Biebighausen

Biebighausen ist ein Stadtteil von Hatzfeld (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Biebighausen
Stadt Hatzfeld
Höhe: 365 (340–420) m ü. NHN
Fläche: 56 ha[1]
Einwohner: 14 (2. Aug. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 35116
Vorwahl: 06467

Geographie

Der Ort liegt eingebettet in das Ederbergland im Norden des Bundeslandes Hessens.

Nachbarorte

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Biebighausen erfolgte im Jahr 1395 unter dem Namen Bubinghusen in einer Urkunde.[1] Siegfried von Biedenfeld und seine Ehefrau Gela übertragen am 16. Oktober 1395 ihren halben Hof an Johann von Hatzfeld.

Der Ort ist aber erheblich älter. Geographische Bezeichnungen sind im Zusammenhang zu suchen mit dem adligen Grundherren Buobo von Elsoff. Der Name Buobo begegnet man unter Bubenberg, Bubenkirchenbach oder dem untergegangenen Bubenhausen im Kirchspiel Elsoff.

Die Herren von Hatzfeld sind ebenfalls im Jahr 1590 die Besitzer. Für die Zeitspanne von 1600 bis 1800 sind keine Belege vorhanden, da Biebighausen als Teil von Hatzfeld keine selbständige Gemeinde gewesen ist.

Dies änderte sich erst im Jahr 1831. In diesem Jahr wird von den Hofbesitzern Georg Benner, von Beruf Maurer, geboren in Alertshausen im Schwarzenbächer-Haus und seinem Schwiegersohn Tobias Spies der Antrag gemacht, Biebighausen zur selbständigen Gemeinde zu machen. Am 23. Mai 1832 stimmen die Behörden in Darmstadt und Biedenkopf dem Vorschlag zu. Der Ort war einst die zweitkleinste Gemeinde in Hessen.

Schulisch und postalisch gehörte Biebighausen in dieser Zeit weiter zu Hatzfeld. Der Ort wurde von der Bürgermeisterei Hatzfeld mitverwaltet. 1887 wurde durch ein preußisches Gesetz die Möglichkeit gegeben, dass auch kleinste Gemeinden einen eigenen Bürgermeister wählen dürfen. Am 12. November 1898 wurde Louis Groß der erste Biebighäuser Bürgermeister.

Biebighausen hatte keine eigene Schule. Die Kinder mussten in Hatzfeld die Schule besuchen. Ab 1900 konnten die Schule in Reddighausen für den Schulunterricht genutzt werde. Der Schulweg war nun für die Kinder über einen Kilometer kürzer.

Gebietsreform

Am 1. April 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Biebighausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hatzfeld (Eder) (damalige Schreibweise Hatzfeld/Eder) eingegliedert.[3][4] Für Biebighausen wurde wie für die übrigen Stadtteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Biebighausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]

Einwohnerentwicklung

  • 1577: eine Haushaltung[1]
Biebighausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
49
1840
 
56
1846
 
58
1852
 
58
1858
 
69
1864
 
45
1871
 
35
1875
 
38
1885
 
43
1895
 
34
1905
 
37
1910
 
34
1925
 
32
1939
 
28
1946
 
43
1950
 
41
1956
 
26
1961
 
27
1967
 
30
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
15
2019
 
14
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Hatzfeld:[2]; Zensus 2011[10]

Religion

Kirchlich gehörte der Ort bis 1958 zum Kirchspiel Hatzfeld. In diesem Jahr erfolgte die Ablösung von Hatzfeld zur Pfarrei Dodenau zu der auch Reddighausen gehörte.

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1895:43 evangelische (= 100 %) Einwohner
 1961:26 evangelische (= 96,30 %), ein katholischer (= 3,70 %) Einwohner

Einzelnachweise

  1. Biebighausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. „Zahlen, Daten, Fakten“ In: Webauftritt der Stadt Hatzfeld, abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 5. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Hatzfeld, abgerufen im März 2019.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Battenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6e) (google books).
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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