Buschdorf (Bonn)
Buschdorf ist ein Ortsteil am nördlichen Stadtrand der Bundesstadt Bonn mit rund 4500 Einwohnern. Er gehört zum Stadtbezirk Bonn.
Buschdorf Bundesstadt Bonn | |
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Höhe: | 58 m ü. NHN |
Einwohner: | 4912 (31. Dez. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. August 1969 |
Postleitzahl: | 53117 |
Vorwahl: | 0228 |
Lage des Ortsteils Buschdorf im Stadtbezirk Bonn | |
Geschichte
Ab dem zweiten Jahrhundert wurde in Buschdorf von den Römern Landwirtschaft betrieben. Später wurde eine Burg zum Schutz der Handelsstraße Bonn–Aachen errichtet. Der Ort wird erstmals 1217 urkundlich erwähnt. In der Folge wuchs ein kleines, landwirtschaftlich geprägtes Dorf, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch unter 100 Einwohner hatte. Seit 1816 gehörte die Gemeinde Buschdorf zur Bürgermeisterei Oedekoven (1937 aufgelöst und mit dem Amt Duisdorf zusammengeschlossen) im Kreis Bonn.
Mit dem Bau der Rheinuferbahn im Jahr 1906 wurde Buschdorf zum attraktiven Wohnort für Pendler nach Bonn und Köln. Bis 1960 verdreifachte sich die Einwohnerzahl auf ca. 650. In den 1960er- und 1970er-Jahren entstanden mehrere Siedlungen und ein Industriegebiet, die Buschdorf mit Bonn zusammenwachsen ließen. Am 1. August 1969 wurde die Gemeinde Buschdorf, welche bis dahin zum Amt Duisdorf im Landkreis Bonn gehörte, nach Bonn eingemeindet[2] und ist seitdem Teil des Stadtbezirks Bonn. Die Gemarkung Buschdorf in den Grenzen der ehemaligen Gemeinde besteht bis heute.[3]
Sehenswürdigkeiten
Geografische Ortsmitte, Ecke Buschdorfer Straße und Otto-Hahn-Straße. Das Backsteinhaus war ein Bauernhof (trotz Steinkreuz und Josephsfigur nie das Pfarrhaus), früher gehörte es der alteingesessenen Familie Bursch. Das Steinkreuz (linke Bildhälfte) war zwecks Restauration im Herbst 2007 demontiert worden. Es wurde im Frühjahr 2009 wieder aufgerichtet. | |
[4]). Heute im Besitz der Familie Frings-Watterott. | Haus und Turmstumpf der ehemaligen Burg (Buschdorfer Straße 1), eines Rittersitzes, dessen Anfänge in das 10. Jh. reichen (zum Schutz der Heer- und Handelsstraße von Bonn nach Aachen|
Vincenz Statz (1819–1898). | Neugotische Aegidiuskapelle am westlichen Ende der Friedlandstraße, Baujahr 1869, Architekt|
Matronensteins), Planung Johannes Krahn (1908–1974), sein Sohn (ebenfalls Johannes) hat die Pläne zusammen mit den Architekten Lorenz und Sauer (Krahn-Lorenz-Sauer, Frankfurt am Main) in den Jahren 1978 bis 1980 realisiert, Konsekration 1980.[5] Die Altarplatte birgt eine Reliquie Engelberts I.[6] | Aegidiuskirche (rechts unten an der Hecke die Kopie eines|
Kopie eines Matronensteins nahe der Aegidiuskirche. Das Original (1964 unter der Buschdorfer Straße entdeckt) steht im Rheinischen Landesmuseum. Die Inschrift lautet: „Gabinis sacrum ex imperio ipsarum L. Fonteivs Firmvs VSLM“. Die Abkürzung am Ende steht für Votum Solvit Libens Merito, eine gebräuchliche Floskel auf Weihesteinen (das Gelübde hat [er oder sie] gern nach Verdienst erfüllt). Die Übersetzung insgesamt: Den Gabinischen Matronen gewidmet auf deren Geheiß, L. Fonteius Firmus hat [sein] Gelübde gern nach Verdienst erfüllt. | |
Römischer Sarkophag, seit 1987 auf dem Buschdorfer Friedhof an der Otto-Hahn-Straße. Ein Hinweisschild erklärt: „Römer-Sarkophag, Ende 2. Jh, gefunden am Dellweg Juli 1984“. Der Steinkasten (samt 30 cm dickem Deckel) ist ca. 1,20 m hoch und ungefähr doppelt so lang. | |
Preußischer Meilenstein („Adlerstein“) an der Ecke Kölnstraße / Engländerweg (ein Vorgänger-Mal aus französischer Zeit markierte die Grenze zwischen dem Département de Rhin-et-Moselle im Süden und dem Département de la Roer). Auf der straßenabgewandten Seite steht „Coeln 3 Meilen“.[7] Der Ganzmeilenobelisk mit Untersatz ist ca. 2,50 m hoch. 3 km weiter Richtung Köln an der Elbestraße in Bornheim-Uedorf befindet sich ein weiterer Meilenstein (mit der Inschrift 2M). | |
Das gusseiserne Gestell an der Ecke Kölnstraße/Friedlandstraße markiert den Punkt A der Basis Bonn, der geodätischen Grundlinie aus dem Jahre 1847 für das Rheinische Dreiecksnetz. Der Bildstock stammt aus dem Jahre 1860. |
Persönlichkeiten
- Joachim Hartung (1948–2014), deutscher Mathematiker, Statistiker und Professor, lebte zeitweilig in Buschdorf.
- Adolf Heuser (1907–1988), deutscher Boxer
Literatur
- F. Grünkorn, J. Haffke, F. Becker, M. Dietrich: Bonns Nordwesten: Stationen der Entwicklung von Auerberg, Buschdorf, Graurheindorf und Tannenbusch. Bonn 1988.
- A. Hausen: Bonn-Buschdorf St. Aegidius. Verlag Schnell und Steiner, München 1990.
- Kath. Pfarramt St. Aegidius, Bonn-Buschdorf (Hrsg.): Festschrift St. Aegidius, Bonn-Buschdorf, 30. März 1980.
- Ortsfestausschuss Buschdorf (Hrsg.): Festschrift 760 Jahre Bonn-Buschdorf. 1977.
- D. Reindl: Buschdorfer Geschichte(n). Ein Dorf im Wandel der Zeit 1217–2017. Hrsg. Bürgerstiftung Buschdorf, Bonn 2016.
- D. Reindl, H. Klein, I. Schoenen: Buschdorf 800. Menschen – Begegnungen – Feste. Hrsg. Buschdorf-Stiftung, Bonn 2018.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerung in Bonn nach Ortsteilen (lt. Hauptsatzung) am 31.12.2020, Bundesstadt Bonn – Statistikstelle, Februar 2021
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 82.
- Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen: Verzeichnis der Gemarkungen (Memento vom 17. April 2012 im Internet Archive) (Stand 2005; PDF, 243 kB)
- Verlauf: Acherstraße („Aachener Straße“) in Bonn-Mitte, Hohe Straße in Bonn-Tannenbusch, Buschdorfer Straße, Heerweg in Bornheim auf dem Vorgebirge, Swisterberg, Bliesheim, Lechenich, Düren, Aachen
- Nach Auskunft des Pfarrbüros
- Ihm gilt das Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff: Der Tod des Erzbischofs Engelbert von Cöln im Projekt Gutenberg-DE(Archivversion)
- Eine preußische Meile beträgt 7.532,5 m