Clemens Cerrini de Monte Varchi
Freiherr Clemens Franziscus Xaverius Cerrini de Monte Varchi (* 16. Dezember 1785 in Luckau; † 5. Juni 1852 in Pillnitz) war ein sächsischer Generalleutnant sowie Oberkommandeur der Sächsischen Armee.
Herkunft
Clemens entstammte dem alten florentinischen Adelsgeschlecht der Cerrini de Monte Varchi, aus welcher eine gräfliche Linie in Österreich und eine freiherrliche in Sachsen hervorging. Seine Eltern waren Clemens Cerrini de Monte Varchi und dessen Ehefrau Augustine von Polenz aus dem Haus Bestow.
Er war ein Neffe des 1823 verstorbenen Sächsischen Generalleutnants und Kriegsministers Heinrich Cerrini de Monte Varchi und des 1809 verstorbenen Kaiserlich-Königlich Österreich-Ungarischen Feldmarschallleutnants Joseph Cerrini de Monte Varchi, sowie ein Vetter des 1840 verstorbenen Generalmajors Graf Karl Cerrini de Monte Varchi.[1]
Leben
Das sein Vater über zu wenig Geld verfügte kam er in eine Erziehungsanstalt in Annaburg, 1799 holte ihn aber sein Onkel Heinrich zu sich und so kam er am 28. April 1799 in das sächsische Kadettenkorps. Dort wurde er am 30. Mai 1801 Gefreiter, am 4. September 1802 Korporal und am 23. August 1804 Gefreitenkorporal. Am 8. November 1805 ging er als Leutnant im 2. Linieninfanterie-Regiment und nahm 1806 an der Schlacht bei Jena und Auerstedt teil. Im Rahmen dieser Schlacht wurde er gefangen genommen und verbrachte kurze Zeit in französischer Kriegsgefangenschaft.
In der Folge war er als sächsischer Offizier in den französischen Garnisonen in Warschau und Danzig stationiert. Als solcher nahm Cerrini am französischen Russlandfeldzug teil. Er wurde am 4. Dezember 1812 Major und Generalstabsoffizier. Für sein vorbildliches Verhalten bei Podobna und Pruszany wurde er am 8. März 1813 mit dem Militär-St.-Heinrichs-Orden beliehen. Während des Feldzuges 1813 war er des Öfteren General Jean-Louis-Ebenezer Reynier unterstellt. Hier wurde er am 16. Juni 1813 in die französische Ehrenlegion aufgenommen. 1813 wurde er zum Chef des Generalstabs der sächsischen Division bei Napoleons Rückzugsgefechten in Schlesien ernannt.
Im Jahre 1814 war er in den Niederlanden Kommandant des Hauptquartiers des Herzogs von Weimar. 1815 wurde Cerrini Adjutant des Herzogs von Coburg.
Ab 1816 militärischer Erzieher der Prinzen Friedrich August, Clemens und Johann wurde er 1819 Adjutant von Prinz Friedrich August. Am 27. Oktober 1823 wurde er zum Oberstleutnant befördert und am 19. Februar 1828 zum Oberst.
Nach der Ernennung zum Generalmajor am 30. Juli 1830 Generalstabschef des Kommandierenden Generals Prinz Friedrich August. Am 1. Januar 1832 übernahm er das Generalkommando der Armee und wurde gleichzeitig zum Generalleutnant befördert.
Von 1832 bis 1849 war Cerrini als Generalleutnant Kommandierender General des sächsischen Kontingentes. Nach der Herbstübung wurde Cerrini am 30. September 1843 für seine gute Führung sowie der in den Feldzügen von 1806 und 1812/15 geleisteten tapferen Dienste mit dem Komtur II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens beliehen.[2] Am 1. Juni 1849 schied er aus dem Dienst aus.
Werke
Im Jahre 1821 verfasste er eine Schrift mit dem Titel Die Feldzüge der Sachsen 1812 und 1813. Digitalisat
Familie
Er heiratete am 18. Februar 1816 Karoline Marianne von Berlepsch (* 20. April 1796; † 17. September 1845).[3] Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Maria (* 12. Februar 1817), Hofdame der Prinzessin Amalie von Sachsen
- Maximilian Leopold (* 19. Juni 1818)
- Emil Hermann (* 21. März 1822) ⚭ 1849 Reichsgräfin Wilhelmine von Hohenthal (* 7. August 1829)
- Maria Anna Clementine (* 21. November 1823) ⚭ 1854 Karl Serre, Herr auf Nieder-Gersdorf
- Caroline (* 29. Februar 1826), Hofdame der Prinzessin Auguste von Sachsen
- Anton Maria (* 19. August 1829)
- Karl Mariotto (* 17. November 1831; † 1889) ⚭ 1862 Anna von Eynard (1833–1908) verwitwete von Schwerdtner
- Augustina (* 30. März 1833)
- Johann (* 29. Juli 1835)
- Karl Angelo (* 15. September 1837)
Literatur
- Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser auf das Jahr 1846. S. 121f, 1848 S. 129f, 1864 S. 159f.
- Clemens Franziskus Xaverius v. Cerrini di Monte Varchi: Eine biograph. Skizze. Digitalisat
Einzelnachweise
- Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser, Band 13, S. 131–133.
- Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918. Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee. Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 54.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 1904. Fünfter Jahrgang, S. 70–71.