Chomiąża (Głubczyce)
Chomiąża (deutsch Komeise, auch Comeise oder Preussisch Comeise, tschechisch Chomýž) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Głubczyce im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.
Chomiąża Komeise | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Głubczyce | ||
Gmina: | Głubczyce | ||
Geographische Lage: | 50° 6′ N, 17° 40′ O | ||
Höhe: | 320–360 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 167 (17. Juni 2010[1]) | ||
Postleitzahl: | 48-100 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OGL | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Waldhufendorf Chomiąża liegt 17 Kilometer südwestlich der Kreisstadt und des Gemeindesitzes Głubczyce (Leobschütz) sowie 80 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Chomiąża liegt direkt an der Grenze zu Tschechien am rechten Ufer der Goldoppa (poln. Opawica). Zusammen mit dem Ort Chomýž, heute ein Stadtteil von Krnov und von dem es durch die polnisch-tschechische Grenze getrennt ist, bildete es einst einen gemeinsamen Ort.
Nachbarorte
Nachbarorte von Chomiąża sind im Nordwesten Krasne Pole (Schönwiese), im Südosten Krnov (Jägerndorf) sowie im Süden der Krnover Stadtteil Chomýž (Komeise).
Geschichte
Der Ort wurde 1279 erstmals erwähnt.[2]
Mit Einzug der Reformation wurden die Bewohner Mitte des 16. Jahrhunderts protestantisch. 1575 wurde im Ort eine Kirche errichtet.[3] 1632 wurde das Dorf wieder katholisch.[4] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Komeise mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Im Vorfrieden von Breslau (1742) wurde vereinbart, dass Österreich Nieder- und Oberschlesien bis zur Oppa und der Goldoppa abtreten musste. Der südliche Teil von Komeise, welcher am linken Ufer der Goldoppa liegt, verblieb bei Österreichisch-Schlesien.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Komeise ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, eine Wassermühlen und 81 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Komeise 585 Menschen, davon 2 evangelisch und 3 jüdisch.[5] 1861 zählte Komeise 9 Bauern, 28 Gärtner- und 28 Häuslerstellen sowie eine Wassermühle und einen Basalt-Steinbruch.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Geppersdorf gegründet, welcher die Landgemeinden Comeise, Geppersdorf und Schönwiese und die Gutsbezirken Geppersdorf und Schönwiese umfasste.[6]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Komeise 426 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 0 für Polen. Komeise verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[7] 1933 zählte der Ort 459 Einwohner, 1939 wiederum 403. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[8]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Chomiąża umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Am 5. August 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Chomiąża der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Johannes-der-Täufer-Kirche (poln. Kościół św. Jana Chrzciciela) entstand ab 1575 zunächst als protestantisches Gotteshaus. Ab 1632 ging der Kirchenbau wieder an die katholische Gemeinde über. 1819 wurde der Bau teilweise abgerissen. Es entstand ein Neubau unter Beibehaltung des historischen Kirchenturms. Ende der 1990er Jahre wurde der Kirchenbau saniert.[3] Der Kirchenbau steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[9]
- Steinerne Wegekreuze
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr OPS Chomiąża
- Fußballverein Fortuna Chomiąża
Literatur
- Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Weblinks
Einzelnachweise
- Gmina Głubczyce Studium uwarunkowań i kierunków zagospodarowania przestrzennego gminy Głubczyce. S. 49 (poln.)
- Walter Kuhn: Siedlungsgeschichte Oberschlesiens. Oberschlesischer Heimatverlag, Würzburg. 1954. S. 67.
- Geschichte der Johanneskirche (poln.)
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 872
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 302.
- Territorial Amtsbezirk Geppersdorf
- http://home.arcor.de/oberschlesien-bw/abstimmung/leobschuetz.htm (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz
- Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 22 (poln.)