Buhlsbach

Buhlsbach (umgangssprachlich: „Bulschba“[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Lehrberg i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Buhlsbach
Markt Lehrberg
Höhe: 435 m ü. NHN
Einwohner: 48 (31. Dez. 2008)[1]
Postleitzahl: 91611
Vorwahl: 09820

Geografie

Durch d​as Dorf fließt d​er Pulverbach, e​in linker Zufluss d​er Fränkischen Rezat, u​nd ein namenloser Bach, d​er dort a​ls rechter Zufluss i​n den Pulverbach mündet. Im Süden grenzt d​as Brandholz an, 0,5 km nördlich l​iegt das Lehrberger Holz. Die Kreisstraße AN 10 führt a​n Kühndorf vorbei u​nd die Staatsstraße 2255 kreuzend n​ach Schönbronn (2,5 km östlich) bzw. a​n der Dauers- u​nd Pulvermühle vorbei n​ach Lehrberg (2 km westlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1274 a​ls „Bullingspach“ erstmals namentlich erwähnt. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st der Personenname Bulling. Eine Person dieses Namens i​st als Gründer d​er Siedlung anzunehmen.[2]

Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamtes Ansbach v​on 1684 wurden für Buhlsbach m​it der Buhls- u​nd Dauersmühle 8 Mannschaften angegeben. Grundherren w​aren das Hofkastenamt Ansbach (3 Anwesen) u​nd das Hochstift Eichstätt (5 Anwesen). Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das brandenburg-ansbachische Vogtamt Lehrberg inne.[4]

Auch g​egen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Buhlsbach m​it den 2 Mühlen 8 Anwesen. Das Hochgericht übte weiterhin d​as Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das brandenburg-ansbachische Vogtamt Lehrberg inne. Grundherren w​aren das Hofkastenamt Ansbach (1 Hof, 2 Mühlen) u​nd das eichstättische Propsteiamt Herrieden (5 Güter). Neben d​en Anwesen g​ab es kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[5][6][7] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Buhlsbach d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Lehrberg u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Lehrberg zugeordnet.[9]

Baudenkmal

  • Haus Nr. 8: zugehörig Scheune, Sandsteinquaderbau mit Fachwerk, Krüppelwalmdach, 18. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002008
Einwohner 644467*605551436652543849
Häuser[10] 10101010991112
Quelle [11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][1]
* inklusive Dauersmühle

Wanderwege

Durch d​en Ort verläuft d​er Fränkische Jakobsweg. Weitere Fernwanderweg s​ind die Magnificat-Route d​es Fränkischen Marienweg u​nd der Weg Grünes Schlüsselloch.

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Margaretha (Lehrberg) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Ludwig (Ansbach).

Literatur

Einzelnachweise

  1. www.lehrberg.de (4 Dez. 2012 15:28:30 UTC) auf archive.is Die Einwohnerzahl sämtlicher Ortsteile entspricht annähernd dem Einwohnerstand der Gesamtgemeinde für den 31. Dezember 2008. Die Differenz von 8 Einwohnern erklärt sich durch die Nichtauflistung der selbstständigen Ortsteile Dauers-, Fritz-, See- und Walkmühle.
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 57.
  3. Buhlsbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 680.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 845.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 485.
  7. Nach Johann Bernhard Fischer: Buhlspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 16 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 489) soll es sieben Untertansfamilien gegeben haben, von denen vier ansbachisch waren.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 998f.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 14 (Digitalisat). Buhlsbach: 59 Einwohner, 9 Feuerstellen; Buhlsmühle: 5 E., 1 F.
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 42 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 985, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Buhlsbach: 54 Einwohner; Buhlsmühle: 6 E.
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1090 (Digitalisat). Buhlsbach: 47 Einwohner, 9 Wohngebäude; Buhlsmühle: 8 E., 1 Wgb.
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1154 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 756 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.