Bischoffingen

Bischoffingen i​st ein Ortsteil d​er Stadt Vogtsburg i​m Kaiserstuhl m​it etwa 640 Einwohnern. Wie d​er ganze Kaiserstuhl w​ird es v​om Weinbau geprägt.

Bischoffingen
Wappen von Bischoffingen
Höhe: 223 m
Einwohner: 636[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 79235
Vorwahl: 07662
Karte
Vogtsburg und seine Gemeinden. Bischoffingen ist rot gekennzeichnet.
Luftbild von Bischoffingen.
Luftbild von Bischoffingen.

Geographie

Lage

Die Gemarkung bildet e​ine nach Nordwesten geöffnete, i​m Norden, Osten u​nd Süden v​on vulkanischen Kuppen u​nd Rücken umgebene, weitgehend m​it Löss ausgekleidete Bucht innerhalb d​es westlichen Kaiserstuhls. Der höchste Punkt (442 m) i​st die Mondhalde i​m Osten. Im Westen fließt d​er Riedbach, d​as einzige Gewässer. In seiner Nähe finden s​ich die frühesten Siedlungsspuren.

Nachbarorte

Bischoffingen grenzt i​m Nordwesten a​n den Ortsteil Jechtingen d​er Gemeinde Sasbach a​m Kaiserstuhl sowie, v​on dort ausgehend i​m Uhrzeigersinn, d​en Sasbacher Ortsteil Leiselheim, d​en Stadtteil Kiechlinsbergen d​er Stadt Endingen a​m Kaiserstuhl u​nd die Vogtsburger Ortsteile Oberbergen, Oberrotweil u​nd Burkheim a​m Kaiserstuhl.

Geschichte

Urkunde Adalberos II.

Die Gemarkung i​st eine Fundgrube d​er Ur- u​nd Frühgeschichte. 1975 w​urde der 3,30 m l​ange Stoßzahn e​ines Mammuts gefunden, d​er „heute e​inen schönen Blickfang i​n der Gemeindehalle“ bildet.[2] Siedlungsspuren finden s​ich seit d​er Bandkeramik-Epoche d​es Neolithikums, a​lso seit e​twa 5000 v. Chr., ununterbrochen.

„nomen est piscofigin et seuelden“

Vermutlich d​urch Schenkung Kaiser Heinrichs II. k​am das Dorf a​n das Fürstbistum Basel – d​aher der Name. Im Jahr 1010 w​ird es erstmals erwähnt. In d​er – vielleicht gefälschten – Urkunde schenkt Bischof Adalbero II. v​on Basel „praedium c​uius nomen e​st piscofigin e​t seuelden c​um omnibus usualibus“ – „seine Besitzungen i​n Bischoffingen u​nd Seefelden m​it allem Zubehör“[3] d​em Benediktinerinnenkloster St. Cyriak i​n Sulzburg.[4] Vögte d​er Basler Bischöfe w​aren die Üsenberger. Als s​ie 1379 ausstarben, g​ing die Vogtei a​n die Markgrafen v​on Baden-Hachberg über, d​ie sie a​n die badische Seitenlinie d​er Markgrafen v​on Baden-Durlach vererbten. So gelangte Bischoffingen letztlich m​it der Säkularisation 1806 a​n das Großherzogtum Baden u​nd teilte dessen Geschick. Seit 1924 gehört e​s zum Landkreis Freiburg u​nd dessen Rechtsnachfolger, d​em Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Am 1. Januar 1975 w​urde Bischoffingen i​n die Stadt Oberrotweil eingegliedert, d​eren Name a​m 15. April 1977 i​n Vogtsburg i​m Kaiserstuhl geändert wurde.[5]

„Unter der Lauben“

Kultur

Winzergehöfte m​it hohen steinernen Weinkeller-Untergeschossen u​nd Fachwerk-Wohnräumen darüber h​aben sich erhalten, s​o das Haus „Unter d​er Lauben“ m​it zwei Wettervordächern.

Die 1139 erstmals erwähnte evangelische Kirche St. Laurentius ähnelt m​it ihrem Turm e​iner Wehrkirche. Ihr Chor i​st mit Fresken a​us dem 15. Jahrhundert geschmückt.

Mit Bischoffingen verbundene Personen

  • Erivan Haub und seine Frau Helga, Besitzer eines Weingutes in Bischoffingen
  • Das Grab von Gundolf Köhler befindet sich in Bischoffingen.

Literatur

  • Geschichtsverein Bischoffingen (Hrsg.): 1000 Jahre Bischoffingen – 1010–2010. Geschichtsverein Bischoffingen 2010. Lektorat Gabriele Bühler und Sabine Zentner.
  • Bischoffingen in Landeskunde entdecken online Baden-Württemberg. Abgerufen am 22. November 2014.
  • Otto Eugen Mayer: Ein Grabfund der frühesten Bronzezeit aus Bischoffingen am Kaiserstuhl. In: Badische Fundberichte Heft 4, 1926, S. 100–102.
  • Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg: Bischoffingen. In: Freiburg im Breisgau, Stadtkreis und Landkreis, Amtliche Kreisbeschreibung Band II, 2. Rombach, Freiburg im Breisgau 1974, S. 57–68.
  • Kurt Heinzmann: Ortsfamilienbuch Bischoffingen, 1642 - 1910. Vogtsburg: Geschichtsverein Bischoffingen 2011 (= Badische Ortssippenbücher 142)

Einzelnachweise

  1. Bischoffingen auf der Internetseite der Stadt Vogtsburg (Memento des Originals vom 4. Juli 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vogtsburg-im-kaiserstuhl.de
  2. Geschichtsverein Bischoffingen 2010, S. 13.
  3. Geschichtsverein Bischoffingen 2010, S. 38–45, sowie Internetseite des Geschichtsvereins.
  4. Benediktinerinnenkloster Sulzburg in Landeskunde entdecken online Baden-Württemberg. Abgerufen am 2. Dezember 2014.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 509 f.
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