Brioude
Brioude | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Haute-Loire (43) | |
Arrondissement | Brioude (Unterpräfektur) | |
Kanton | Brioude (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Brioude Sud Auvergne | |
Koordinaten | 45° 18′ N, 3° 23′ O | |
Höhe | 414–622 m | |
Fläche | 13,44 km² | |
Einwohner | 6.609 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 492 Einw./km² | |
Postleitzahl | 43100 | |
INSEE-Code | 43040 | |
Website | http://www.brioude.fr/ | |
Brücke über den Allier in Brioude |
Brioude ist eine französische Stadt im Département Haute-Loire in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die Stadt hat 6609 Einwohner (Stand 1. Januar 2019) und ist Sitz der Unterpräfektur (französisch Sous-préfecture) des Arrondissements Brioude, sie ist Hauptort (französisch: chef-lieu) des Kantons Brioude. Sie liegt etwa 70 Kilometer südlich von Clermont-Ferrand im Zentralmassiv. Die Lage auf einer Terrasse oberhalb des Flusses Allier erwies sich als günstig für Handel und Wandel.
Brioude ist heute ein Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum für die mittlere Auvergne und verfügt über ein großes Schulzentrum.
Geschichte
Die Geschichte von Brioude reicht bis in die gallo-römische Zeit zurück. St. Julien, ein römischer Soldat, der sich zum Christentum bekannte, soll dort angeblich im Jahr 304 den Märtyrertod erlitten haben. Gregor von Tours berichtet, dass sich in der Gemeinde auch die letzte Ruhestätte des weströmischen Kaisers Avitus (455–456) befand. Seit dem 6. Jahrhundert entwickelte sich Brioude zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Der Überlieferung nach war der Ort 656 im Besitz der Kirche von Reims (Stratmann no.14). Es ist auch eine Schenkung von 748/68 überliefert (Rabanis, no. 002). Eine gesicherte urkundliche Erwähnung findet sich in einer Besitzbestätigung Kaiser Ludwigs des Frommen von 100 Mansen an die Kirche St. Julian in Brioude (Regesta Imperii I, Nr. 797). Diesen Grundbesitz bestätigten die Könige Pippin I. 836 (D_Pippin_I_no. 015) und Karl II. 874 (D_Caroli_Calvi_no. 251). Die Herzöge von Aquitanien erhoben den Ort zeitweilig zu ihrem Hauptsitz. Vom 11. bis zum 12. Jahrhundert blühte die Wallfahrt zum Grab des Heiligen Julian. 1049 bestätigte Papst Leo IX. persönlich dem Stift Brioude freie Abtwahl (Regesta Imperii III, 523). Papst Clemens III. selbst gestattete 1187/91 dem Probst des Stiftes die eigenmächtige Weitergabe verwaister Ländereien (Regesta Imperii IV, Nr. 1133). 1854 kam sogar König Karl VI. zur Wallfahrt hierher. 1957 wurden im Obergeschoss der Wallfahrtskirche bedeutende Fresken freigelegt (Crapet, Romanische Romanische Auvergne, 1992). Wilhelm der Fromme, Gründer des Klosters Cluny, fand in der Basilika Saint-Julien seine letzte Ruhestätte. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wickelte der Räuber Louis Mandrin aus der Dauphiné in Brioude teilweise seine zweifelhaften Geschäfte ab.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2010 | 2017 |
Einwohner | 6184 | 7195 | 7773 | 7483 | 7285 | 6820 | 6664 | 6721 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die wichtigste Sehenswürdigkeit des Ortes stellt die Basilika St. Julien dar, die vorwiegend romanischen Ursprungs ist. Dies sieht man schon an der äußeren Form der geduckten Türme, mehr noch aber an den Rundbögen und maurischen rot-weiß-gestreiften Säulen im Inneren der Kirche. Auf der Empore finden sich interessante mittelalterliche Fresken, die allerdings eher aus der Zeit der Gotik stammen.
Die Altstadt hat außerdem noch einige malerische Häuser aus dem Mittelalter aufzuweisen.
Museen
Ein Stadtpalais aus dem 15. Jahrhundert beherbergt das Hôtel de la Dentelle, ein Museum für Spitzenklöppelei. In der Espace Notre-Dame hinter der Basilika befindet sich eine archäologische und stadtgeschichtliche Ausstellung. Das Aquarium - Maison du Saumon et de la Rivière beschäftigt sich mit Lachsen und anderen Flusstieren des Allier.[1]
Sport
2013 war Brioude Zielort der 4. Etappe der 71. Rad-Fernfahrt Paris–Nizza.[2]
Städtepartnerschaften
Brioude ist durch Städtepartnerschaften verbunden mit:
- Cardigan (Wales) im Vereinigten Königreich, seit 1972
- Laufen an der Salzach in Bayern, seit 1982
- Suzzara und Gonzaga in der Lombardei (Italien), seit 1995
- Moreira im Kreis Maia, (Portugal), seit 2007
In Brioude befindet sich außerdem das Lycée St. Etienne, die Partnerschule des staatlichen Gymnasiums in Heilbad Heiligenstadt (Thüringen). Außerdem hat das Lycée La Fayette eine Schulpartnerschaft mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium in Taucha (Deutschland, Nähe Leipzig).
Persönlichkeiten
- Romain Bardet (* 1990 ), Radrennfahrer
- Amaury Pierron (* 1996), Mountainbikeprofi, Disziplin Downhill
Einzelnachweise
- Bettina Forst: Auvergne und Cevennen. Bielefeld, 7. Auflage, 2020, S. 252.
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.