Bezirk Weißensee

Der Bezirk Weißensee war von 1920 bis 2000 ein Verwaltungsbezirk von Berlin. Er umfasste zuletzt die heutigen Ortsteile Weißensee, Heinersdorf, Blankenburg, Karow und Stadtrandsiedlung Malchow. Das Gebiet des Bezirks gehört seit dem 1. Januar 2001 zum Bezirk Pankow.

Lage

Der Bezirk Weißensee grenzte im Westen und Norden an den alten Bezirk Pankow, im Nordosten an das Land Brandenburg, im Osten an den Bezirk Hohenschönhausen und im Süden an den Bezirk Prenzlauer Berg. Heute bildet das Gebiet des ehemaligen Bezirks den östlichen Teil des Bezirks Pankow.

Geschichte

Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde aus den folgenden bis dahin zum Landkreis Niederbarnim gehörenden Gebieten der 18. Verwaltungsbezirk gebildet:

Nach seinem bevölkerungsreichsten Ortsteil erhielt der Bezirk den Namen Weißensee.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Bezirk Weißensee am 23. April 1945 von sowjetischen Streitkräften eingenommen. Der Bezirk wurde anschließend Teil des Sowjetischen Sektors von Berlin und gehörte somit bis 1990 zu Ost-Berlin.

Am 5. Januar 1979 gab der Bezirk Weißensee den östlichen, aus ehemaligen Rieselfeldern bestehenden Teil des Ortsteils Falkenberg an den neuen Stadtbezirk Marzahn ab. Mitte der 1980er Jahre kam es zu einer grundlegenden Neuordnung der Stadtbezirke im Berliner Nordosten. Die Ortsteile Hohenschönhausen, Wartenberg, Falkenberg sowie der alte Dorfkern von Malchow und die Siedlung Margarethenhöhe schieden am 1. September 1985 aus dem Stadtbezirk Weißensee aus und bildeten den neuen Stadtbezirk Hohenschönhausen. Die Stadtrandsiedlung Malchow und die Kleingartenanlage Märchenland verblieben im Bezirk Weißensee. Am 1. Januar 1986 wurden die Ortsteile Heinersdorf, Karow und Blankenburg aus dem Stadtbezirk Pankow in den Stadtbezirk Weißensee umgegliedert.[2]

Zum 1. Januar 2001 wurde der Bezirk Weißensee mit dem Bezirk Prenzlauer Berg sowie dem alten Bezirk Pankow zum neuen Bezirk Pankow zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung

Das Wappen des Bezirks Weißensee von 1987
Jahr Einwohner[3]
192054.627
193990.277
195084.730
196176.838
197080.791
198755.846
200075.582

Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung

Stimmenanteile der Parteien in Prozent:

1921–1933
 Jahr   DVP1   USPD   SPD   KPD   Zen   DNVP   DDP  NSDAP
1921 42,0 25,2 18,5 10,0 4,3
1925 06,6 01,4 32,0 20,3 4,0 19,9 6,1
1929 05,3 28,2 28,0 4,2 15,0 3,8 03,8
1933 20,7 22,7 5,1 09,3 40,8

1Gemeinsames Ergebnis von DVP, DNVP und DDP

1946
 Jahr   SPD   SED   CDU   LDP 
1946 40,8 30,9 20,6 7,7
1992–1999
 Jahr   SPD   PDS   CDU   FDP  Grüne
1992 39,3 18,5 18,3 4,0 14,4
1995 28,7 26,7 25,6 1,3 11,1
1999 22,1 33,3 31,0 1,0 05,6

Bezirksbürgermeister

ZeitraumNamePartei
1921–1933 Emil Pfannkuch SPD
1933–1934 Ernst Neumann NSDAP
1934–1941 Günther Axhausen NSDAP
1941–1945 Wilhelm Petzold NSDAP
April 1945  Jakob Kaszewski
1945–1946 Max Knappe
1946–1948 Wilhelm Reimann SPD
1948–1953 Hermann Solbach CDU
1953–1959 Franz Wehner SED
1959–1969 Johanna Kuzia SED
1969–1983 Joachim Hoffmann SED
1983–1990 Ingeborg Podßuweit SED
1990 Dietmar Tuschy
1990–2000 Gert Schilling SPD

Städtepartnerschaften

Israel Aschkelon (Israel)

Commons: Berlin-Weißensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen der eingemeindeten Gebiete
  2. Joachim Bennewitz: Zur Ortsgeschichte von Weißensee. In: Weißenseer Heimatfreunde e. V. (Hrsg.): Auf Schienen nach Weißensee. 125 Jahre Straßenbahnen im Nordosten Berlins. GVE-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89218-075-X, S. 14–21.
  3. Statistische Jahrbücher von Berlin
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