Caprarola

Caprarola i​st eine italienische Gemeinde m​it 5319 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) i​n der Provinz Viterbo i​n der Region Latium.

Caprarola
Caprarola (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Provinz Viterbo (VT)
Koordinaten 42° 20′ N, 12° 14′ O
Höhe 520 m s.l.m.
Fläche 57 km²
Einwohner 5.319 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 01032
Vorwahl 0761
ISTAT-Nummer 056015
Volksbezeichnung Caprolatti
Schutzpatron Sant'Egidio

Ansicht von Caprarola

Geographie

Caprarola liegt 57 km nordwestlich von Rom und 21 km südöstlich von Viterbo. Der Ort liegt am Südostabhang der Monti Cimini östlich des Vicosees, dessen Nordhälfte zum Gemeindegebiet gehört. Auch der größte Teil des 1982 eingerichteten Riserva Naturale del Lago di Vico gehört zum Gemeindegebiet. Die Monti Cimini sind ein vor 4,5 Millionen Jahren vulkanisch entstandenes Mittelgebirge. Der Vicosee liegt in einer erloschenen Caldera. Nach den letzten Eruptionen vor ca. 100.000 Jahren füllte sich der Krater nach und nach sowohl mit Grund- als auch mit Regenwasser. Die Monti Cimini und damit auch Caprarola gehören zu den Gebieten mit dem meisten Niederschlag im Latium (bis 850 mm im Jahr).[2]

Caprarola ist Mitglied der Comunità Montana dei Cimini. Es trägt die Bandiera Arancione, ein Qualitätssiegel im Bereich Tourismus und Umwelt des Touring Club Italiano (TCI).

Die Nachbargemeinden s​ind Canepina, Carbognano, Nepi, Ronciglione, Vallerano, Vetralla u​nd Viterbo.

Verkehr

Caprarola w​ird von d​er Provinzstraße SP 1 Via Cimina, e​inem Teil d​er Via Francigena v​on Viterbo n​ach Monterosi (Via Cassia) erschlossen. Es h​atte einen Bahnhof a​n der Bahnstrecke Civitavecchia-Orte, d​ie 1994 stillgelegt wurde, allerdings n​ach einem Beschluss d​er Region Latium v​om 6. Februar 2009 wiederhergestellt werden soll.[3]

Geschichte

Caprarola w​urde im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt. Im Mittelalter w​ar es zwischen d​en Grafen Di Vico u​nd d’Anguillara strittig. Mit d​er Gründung d​es Herzogtums Castro w​urde von d​er Familie Farnese m​it der Befestigung d​es Grenzortes begonnen. Kardinal Alessandro Farnese ließ a​b 1559 a​uf den Fundamenten d​er Festung d​en Palazzo Farnese errichten. Dabei w​urde auch d​er Ort komplett umgebaut u​nd axial a​uf den Palast ausgerichtet.

Der Name Caprarola leitet s​ich von d​er italienischen Bezeichnung für Ziegenstall her.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 188119011921193619511971199120012011
Einwohner 515155915501579856544657491351975342

Quelle ISTAT[4]

Politik

Seit d​em 6. Juni 2016 i​st Eugenio Stelliferi (Lista Civica: Nuovi Orizzonti Insieme) Bürgermeister.

Sehenswürdigkeiten

Der Palazzo Farnese von Caprarola
  • Auf der Kuppe des Hügels, auf dem sich der Ort entlangzieht, erhebt sich der Palazzo Farnese, der von Giacomo Barozzi da Vignola zwischen 1559 und 1573 für den Kardinal Alessandro Farnese den Jüngeren erbaut wurde.
  • Die Basilica della Madonna della Consolazione wurde 1526 erbaut und von Vignola vergrößert.
  • Die ehemalige Karmeliterkirche Santa Teresa wurde 1619 bis 1923 im Auftrag von Kardinal Odoardo Farnese durch Girolamo Rainaldi errichtet.

Kulinarische Spezialitäten

In Caprarola werden Haselnüsse d​er Sorte Tonda Gentile Romana DOP.[5] angebaut. Im Juni 2008 f​and in Caprarola d​er 7. Internationale Haselnuss-Kongress m​it Teilnehmern a​us 25 Ländern statt.[6]

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Hanno Hahn: Paul Bril in Caprarola – (Zur Malerwerkstatt des Vatikan und ihren Ausstrahlungen 1570 bis 1590). In: Miscellanea Bibliothecae Hertzianae. Roma 1961. Anton Schroll, München 1961. ISBN 3-7031-0163-6.
  • Christoph Henning: Latium. Das Land um Rom. Mit Spaziergängen in der Ewigen Stadt (= DuMont Kunst-Reiseführer). 3. aktualisierte Auflage. DuMont, Köln 2006, ISBN 3-7701-6031-2.
Commons: Caprarola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Homepage des Naturreservats Vicosee (italienisch)
  3. Pressemitteilung der Region Latium am 6. Februar 2009 (italienisch)
  4. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2011.
  5. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.blw.admin.ch/themen/00009/00813/00814/index.html?lang=de&download=NHzLpZig7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCEdYB_gGym162dpYbUzd,Gpd6emK2Oz9aGodetmqaN19XI2IdvoaCUZ,s-. Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.blw.admin.ch[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.blw.admin.ch/themen/00009/00813/00814/index.html?lang=de&download=NHzLpZig7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCEdYB_gGym162dpYbUzd,Gpd6emK2Oz9aGodetmqaN19XI2IdvoaCUZ,s-. Amtsblatt der Europäischen Union Verordnung (EG) Nr. 510/2006] pdf
  6. 7. Internationale Haselnuss-Kongres
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