Catus
Catus (okzitanisch: Catús) ist eine südfranzösische Gemeinde mit 896 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Lot in der Région Okzitanien.
Catus Catús | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Lot (46) | |
Arrondissement | Cahors | |
Kanton | Causse et Bouriane | |
Gemeindeverband | Grand Cahors | |
Koordinaten | 44° 33′ N, 1° 20′ O | |
Höhe | 130–341 m | |
Fläche | 21,32 km² | |
Einwohner | 896 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 42 Einw./km² | |
Postleitzahl | 46150 | |
INSEE-Code | 46064 | |
![]() Kirche Saint-Astier |
Lage
Catus liegt auf dem Nordufer des Flüsschens Vert in einer Höhe von ca. 170 Metern ü. d. M. in der alten Kulturlandschaft des Quercy, etwa 18 Kilometer (Fahrtstrecke) nordwestlich von Cahors.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2018 |
Einwohner | 685 | 653 | 647 | 775 | 807 | 906 | 917 | 878 |
Im 19. Jahrhundert hatte der Ort stets zwischen 1200 und 1700 Einwohner. Infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft ging die Einwohnerzahl seitdem kontinuierlich bis auf die Tiefststände in den 1960er und 1970er Jahren zurück.
Wirtschaft
Im Haut-Quercy wurde die Landwirtschaft, zu der bis ins 19. Jahrhundert hinein auch der Weinbau gehörte, jahrhundertelang in erster Linie zur Selbstversorgung betrieben. Nach der Reblauskrise in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Weinbau in der Region nahezu gänzlich aufgegeben. Heute spielt – neben Landwirtschaft, Kleinhandel und Handwerk – der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine große Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.
Geschichte
Aufgrund des Namens vermutet man einen römischen oder gallorömischen Ursprung des Ortes. Im 11. Jahrhundert entstand ein Priorat, um das herum sich der Ort entwickelte. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) und im Verlauf der Hugenottenkriege (1562–1598) erlitten Kirche und Ort schwere Zerstörungen; Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Priorat sogar zeitweise aufgegeben. Die Nebengebäude des Klosters wurden während der Französischen Revolution als Nationalgut (Bien national) verkauft und größtenteils abgerissen.
Sehenswürdigkeiten
![]() Haus mit rundem Treppenturm |
- Die dem heiligen Eremiten Asterius geweihte ehemalige Prioratskirche ist ein mehrfach modernisierter dreischiffiger Bau des Mittelalters, der sein heutiges Aussehen im Wesentlichen den Um- und Neubaumaßnahmen des 16./17. Jahrhunderts zu verdanken hat. Der Vierungsturm trägt noch romanische Züge, wohingegen das Langhaus und die Apsiden im gotischen Stil (Maßwerkfenster, Spitzbögen) erneuert wurden. Der mittelalterliche Kapitelsaal dient heute als Sakristei und ist nicht zu besichtigen. Die Prioratsgebäude wurden seit 1891 in mehreren Etappen als Monuments historiques anerkannt.[1]
- Die ehemalige Burgkapelle im drei Kilometer nordöstlich gelegenen Ortsteil Salvezou ist ein einschiffiger und nur zweijochiger Bau des 14. Jahrhunderts, der im 16. Jahrhundert im Innern mit Fresken (Adam und Eva, Flucht nach Ägypten, Falkenjagd etc.) ausgestattet wurde. Die Kapelle wurde im Jahre 1990 als Monument historique eingestuft.[2]
- Die Markthalle (halle aux blés) ist ein erhöht liegender Bau des 19. Jahrhunderts.
- Teile einiger Häuser im Ort stammen noch aus dem 15./16. Jahrhundert.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ancien prieuré Saint-Jean, Catus in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- Eglise de Salvezou, Catus in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)