Cantillac
Cantillac, okzitanisch Cantilhac,[1] ist eine frühere französische Gemeinde mit 191 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Norden des Départements Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie war Grenzgemeinde zum Regionalen Naturpark Périgord-Limousin.
Cantillac | ||
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Gemeinde | Brantôme en Périgord | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département | Dordogne | |
Arrondissement | Nontron | |
Koordinaten | 45° 24′ N, 0° 39′ O | |
Postleitzahl | 24530 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 24079 | |
Eingemeindung | 1. Januar 2019 | |
Status | Commune déléguée | |
Die Ortskirche von Cantillac |
Etymologie
Cantillac, okzitanisch Cantilhac, leitet sich ab vom römischen Eigennamen Quintilius und der Endsilbe -acum (Anwesen, Domäne des...).
Geographie
Cantillac liegt vier Kilometer nördlich von Brantôme und 15 Kilometer südlich von Nontron (Luftlinie).
Umgeben wird Cantillac von den Nachbargemeinden und delegierten Gemeinden:
Saint-Pancrace | ||
Saint-Crépin-de-Richemont (Commune déléguée) |
Champagnac-de-Belair | |
Brantôme en Périgord (Commune déléguée) |
Der Ort setzt sich neben dem Ortskern aus folgenden Weilern und Gehöften zusammen:
Grand Lac, La Clède, La Gaillardie, La Plagne, Le Bas Puy, Le Bouchet, Le Haut Puy, Les Bourgougnoux, Les Bouriaux, Maison Neuve, Margnac, Puybertro, Puycervier, Puyfauchard und Saint-Michel.
Die Südostecke des Ortsgebietes berührt den nach Süden entwässernden Libourny, einen rechten Nebenfluss der Dronne. Etwa 1 Kilometer nördlich des Ortskerns am Mont Saint-Jean entspringt der nach Südwesten abfließende Ruisseau du Pré Pinson, ein linker Seitenarm des Boulou; im Ortsgebiet von La Gonterie-Boulouneix wird er dann als Ruisseau le Belaygue bezeichnet.
Der topographisch tiefste Punkt in Cantillac mit 124 Metern über dem Meeresspiegel liegt am Libourny in der Südostecke, die höchste Stelle mit 233 Meter befindet sich nördlich von Le Haut Puy im Nordosten. Die absolute Höhendifferenz beträgt 109 Meter.
Geologie
Cantillac liegt vollständig auf flach liegenden Sedimenten des nördlichen Aquitanischen Beckens. Strukturell gehört der Schichtverband zum Südflügel der Combiers-Saint-Crépin-de-Richemont-Synklinale. Die älteste aufgeschlossene Formation ist das Coniacium. Dessen harten Fossilkalke sind an der Südostecke des Ortsgebietes aufgeschlossen. Über dem Coniacium folgt das Untersanton mit plattigen, grauen glaukonithaltigen Kalken. Es zieht in einem Band von Puybertro über Saint-Michel und Les Bouriaux zur Ostgrenze. Das folgende Obersanton nimmt bereits topographisch höhere Lagen ein und umrahmt den Ortskern im Osten und Süden. Es besteht aus Austernschill-haltigen Kalkmergeln, siltigen, glaukonithaltigen Kalken und Sanden bzw. Sandsteinen. Den Abschluss der Serie bilden die grauweißen Kreidekalke des Untercampans. Das Untercampan findet sich in stratigraphisch höchster Position auf den Hochlagen um den Ortskern und beim Weiler Puyfauchard.
Im Alttertiär transgredierten über den mesozoischen Schichtenverband Flusssysteme, die ihren Ursprung im sich heraushebenden Massif Central bei Nontron nahmen und gen Südwest ins Aquitanische Becken schütteten. Es handelt sich hier um Schotter und Kiese, die stellenweise zu Konglomeraten verfestigt sein können (Formation HF – zu sehen entlang der D 675 bei Margnac und an der Nordwestgrenze zu Saint-Crépin-de-Richemont). Im Zuge der pleistozänen Vereisungen kam es zu sehr starken kolluvialen Vorgängen, welche die alttertiären kontinentalen Sedimente aufarbeiteten und umlagerten. Als Resultat werden jetzt die meisten Hanglagen unterhalb der HF-Formation durch die entstandenen Hüllsedimente verdeckt (Formationen AC und ACF). In den Talauen des Libourny und des Ruisseau du Pré Pinson finden sich rezente Flusssedimente des Holozäns.
Direkt unterhalb des Ortskerns zieht die Mareuil-Störung vorbei. Diese Ostsüdost-streichende Verwerfung bildet Teil der Mareuil-Antiklinale. An ihr hat ein Versatz von zirka 20 Metern erfolgt, welcher die Südhälfte des Schichtverbandes gegenüber dem Nordteil herauspresste. Parallel hierzu verläuft im Nordteil des Orts eine weitere Störung mit gleichem Bewegungssinn aber wesentlich geringerem Versetzungsbetrag. Treppenartig wurde somit im Bereich von Cantillac der Schichtverband des Beckeninneren gegenüber dem Nordrand herausgehoben (ferne Auswirkungen der Pyrenäenorogenese am Nordrand Aquitaniens).
Bei Margnac wurden früher Tonlagen in der HF-Formation als Rohstoff für eine mittlerweile geschlossene Ziegelei abgebaut.
Geschichte
Das älteste erhaltene Bauwerk in Cantillac ist die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert wurde der Ort als Quentilhacum erwähnt, im darauffolgenden 14. Jahrhundert dann als Cantilhacum. Auf der Cassini-Karte von 1756 bis 1789 wird der Ort als Quentillac angeführt.
Der Erlass vom 6. November 2018 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2019 die Eingliederung von Cantillac als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Brantôme en Périgord, Eyvirat, La Gonterie-Boulouneix, Saint-Crépin-de-Richemont, Sencenac-Puy-de-Fourches und Valeuil zur neuen Commune nouvelle Brantôme en Périgord fest.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 400. In der Folgezeit setzte eine Phase der Stagnation ein, die die Zahl der Einwohner bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 150 Einwohner sinken ließ, bevor eine Phase moderatem Wachstums einsetzte.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2011 | 2019 |
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Einwohner | 159 | 164 | 186 | 163 | 151 | 167 | 175 | 198 | 191 |
Sehenswürdigkeiten
- Die romanische Kirche datiert aus dem 12. Jahrhundert. Umbau des Eingangs im 17. Jahrhundert. Als Kulturdenkmal (Monument historique) seit 1970 geschützt.
Verkehrsanbindung
Cantillac liegt im Schnittwinkel der beiden Hauptverkehrsadern D 939 (Périgueux - Brantôme - Angoulême) und D 675 (Brantôme - Nontron). Der Ortskern kann von der D 675 aus über eine Kommunalstraße erreicht werden, welche bei Maison Neuve im Norden nach rechts abzweigt, den Ortskern durchquert und dann im Süden hinter Les Bourgougnoux wieder in die D 675 einbiegt. Südlich des Ortskerns verläuft eine Kommunalstraße in Ost-West-Richtung. Sie ermöglicht eine Querverbindung zwischen den beiden Hauptverkehrsadern, ferner setzt sie sich im Osten als D 82 nach Champagnac-de-Belair fort.
Einzelnachweise
- Website des Conseil général de la Dordogne mit den okzitanischen Gemeindenamen
- RECUEIL DES ACTES ADMINISTRATIFS N°24-2018-038 (fr, PDF) Département Dordogne. S. 13–16. 6. November 2018. Abgerufen am 3. Januar 2019.
- Notice Communale Cantillac (fr) EHESS. Abgerufen am 3. Januar 2019.
- Populations légales 2016 Cantillac (24079) (fr) INSEE. Abgerufen am 3. Januar 2019.