Carsten Ball

Carsten Thomas Ball (* 20. Juni 1987 in Newport Beach, Vereinigte Staaten) ist ein ehemaliger australischer Tennisspieler.

Carsten Ball
Carsten Ball 2010 bei den US Open
Nation: Australien Australien
Geburtstag: 20. Juni 1987
Größe: 198 cm
Gewicht: 91 kg
1. Profisaison: 2005
Rücktritt: 2016
Spielhand: Links, beidhändige Rückhand
Trainer: Syd Ball
Preisgeld: 671.061 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 11:15
Höchste Platzierung: 108 (26. Juli 2010)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 30:27
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 54 (26. Oktober 2009)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Leben und Karriere

Bis 2005: Werdegang und Juniorenkarriere

Carsten Ball begann im Alter von vier Jahren mit dem Tennisspielen. Er wurde von seinem Vater Syd Ball trainiert, welcher in den 1970er Jahren als Tennisprofi erfolgreich war und insgesamt sieben ATP-Doppel-Titel gewann, und zudem unter anderem 1974 bei den Australian Open im Doppelfinale stand.[1] Carsten ist zwar in den USA geboren und aufgewachsen, er hat jedoch eine doppelte Staatsbürgerschaft und tritt im Tennis wie sein Vater für Australien an.

Seit 2002 war Carsten Ball auf der Juniorentour aktiv und war dort vor allem in den Jahren 2004 und 2005 erfolgreich. So erreichte er im Januar 2005 bei den Australian Open das Viertelfinale; im Doppel konnte er zusammen mit Thiemo de Bakker bei den US Open 2005 sogar bis ins Finale vorstoßen. Seine beste Platzierung in der Junioren-Weltrangliste war Platz 9 im Mai 2005.

2002–2007: Erste Erfahrungen auf Future-Turnieren

Parallel hatte Carsten Ball auch schon seit 2002 versucht, sich für Future- und Satellite-Turniere im Erwachsenenbereich zu qualifizieren. Dies gelang ihm erstmals im Jahr 2005, und zum Ende des Jahres konnte er seine ersten Matchgewinne verzeichnen. Im Doppel konnte er zusammen mit Andrew Coelho zwei Future-Turniere gewinnen.

Für die Qualifikation zu den Australian Open im Januar 2006 bekam Ball eine Wildcard, er schied jedoch in der ersten Qualifikationsrunde aus. Im Doppel bekam er zusammen mit Andrew Coelho eine Wildcard für das Hauptfeld, wo sie immerhin die zweite Runde erreichten. Im weiteren Jahresverlauf gewann er insgesamt vier Future-Titel im Doppel, allesamt mit seinem neuen Partner Adam Feeney. Zudem erreichten sie in Caloundra das Finale eines Challenger-Turniers. Im Einzel erreichte er in diesem Jahr nur einmal das Viertelfinale eines Future-Turniers.

Es dauerte bis zum Juli 2007, bis Carsten Ball in den USA auch im Einzel erstmals ein Future-Turnier gewinnen konnte. In den folgenden Monaten erreichte er noch vier weitere Future-Finals, von denen er eines gewinnen konnte, so dass er im November 2007 erstmals in den Top 500 der Tennisweltrangliste geführt wurde. Im Doppel hielt er sich mittlerweile recht konstant in den Top 200, unter anderem hatte er in Brisbane mit Adam Feeney erneut ein Challenger-Finale erreicht.

2008: Erfolge auf Challenger-Turnieren im Einzel und vor allem im Doppel

Nachdem Ball und Feeney im Vorjahr bei den Australian Open noch in der zweiten Runde ausgeschieden waren, so erreichten sie 2008 das Achtelfinale. Einen Monat später gewann Carsten Ball in Wolfsburg zusammen mit Izak van der Merwe seinen ersten Challenger-Titel im Doppel. Nur einen Monat später folgte in Mexiko-Stadt mit Robert Smeets der nächste Titel. Im Mai 2008 erreichte Ball in Tunica Resorts erstmals ein Challenger-Finale im Einzel, er unterlag jedoch Iván Miranda. Nach mehreren Challenger-Halbfinalteilnahmen sowie einem Future-Titel im Juni 2008 stieg Carsten Ball erstmals auch im Einzel in die Top 200 ein. Für die US Open bekam er eine Wildcard, er schied jedoch in der ersten Runde gegen Viktor Troicki aus. Im Doppel gewann er in diesem Jahr noch vier weitere Challenger-Turniere auf amerikanischem Boden, drei davon mit Travis Rettenmaier. Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war Carsten Balls Davis-Cup-Debüt gegen Chile im September 2008. Er konnte sowohl im Doppel als auch im Einzel gewinnen, aber dennoch die 2:3-Niederlage nicht verhindern.

2009: Erstes ATP-Einzelfinale und Grand-Slam-Viertelfinale im Doppel

Bei den Australian Open bekam Carsten Ball mit Chris Guccione, mit dem er bereits im Davis Cup zusammen gewonnen hatte, eine Wildcard. Wie schon im Vorjahr war im Achtelfinale Endstation. Auch im Einzel bekam er eine Wildcard, schied jedoch in der ersten Runde gegen Michael Berrer aus. Im Mai 2009 stand Ball in Sarasota zum zweiten Mal in einem Challenger-Finale, verlor jedoch gegen James Ward. Nur einen Monat später verlor er in Yuba City erneut in einem Challenger-Finale, diesmal hieß der Turniersieger Ryler DeHeart. Im Doppel dagegen gewann Ball zusammen mit Travis Rettenmaier zwei weitere Turniere im Mai und Juli 2009. Ende Juli 2009 konnte sich Carsten Ball für das ATP-Turnier von Los Angeles qualifizieren, und marschierte dann nach Siegen über die Top-100-Spieler Marc Gicquel, Dmitri Tursunow, John Isner und Leonardo Mayer bis ins Finale durch. Dort unterlag er zwar Sam Querrey, machte aber dennoch in der Weltrangliste einen Sprung bis auf Platz 145. Einen Monat später überstand er bei den US Open erneut die Qualifikation und konnte in der ersten Runde gegen Juan Pablo Brzezicki sein erstes Grand-Slam-Match gewinnen. In der zweiten Runde war er jedoch gegen den an Position 4 gesetzten Novak Đoković chancenlos. Besser lief es im Doppel, wo er und Chris Guccione erst im Viertelfinale von den Brüdern Bob und Mike Bryan gestoppt werden konnten. In der Doppel-Weltrangliste stieg Carsten Ball daraufhin bis auf Platz 54, seine Karriere-Bestmarke.

2010–2011: Erster ATP-Doppeltitel und Challenger-Einzeltitel

Das Jahr 2010 begann für Carsten Ball mit einer Erstrundenniederlage gegen Fernando Verdasco bei den Australian Open, gefolgt von einer Challenger-Finalteilnahme in Dallas, wo er Ryan Sweeting unterlag. Bei den French Open im Mai 2010 gewann Ball in einem fast vierstündigen Match in fünf Sätzen gegen Philipp Petzschner, bevor er in der zweiten Runde wie schon bei den US Open 2008 gegen Viktor Troicki ausschied. In Wimbledon konnte er sich erstmals für das Hauptfeld qualifizieren, unterlag dort jedoch Ričardas Berankis. Im Doppel kamen Carsten Ball und Chris Guccione bis ins Achtelfinale, wo sie erneut an den Bryans scheiterten. Beim folgenden Rasenturnier von Newport konnten die beiden dann gegen Santiago González und Balls ehemaligen Doppelpartner Travis Rettenmaier ihren ersten ATP-Titel gewinnen. Eine Woche später verteidigten sie zudem ihren Challenger-Titel in Aptos. Im Einzel erreichte Ball in Aptos das Halbfinale und konnte eine Woche später in Lexington im fünften Versuch mit einem Sieg über Jesse Levine seinen einzigen Challenger-Titel gewinnen. Dadurch erreichte er mit Rang 108 seine beste Weltranglistenplatzierung. Kurz darauf fiel er jedoch in der Weltrangliste wieder zurück, da er die Punkte der Finalteilnahme in Los Angeles verlor. Bei den US Open konnte er aber dank einer Wildcard dennoch antreten und erreichte dort nach einem Sieg über Milos Raonic wie schon im Vorjahr die zweite Runde. Dort war jedoch gegen den an Position 21 gesetzten Albert Montañés Endstation. Im darauf folgenden Davis-Cup-Spiel gegen Belgien verlor Carsten Ball beide Einzel, so dass Australien mit 2:3 den Aufstieg in die Weltgruppe verpasste. Bei den US-amerikanischen Challenger-Hartplatz-Turnieren zum Jahresende konnte Ball noch ein Halbfinale in Tiburon erreichen und beendete das Jahr auf Platz 153 der Weltrangliste.

Anfang 2011 bekam Carsten Ball wie schon in den beiden Jahren zuvor eine Wildcard für die Australian Open, doch erneut schied er schon in der ersten Runde in fünf Sätzen gegen Pere Riba aus. Im Doppel und Mixed konnte er jeweils die dritte Runde erreichen. Die folgenden Monate verliefen vor allem im Einzel wenig erfolgreich für Carsten Ball: Bei elf Turnieren schied er in der ersten Runde aus oder scheiterte schon zuvor in der Qualifikation, lediglich beim Challenger-Turnier in Aptos konnte er wie im Vorjahr das Halbfinale erreichen. Im Doppel konnte er zusammen mit Chris Guccione zum dritten Mal in Folge den Titel in Aptos gewinnen, zudem erreichte er zusammen mit Santiago González erneut das Achtelfinale in Wimbledon. In der zweiten Saisonhälfte folgten auf der Challenger Tour Doppeltitel in Istanbul (mit Andre Begemann), Sacramento und Tiburon (jeweils mit Chris Guccione).

2012–2016: Weitere Titelgewinne auf der Challenger Tour

In seinen fünf letzten Profijahren gelangen Ball noch fünf Turniersiege im Doppel. 2012 gewann er mit Bobby Reynolds die Doppelkonkurrenz in Savannah, im Jahr darauf war er mit Chris Guccione in Mexiko-Stadt erfolgreich. Gleich drei Titelgewinne erzielte Ball in der Saison 2015: Mit Matt Reid sicherte er sich im Februar den Titel in Burnie, im August waren er und Brydan Klein in Lexington siegreich und im Oktober setzte er sich mit Dustin Brown in Las Vegas durch. 2016 spielte Ball letztmals ein Profiturnier, nachdem er in der Weltrangliste im Einzel gar nicht und um Doppel nur noch außerhalb der Top 100 platziert war.

Erfolge

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250 (1)
ATP Challenger Tour (21)
ATP-Titel nach Belag
Hartplatz (0)
Sand (0)
Rasen (1)
Teppich (0)

Turniersiege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 25. Juli 2010 Vereinigte Staaten Lexington Hartplatz Vereinigte Staaten Jesse Levine 6:4, 7:62

Finalteilnahmen

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 2. August 2009 Vereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Vereinigte Staaten Sam Querrey 4:6, 6:3, 1:6
ATP World Tour
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 11. Juli 2010 Vereinigte Staaten Newport Rasen Australien Chris Guccione Mexiko Santiago González
Vereinigte Staaten Travis Rettenmaier
6:3, 6:4
ATP Challenger Tour
Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 2. März 2008 Deutschland Wolfsburg Teppich (i) Sudafrika Izak van der Merwe Vereinigtes Konigreich Richard Bloomfield
Vereinigtes Konigreich Ken Skupski
7:65, 6:3
2. 20. April 2008 Mexiko Mexiko-Stadt Hartplatz Australien Robert Smeets Vereinigtes Konigreich Neil Bamford
Vereinigtes Konigreich Joshua Goodall
6:75, 6:4, [10:3]
3. 17. Mai 2008 Vereinigte Staaten Bradenton Sand Vereinigte Staaten Lester Cook Vereinigte Staaten Ryler DeHeart
Vereinigte Staaten Todd Widom
4:6, 6:3, [10:6]
4. 31. Mai 2008 Vereinigte Staaten Carson Hartplatz Vereinigte Staaten Travis Rettenmaier Vereinigte Staaten Ryler DeHeart
Neuseeland Daniel King-Turner
6:4, 6:2
5. 10. August 2008 Vereinigte Staaten Binghamton Hartplatz Vereinigte Staaten Travis Rettenmaier Vereinigte Staaten Brian Battistone
Vereinigte Staaten Dann Battistone
6:3, 6:4
6. 8. November 2008 Vereinigte Staaten Nashville Hartplatz (i) Vereinigte Staaten Travis Rettenmaier Indien Harsh Mankad
Indien Ashutosh Singh
6:4, 7:5
7. 10. Mai 2009 Vereinigte Staaten Savannah (1) Sand Vereinigte Staaten Travis Rettenmaier Indien Harsh Mankad
Vereinigte Staaten Kaes Van’t Hof
7:64, 6:4
8. 7. Juni 2009 Vereinigte Staaten Yuba City Hartplatz Vereinigte Staaten Travis Rettenmaier Australien Adam Feeney
Australien Nathan Healey
6:3, 6:4
9. 5. Juli 2009 Vereinigte Staaten Winnetka Hartplatz Vereinigte Staaten Travis Rettenmaier Vereinigte Staaten Brett Joelson
Vereinigte Staaten Ryan Sweeting
6:1, 6:2
10. 19. Juli 2009 Vereinigte Staaten Aptos (1) Hartplatz Australien Chris Guccione Thailand Sanchai Ratiwatana
Thailand Sonchat Ratiwatana
6:3, 6:2
11. 18. Juli 2010 Vereinigte Staaten Aptos (2) Hartplatz Australien Chris Guccione Australien Adam Feeney
Australien Greg Jones
6:3, 6:2
12. 17. Juli 2011 Vereinigte Staaten Aptos (3) Hartplatz Australien Chris Guccione Vereinigte Staaten John Paul Fruttero
Sudafrika Raven Klaasen
7:65, 6:4
13. 17. September 2011 Turkei Istanbul Hartplatz Deutschland Andre Begemann Frankreich Grégoire Burquier
Belgien Yannick Mertens
6:2, 6:4
14. 9. Oktober 2011 Vereinigte Staaten Sacramento Hartplatz Australien Chris Guccione Vereinigte Staaten Nicholas Monroe
Vereinigte Staaten Jack Sock
7:63, 1:6, [10:5]
15. 16. Oktober 2011 Vereinigte Staaten Tiburon Hartplatz Australien Chris Guccione Vereinigte Staaten Steve Johnson
Vereinigte Staaten Sam Querrey
6:1, 5:7, [10:6]
16. 29. April 2012 Vereinigte Staaten Savannah (2) Sand Vereinigte Staaten Bobby Reynolds Vereinigte Staaten Travis Parrott
Deutschland Simon Stadler
7:67, 6:4
17. 20. April 2013 Mexiko Mexiko-Stadt Hartplatz Australien Chris Guccione Australien Jordan Kerr
Australien John-Patrick Smith
6:3, 3:6, [11:9]
18. 8. Februar 2015 Australien Burnie Hartplatz Australien Matt Reid Moldau Republik Radu Albot
Australien Matthew Ebden
7:5, 6:4
19. 1. August 2015 Vereinigte Staaten Lexington Hartplatz Vereinigtes Konigreich Brydan Klein Sudafrika Dean O’Brien
Sudafrika Ruan Roelofse
6:4, 7:64
20. 25. Oktober 2015 Vereinigte Staaten Las Vegas Hartplatz Deutschland Dustin Brown Sudafrika Dean O’Brien
Sudafrika Ruan Roelofse
3:6, 6:3, [10:6]
Commons: Carsten Ball – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Syd Ball | Overview | ATP World Tour | Tennis. Abgerufen am 11. Juli 2016 (englisch).
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