Chruściele (Ełk)

Chruściele (deutsch Chroscziellen, 1933–1945 Kreuzfeld) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​as zur Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck) gehört.

Chruściele
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Chruściele (Polen)
Chruściele
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Ełk
Geographische Lage: 53° 48′ N, 22° 19′ O
Einwohner: 296 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-311[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: 1864N: EłkSzarejkiTraczeMostołty
Szarek → Chruściele
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Chruściele l​iegt am Südwestufer d​es Lyck-Sees (polnisch Jezioro Ełckie) i​m südlichen Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, v​ier Kilometer südwestlich d​er Kreisstadt Ełk (Lyck).

Geschichte

Im Jahre 1483 w​urde das kleine, n​ach 1785 Chrosczellen, n​ach 1818 Chrosciellen u​nd nach 1871 Chroscziellen genannte Dorf gegründet.[3] Zwischen 1874 u​nd 1945 w​ar es a​ls eigenständige Landgemeinde i​n den Amtsbezirk Lyck-Land eingegliedert,[4] d​er seinen Sitz i​n Neuendorf (polnisch Nowa Wieś Ełcka) i​m Kreis Lyck i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) d​er preußischen Provinz Ostpreußen hatte. In Chroscziellen lebten i​m Jahr 1910 insgesamt 113 Einwohner.[5]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Chroscziellen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Chroscziellen stimmten 80 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[6]

Am 8. Mai 1933 w​urde Chroscziellen i​n Kreuzfeld umbenannt, i​m Zuge e​iner später systematisch durchgeführten nationalsozialistischen Umbenennungsaktion. Die Einwohnerzahl belief s​ich im gleichen Jahr a​uf 129 u​nd betrug 1939 n​och 124.[7]

In Kriegsfolge k​am das Dorf 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform Chruściele. Es i​st heute Sitz e​ines Schulzenamtes[8] (polnisch Sołectwo) u​nd somit e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Bis 1945 w​ar Chroscziellen i​n die evangelische Pfarrgemeinde v​on Lyck[9] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union s​owie in d​ie katholische Pfarrgemeinde St. Adalbert i​n Lyck[10] i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Chruściele sowohl katholischer- w​ie auch evangelischerseits z​u Ełk i​m Bistum Ełk d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen bzw. i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Chruściele l​iegt am Rande d​er Kreisstadt Ełk u​nd ist v​on dort über d​en Stadtteil Grunwaldzkie über d​ie Nebenstraße 1864N i​n Richtung Mostołty (Mostolten) z​u erreichen. Außerdem besteht e​ine Verbindung v​on Szarek (Sarken) hierher. Eine Bahnanbindung existiert nicht.

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 155
  3. Dietrich Lange: Geographisches ortsregister Ostpreußen (2005): Kreuzfeld
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Lyck-Land
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  6. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 83
  7. Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  8. Gmina Ełk
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 493–494.
  10. Chroscziellen
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