Bundorf

Bundorf i​st eine Gemeinde i​m unterfränkischen Landkreis Haßberge s​owie Mitglied d​er Verwaltungsgemeinschaft Hofheim i​n Unterfranken. Mit e​iner Bevölkerungsdichte v​on heute n​ur noch 22 Einwohnern p​ro km² gehört d​as Gemeindegebiet z​u den a​m dünnsten besiedelten Gebieten Westdeutschlands.

Schweinshaupten von Westen
Stöckach von Südosten
Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Verwaltungs­gemeinschaft: Hofheim in Unterfranken
Höhe: 325 m ü. NHN
Fläche: 40,23 km2
Einwohner: 877 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97494
Vorwahlen: 09763, 09523
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 120
Gemeindegliederung: 9 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Obere Sennigstr. 4
97461 Hofheim i.UFr.
Website: www.bundorf.de
Erster Bürgermeister: Hubert Endres[2] (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Bundorf im Landkreis Haßberge
Karte

Geografie

Geografische Lage

Der Hauptort l​iegt in d​er Region Main-Rhön (Bayerische Planungsregion 3), k​napp 30 km nordöstlich v​on Schweinfurt. Im Ort mündet d​er Rippbach i​n die Baunach, e​in rechter Nebenfluss d​es Mains.

Gemeindegliederung

Es g​ibt neun Gemeindeteile (in Klammern s​ind der Siedlungstyp u​nd die Einwohnerzahl angegeben):[3][4]

Es g​ibt die Gemarkungen Bundorf, Kimmelsbach, Neuses, Schweinshaupten, Stöckach, Walchenfeld u​nd Rottensteiner Forst.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden s​ind (von Norden beginnend i​m Uhrzeigersinn): Sulzdorf a​n der Lederhecke, Maroldsweisach, Hofheim i​n Unterfranken u​nd Aidhausen.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Die erste urkundliche Erwähnung war 1170, als das Kloster Ebrach und das Hochstift Würzburg Güter „auch in Buntdorf“ tauschten.[5] Das Hochstift Würzburg und die seit 1343 belegte Familie Truchseß von Wetzhausen auf dem Rittergut Bundorf teilten sich die Herrschaft. Die Rechte des zugunsten Bayerns säkularisierten Hochstiftes fielen 1805, die des Rittergutes 1806 mit der Mediatisierung an das Großherzogtum Würzburg, das 1814 zu Bayern gelangte. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Bundorf.

Eingemeindungen

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern wurden a​m 1. Mai 1978 d​ie Gemeinden Kimmelsbach, Neuses, Schweinshaupten, Stöckach u​nd Walchenfeld eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1379 Einwohner[6]
  • 1970: 1323 Einwohner[6]
  • 1987: 1050 Einwohner
  • 1991: 1042 Einwohner
  • 1995: 1009 Einwohner
  • 2000: 1011 Einwohner
  • 2005: 0973 Einwohner
  • 2010: 0901 Einwohner
  • 2015: 0919 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1042 auf 911 um 131 Einwohner bzw. um 12,6 %. Quelle: BayLfStat

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat h​at neun Mitglieder einschließlich d​es nebenamtlichen Ersten Bürgermeisters. Nach d​er Fusion d​er Christlichen Wählergemeinschaft u​nd den Freien Wählern g​ab es n​ur noch e​ine Partei, d​ie an d​en Wahlen 2014 teilnahm.

Christliche Wählergemeinschaft/Freie WählerGesamt
201499 Sitze
Christliche WählergemeinschaftFreie WählerGesamt
20087613 Sitze

Bürgermeister

Erster Bürgermeister i​st seit 2008 Hubert Endres (Freie Wähler). Er gewann d​ie Wahl g​egen den damaligen Amtsinhaber Richard Schmitt (Christliche Wählergemeinschaft). 2014 w​urde er o​hne Gegenkandidaten m​it ca. 73 % d​er Stimmen wiedergewählt. Durch d​en Zusammenschluss 2014 gehört e​r jetzt d​er Fusion a​n (Christliche Wählergemeinschaft/Freie Wähler). 2020 w​urde er m​it 81,3 % d​er Stimmen erneut für s​echs Jahre gewählt.

Wappen

Wappen von Bundorf
Blasonierung: „In Gold sechs drei zu zwei zu eins gestellte, senkrechte grüne Eichenblätter, dazwischen ein erhöhter von Rot und Silber in zwei Reihen geschachter Balken und ein gesenkter roter Wellenbalken.“[7]
Wappenbegründung: Bundorf besteht seit 1978 aus den Gemeinden Bundorf, Kimmelsbach, Neusses, Schweinshaupten, Stöckach und Walchenfeld. Die sechs Eichenblätter repräsentieren diese sechs Orte und stellen zugleich den Bundorfer Forst dar. Als Jagdrevier hatte er in der Vergangenheit große Bedeutung. Der von Silber und Rot geschachte Balken ist dem Wappen der Truchsessen von Wetzhausen entnommen, die seit 1343 in Bundorf belegt sind und noch heute im Besitz des Schlosses von Bundorf sind. Neben dem Hochstift Würzburg waren sie die wichtigsten Herrschaftsinhaber im Gemeindegebiet. Der Wellenbalken stellt das Flüsschen Baunach dar, das im Gemeindegebiet entspringt.

Denkmäler

Baudenkmäler

Schloss Bundorf ist Wohnsitz der Freiherren Truchseß von Wetzhausen

Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 316.000 Euro, davon waren 22.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen. 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 27 und im Bereich Handel und Verkehr sechs sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 343. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 48 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2013 Hektar, davon waren 1660 Hektar Ackerfläche und 353 Hektar Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahre 1999 g​ab es folgende Einrichtungen:

  • 50 Kindergartenplätze mit 55 Kindern

Literatur

  • Georg Ludwig Lehnes: Geschichte des Baunachgrundes in Unterfranken. Eigenverlag, Würzburg 1842.
Commons: Bundorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bundorf – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeister / Gemeinderat. Gemeinde Bundorf, abgerufen am 2. März 2021.
  3. Gemeinde Bundorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. April 2021.
  4. Gemeinde Bundorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  5. Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X. S. 65.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 760.
  7. Eintrag zum Wappen von Bundorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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