Hans Funk (Glasmaler)
Leben
Funk war Mitglied einer Glasmalerfamilie. In diesem Beruf arbeiteten in Zürich auch sein Onkel Ludwig Funk und seine Brüder Jakob und Ulrich und wahrscheinlich auch sein Vater Hans Funck der Ältere. Funk siedelte um 1500 nach Bern um, wo er ab 1509 in einem Haus an der Kilchgasse, heute umbenannt in Münstergasse, ansässig war. Seit 1519 gehörte er dem Grossen Rat der Stadt Bern an. Nachdem er 1539 am Totschlag des Glasmalers Simprecht Baumeister beteiligt war, war er gezwungen, aus Bern zu fliehen und kehrte nach Zürich zurück, wo er 1540 starb.
Funk war zweimal verheiratet:
- mit seiner ersten Frau Madlen (geborene Gasser) hatte er eine Tochter und mindestens zwei Söhne[1]
- Junghans (Hans) Funk
- Jakob Funk
- Dorothea Funk ⚭ mit dem Zofinger Glasmaler Moritz Lüscher
- Anna Lustorf († 1545)
Werk
Funk galt im 1. Viertel des 16. Jahrhunderts als einer der am besten ausgelasteten und renommiertesten Schweizer Glasmaler nach Lukas Zeiner. Zahlreiche seiner Scheiben sind mit seinem Monogramm oder seiner Signatur versehen. Trotz Verlusten ist noch eine größere Zahl seiner Werke erhalten, beispielsweise im Kloster Wettingen und in der Stadtkirche Zofingen. Funk erhielt ab 1504 und 1505 von den Räten in Bern und Freiburg oft Anfragen nach bemalten Glasscheiben, die zu größeren Aufträgen führten. 1504 erstellte er für das Rathaus von Freiburg im Üechtland einen Zyklus von zwölf Standesscheiben, deren heutiger Verbleib unbekannt ist.
Literatur
- Paul Ganz: Funk, Hans I.. In: Carl Brun (Hrsg.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 1: A–G. Huber & Co., Frauenfeld 1905, S. 532 (Textarchiv – Internet Archive).
- Lucie Stumm: Niklaus Manuel, Hans Leu und Hans Funk: eine stilkritische Untersuchung. In: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde. Neue Folge, Band 11, Heft 3. Zürich 1909, S. 247–262 (e-periodica.ch).
- Lucie Stumm: Über zwei Werke von Hans Funk. In: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde. Neue Folge, Band 13, Heft 4. Zürich 1911, S. 247–253 (e-periodica.ch).
- Lucie Stumm: Funk, Hans I. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 589–591 (Textarchiv – Internet Archive).
- Bernhard Anderes: Fun(c)k (Fungk), Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 732 f. (Digitalisat).
- Bernhard Anderes, Peter Hoegger: Die Glasgemälde im Kloster Wettingen. Baden 1988, ISBN 3-85545-031-5, S. 59–60.
- Rolf Hasler: Hans Funk (Funck). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 46, Saur, München u. a. 2005, ISBN 3-598-22786-8, S. 341.
Weblinks
- Rolf Hasler: Funk, Hans. In: Sikart
Einzelnachweise
- Paul Ganz: Funk, Hans I.. In: Carl Brun (Hrsg.): Schweizerisches Künstler-Lexikon. Band 1: A–G. Huber & Co., Frauenfeld 1905, S. 532 (Textarchiv – Internet Archive).