Crevoladossola

Crevoladossola i​st eine Gemeinde i​n der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB) i​n der Region Piemont.

Crevoladossola
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Crevoladossola (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 46° 10′ N,  18′ O
Höhe 375 m s.l.m.
Fläche 39 km²
Einwohner 4.525 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 28865
Vorwahl 0324
ISTAT-Nummer 103025
Volksbezeichnung crevolesi
Schutzpatron Simon Petrus und Paulus von Tarsus (29. Juni)
Website Crevoladossola
Ossolatal in der Region Piemont
Crevoladossola
Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo
Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo, Fresko Abendmahl Jesu
Graffiti Oira-Villa Superiore

Geographie

Bei Crevoladossola mündet d​er vom Simplonpass h​er aus d​em Val Divedro kommende Fluss Diveria i​n den Toce. Hier vereinigen s​ich das Valle Antigorio u​nd das Val Divedro z​um Ossolatal. Das Gemeindegebiet umfasst e​ine Fläche v​on 39 km². Zu Crevoladossola gehören d​ie Fraktionen Barro, Bosco, Caddo, Preglia, Bisate u​nd Mocogna. Die Nachbargemeinden s​ind Bognanco, Crodo, Domodossola, Masera, Montecrestese, Trasquera u​nd Varzo.

Geschichte

Von Crevoladossola a​us verband d​ie römische Konsularstraße Severiana Augusta Mediolanum (das heutige Mailand) m​it Verbannus Lacus (Verbano o​der Lago Maggiore) u​nd von h​ier aus m​it dem Simplonpass (lateinisch Summo Plano).

Die Schlacht v​on Crevola i​st Teil d​es Krieges zwischen d​em Ossola u​nd dem Schweizer Kanton Wallis, d​er zwischen 1482 u​nd 1495 stattfand. Seit d​em 15. Februar 1487 w​ird der Herzog v​on Mailand darüber informiert, d​ass sich Truppen i​m Wallis sammeln u​nd Soldaten n​ach Domodossola schicken, u​m die Verteidigung z​u verstärken. Im April treffen s​ich Walliser u​nd Eidgenossen i​n Richtung Domodossola, sowohl v​om Simplonpass a​ls auch v​om Valle Antigorio aus; n​ach mehreren Auseinandersetzungen a​m 28. April 1487 ziehen s​ich die Walliser i​n Richtung Crevoladossola zurück u​nd werden v​on den herzoglichen Milizen a​n der Brücke über d​ie Diveria besiegt.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr1861187118811901192119311951197119912001201120172018
Einwohner1781188619281873217323132677332946064695472645984600

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo wurde erstmals erwähnt in den ersten Jahrzehnten des 11. Jahrhunderts; das heutige Presbyterium in spätgotischer Form ist Werk des Architekten Ulrich Ruffiner; die kostbaren Buntglasfenster des Berner Glasmachers Hans Funk wurden 1526 hergestellt. Die Wände des Presbyteriums sind mit monochromen Fresken mit Darstellungen der Heiligen verziert, die dem Maler Sperindio Cagnoli aus dem 16. Jahrhundert zugeschrieben werden, sowie dem Letzten Abendmahl und den Sibyllen des Torbogens. Die malerische Ausstattung des Chores ist dem Maler Fermo Stella aus Caravaggio zugeschrieben.
  • Baptisterium San Giovanni Battista, oder Carné genannt, befindet sich vor der Pfarrkirche der Heiligen Peter und Paul, es ist ein Gebäude erbaut im 16. Jahrhundert in Form eines Oratoriums mit freskiertem Presbyterium.
  • Das Wasserkraftwerk Crevola: ein wahres Meisterwerk der Industriearchitektur der 1920er Jahre. Es wurde von dem Unternehmer Ettore Conti, Direktor der Società per Imprese Elettriche Conti, beauftragt. Das Gebäude wurde 1923 vom Mailänder Architekten Piero Portaluppi entworfen, die Arbeiten wurden 1925 abgeschlossen. Der Gebäude ist im Art déco gehalten, zu dessen Hauptvertretern Portaluppi gehörte.
  • Die Brücke über die Diveria war daher immer eine wichtige Verbindung zu Europa. Die heutige Brücke napoleonischen Ursprungs ersetzt die mittelalterliche, die durch eine Überschwemmung Anfang des 19. Jahrhunderts zerstört wurde, von der die Überreste noch sichtbar sind. Am 7. September 1800 ließ Napoleon Bonaparte mit dem Bau einer Straße beginnen, die Mailand und Paris über den Simplonpass verbindet.
  • Oratorium von San Vitale al Ponte: gebaut nach dem Sieg der herzoglichen Milizen von Mailand über die Schweizer Milizen im Bereich der Crevolabrücke am 28. April 1487. Der Name leitet sich aus der Tatsache ab, dass am 28. April das Fest der Heiligen Vitale und Valeria gefeiert wird, Eltern der Heiligen Gervasio und Protasio, Beschützer der oberen Ossolatal, denen die Kirche von Domodossola gewidmet ist, auf dem Altar des Oratoriums steht ein Gemälde der Heiligen des Malers Carlo Mellerio.
  • Der Turm von Ardignaga befindet sich im Dorf Caddo in Ardignaga, dem Ort, der in der Nähe des Rio Deseno steht, der Crevoladossola von Domodossola trennt. Der einzige Zugang zum Turm war eine Lufttür, die sich auf der Westseite etwa 4,5 Meter vom Boden entfernt befand. Die Struktur ist etwa 16 Meter hoch und das Dach aus Piode wurde kürzlich restauriert.

Literatur

  • Verschiedene Autoren: Comuni della Provincia del Verbano-Cusio-Ossola. Consiglio Regionale del Piemonte, Chieri 2012, ISBN 9788896074503.
  • Verschiedene Autoren: Il Piemonte paese per paese. Bonechi Editore, Firenze 1996, ISBN 88-8029-156-4.
  • Luca Ciurleo: Alla scoperta di Crevoladossola. Narcissus.me, 2014, ISBN 9786050318111, Crevoladossola online (italienisch)
  • Carlo Nigra: Torri e castelli e case forti del Piemonte dal 1000 al secolo XVI. Il Novarese. tomo I, editore N. Cattaneo, Novara 1937.
Commons: Crevoladossola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
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