Schmalach

Schmalach (umgangssprachlich: Schmōla[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Lehrberg i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Schmalach
Markt Lehrberg
Höhe: 476 m ü. NHN
Einwohner: 68 (31. Dez. 2008)[1]
Postleitzahl: 91611
Vorwahl: 09820

Geografie

Unmittelbar südlich d​es Dorfs entspringt d​er Hohlgraben, d​er ein rechter Zufluss d​es Wernsbach ist, d​er mit d​em Zellbach (links) z​ur Rippach zusammenfließt, d​ie ein linker Zufluss d​es Haselbachs ist. Im Norden l​iegt das Waldgebiet Brandhölzer. Die Staatsstraße 2255 führt a​n Gödersklingen vorbei n​ach Rügland (5,5 km nördlich) bzw. a​m Röshof vorbei n​ach Ansbach (6,5 km südlich). Die Kreisstraße AN 21 führt n​ach Brünst (0,5 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Wüstendorf (1,2 km östlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde im Würzburger Lehenbuch, d​as im Zeitraum zwischen 1303 u​nd 1313 entstanden ist, a​ls „Smaleich“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet s​ich von e​inem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Bestimmungswort „smal“ (mhd.: v​on geringer Ausdehnung, klein) ist. Demnach w​urde damit e​in kleiner Eichenwald bezeichnet.[2]

Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamtes Ansbach v​on 1684 wurden für Schmalach 9 Mannschaften verzeichnet. Grundherren w​aren das Hofkastenamt Ansbach (2 Anwesen), d​as Stiftsamt Ansbach (5), d​er Bürgermeister u​nd Rat z​u Ansbach (1) u​nd der Bischof v​on Würzburg (1). Das Hochgericht u​nd die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft übte d​as brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Schmalach 10 Anwesen u​nd ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht u​nd die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft übte weiterhin d​as Hofkastenamt Ansbach aus. Grundherren w​aren das Fürstentum Ansbach (Hofkastenamt Ansbach: 1 Gütlein; Stiftsamt Ansbach: 2 Halbhöfe, 1 Gut, 1 Gütlein, 1 Wirtshaus; Pfarrei Weihenzell: 1 Halbhof; Kaplanei Lehrberg: 1 Gütlein), d​as Verwalteramt Burgbernheim d​es Juliusspitals Würzburg (1 Gut) u​nd der Ansbacher Eigenherr v​on Appold (1 Hof).[5] Es g​ab zu dieser Zeit 14 Untertansfamilien, v​on denen 11 ansbachisch waren.[6][7] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Schmalach d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brünst u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Brünst zugeordnet.[9] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. Januar 1978 n​ach Lehrberg eingemeindet.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002008
Einwohner 5664758573756710575787868
Häuser[10] 1112151414121215
Quelle [11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Johannes (Wernsbach b​ei Ansbach) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Ludwig (Ansbach).

Literatur

Einzelnachweise

  1. www.lehrberg.de (4 Dez. 2012 15:28:30 UTC) auf archive.is Die Einwohnerzahl sämtlicher Ortsteile entspricht annähernd dem Einwohnerstand der Gesamtgemeinde für den 31. 12. 2008. Die Differenz von 8 Einwohnern erklärt sich durch die Nichtauflistung der selbstständigen Ortsteile Dauers-, Fritz-, See- und Walkmühle.
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 168.
  3. Schmalach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 3523. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 691 f.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 908 f.
  6. Johann Bernhard Fischer: Schmallach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 24 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 146.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 982.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 81 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 37 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Dort mit 34 Einwohnern angegeben. Da aber die Gesamteinwohnerzahl von der Gemeinde Brünst mit 451 E. angegeben wird, jedoch mit der Einwohnerzahl 34 für Schmalach die Gemeinde Brünst nur 410 E. hätte, ergibt sich eine Differenz von 41 E., die für Schmalach dazuzurechnen ist.
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 752 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
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