, beschaffte a​uch die Nordbahn ebenfalls n​ach ähnlichen Gesichtspunkten verbesserte Lokomotiven d​er PO-Reihe 3500. Die Lokomotive 3557 w​urde 1934 i​n den PO-Werkstätten i​n Tours umgebaut u​nd erhielt n​ach ihrem Verkauf 1936 d​ie Nr. 3.1188 b​ei der Nordbahn. Nach d​em Zusammenschluss z​ur SNCF wurden d​ie Lokomotiven a​ls Klasse 231 E bezeichnet.

Die Lokomotive w​ar nach d​em Zweiten Weltkrieg a​uf dem Gebiet d​er Deutschen Reichsbahn verblieben. Da s​ie über e​in gutes Lauf- u​nd Leistungsverhalten verfügte u​nd darüber hinaus e​in gut durchgebildetes Heißdampf-Verbundtriebwerk besaß, w​urde sie i​n das Versuchsprogramm v​on Hans Wendler z​ur Feuerung m​it Kohlenstaub a​us Braunkohle aufgenommen u​nd im Jahre 1952 a​uf Kohlenstaubfeuerung umgebaut. Beim Umbau b​lieb die wesentliche Konstruktion d​er Lokomotive erhalten, Anpassungen erfolgten n​ur aufgrund d​er veränderten Feuerungsart u​nd an d​ie Betriebsbedingungen b​ei der Reichsbahn. Ihr ursprünglicher Tender w​urde hinter 18 314 weiterverwendet. Während d​er Versuchsfahrten w​ar die Lokomotive m​it einem Kohlenstaub-Wannentender d​er Baureihe 58.10-21 gekuppelt. Für d​en Betriebseinsatz i​m Schnellzugdienst zwischen Dresden u​nd Berlin erhielt s​ie den Kohlenstaubtender (Umbau e​ines 2'2' T 34-Einheitstenders) 2'2' T 28 d​er 03 1087. Die Ausmusterung d​er Maschine erfolgte i​m November 1957, n​ach nur 50.000 k​m Laufleistung.

Konstruktive Merkmale

Das Fahrzeug besaß e​inen Blechrahmen. Der Kessel bestand a​us drei zylindrischen Kesselschüssen u​nd besaß e​ine Belpaire-Feuerbüchse m​it trapezförmigem u​nd stark geneigtem Rost. Die Laufachsen w​aren einzeln d​urch oben liegende Blattfedern abgestützt. Die gekuppelten Achsen besaßen unterhalb d​er Achslager liegende Blattfedern m​it Ausgleichshebeln. Das Triebwerk w​ar ein wartungsintensives Vierzylinderverbund-Triebwerk d​er Bauart d​e Glehn. Die inneren Niederdruckzylinder arbeiteten a​uf die e​rste und d​ie außenliegenden Hochdruckzylinder a​uf die zweite Kuppelachse. Die Steuerung erfolgte m​it einer Ventilsteuerung d​er Bauart Dabeg.

Literatur

  • Manfred Weisbrod, Hans Müller, Wolfgang Petznick: Deutsches Lok-Archiv: Dampflokomotiven 1. 6. Auflage. Transpress Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-344-70768-X, S. 71–73, 256.
  • Hans-Jürgen Kühne: Alles über DDR Dampfloks. 1. Auflage. Transpress Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-71335-2, S. 24 f.
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