Benno Fürmann
Benjamin „Benno“ Fürmann (* 17. Januar 1972 in West-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Leben
Im Alter von sieben Jahren verlor der Lehrersohn seine Mutter, mit fünfzehn seinen Vater.[1] Beim S-Bahn-Surfen hatte er mit siebzehn einen schweren Unfall, weswegen er sechs Wochen im Krankenhaus verbringen musste. Er beendete seine Schullaufbahn mit der Mittleren Reife auf dem Internat des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums in Bonn.
Danach jobbte er auf Baustellen, als Türsteher und Kulissenschieber. Als begeisterter Rezitator entschied er sich für die Schauspielerei und erhielt 1991 seine erste kleine Rolle im Fernsehfilm Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend. Fürmann ging 1991 nach New York City und studierte dort am Lee Strasberg Theatre and Film Institute Schauspiel.
2000 gelang ihm als psychopathischer Medizinstudent Hein in Anatomie neben Franka Potente der Durchbruch. Mit Brian Helgelands Sin Eater – Die Seele des Bösen hatte er 2003 neben Heath Ledger sein Hollywood-Debüt.
Fürmann ist Vater einer Tochter und wohnt in Berlin-Prenzlauer Berg.
Soziales Engagement
Benno Fürmann war Botschafter der Welt-AIDS-Tags-Kampagne 2006, unterstützt den Verein Junge Helden zur Aufklärung über Organspenden,[2] ist Amnesty-International-Aktivist[3] und unterstützt die entwicklungspolitische Organisation ONE.[4]
Filmografie (Auswahl)
- 1992: Schuld war nur der Bossa Nova
- 1993: Durst
- 1993: Einfach nur Liebe
- 1994: Tatort: Klassen-Kampf (Fernsehreihe)
- 1994: Schicksalsspiel
- 1994: Und tschüss! (Fernsehserie)
- 1995: Belle Époque (Fernsehdreiteiler)
- 1996: Und tschüss! Auf Mallorca (Fernsehfilme zur Serie)
- 1996: Und tschüss! In Amerika
- 1996: Landgang für Ringo
- 1996: Das erste Mal (Fernsehfilm)
- 1997: Polizeiruf 110: Der Sohn der Kommissarin (Fernsehreihe)
- 1998: Die Bubi-Scholz-Story
- 1998: Der Eisbär
- 1999: Pünktchen und Anton
- 1999: St. Pauli Nacht
- 1999: ’Ne günstige Gelegenheit
- 2000: Anatomie
- 2000: Freunde
- 2000: Der Krieger und die Kaiserin
- 2000: Kanak Attack
- 2001: Das Staatsgeheimnis
- 2002: Nackt
- 2002: Zwei Seiten der Liebe
- 2002: Wolfsburg
- 2003: Sin Eater – Die Seele des Bösen
- 2003: Mein Haus in Umbrien
- 2004: Die Nibelungen
- 2005: Gespenster
- 2005: Merry Christmas
- 2006: Die Sturmflut (Fernsehfilm)
- 2006: Die Wilden Hühner
- 2006: Kreuzzug in Jeans
- 2007: Pornorama
- 2007: Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken
- 2007: Die Wilden Hühner und die Liebe
- 2008: Nordwand
- 2008: Speed Racer
- 2008: Mutant Chronicles
- 2008: Überleben unter Wölfen[5]
- 2008: Jerichow
- 2008: Die Wilden Hühner und das Leben
- 2009: Feierlich reist (Kurzfilm)
- 2009: Hinter Kaifeck
- 2009: Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus!
- 2010: Die Grenze (Fernsehzweiteiler)
- 2010: Teufelskicker
- 2010: Der Mauerschütze (Fernsehfilm)
- 2011: Tatort: Der Tote im Nachtzug (Fernsehreihe)
- 2011: Tom Sawyer
- 2011: In Darkness
- 2012: Das grüne Wunder – Unser Wald (Sprecher)
- 2013: Hai-Alarm am Müggelsee
- 2013: Weniger ist mehr (Fernsehfilm)
- 2013: In einem wilden Land (Fernsehfilm)
- 2013: Der blinde Fleck
- 2013: Der fast perfekte Mann
- 2014: Kein Entkommen (Fernsehfilm)
- 2014: Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss
- 2014: Nachthelle
- 2014: Quatsch und die Nasenbärbande
- 2015: Heil
- 2015: Survivor
- 2016: Die vierte Gewalt (Fernsehfilm)
- 2016: Volt
- 2016: Zweimal zweites Leben
- 2016: Neu in unserer Familie – Zwei Eltern zu viel (Fernsehfilm)
- 2016: Neu in unserer Familie – Ein Baby für alle (Fernsehfilm)
- 2017: Ellas Baby (Fernsehfilm)
- 2017: Babylon Berlin (Fernsehserie, 7 Folgen in den Staffeln 1 und 2, durchgehend in Staffel 3)
- seit 2017: Unser Sandmännchen (als „Geschichtenerzähler“)
- 2018: Intrigo: Tod eines Autors
- 2019: Hanna (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 2019: Get Lucky – Sex verändert alles
- 2019: Nachtschicht – Cash & Carry – (Krimireihe)
- 2020: 9 Tage wach
- 2020: Der Kommissar und die Wut (Fernsehfilm)
- 2020: Gott, du kannst ein Arsch sein!
- seit 2020: Biohackers (Fernsehserie)
Synchronrollen (Auswahl)
- 2003: Brad Pitt als Sinbad in Sinbad – Der Herr der sieben Meere
- 2004: Antonio Banderas als Gestiefelter Kater in Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück
- 2007: Antonio Banderas als Gestiefelter Kater in Shrek der Dritte
- 2009: als Johnny Mauser in Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde
- 2010: Antonio Banderas als Gestiefelter Kater in Für immer Shrek
- 2011: Antonio Banderas als Gestiefelter Kater in Der gestiefelte Kater
Hörbücher (Auswahl)
- 2011: Einzlkind: Harold. Brigitte Hörbuch-Edition. Random House Audio ISBN 3837108791
- 2012: Anthony Burgess: Clockwork Orange. Random House Audio ISBN 9783837117370
- 2017: Shusaku Endo: Silence. Argon Verlag. ISBN 978-3839815632
- 2019: Jocelyne Saucier: Niemals ohne sie. Übers. Sonja Finck. Random House Audio ISBN 3837146898 (ungekürzt)
- 2019: Kai Lüftner: Sei kein Frosch! – Ein Tierkrimi in Grün … äh Blau. Argon Verlag ISBN 978-3-8398-4198-3 (ungekürzt)
- 2019: Daniel Defoe: Robinson Crusoe. der Hörverlag
- 2020: Jackie Thomae: Brüder. Audible Studios (gemeinsam mit Ernest Allan Hausmann, Richard Barenberg, Friederike Kempter & Max Hegewald)
- 2022: Gerda Blees: Wir sind das Licht. Random House Audio (gemeinsam mit Claudia Michelsen, Jannik Schümann, Sandrine Mittelstädt)
Auszeichnungen und Nominierungen
- 1999: Deutscher Fernsehpreis – Bester Schauspieler Hauptrolle – Fernsehfilm/Mehrteiler für Die Bubi Scholz Story
- 2000: Bayerischer Filmpreis – Bester Darsteller für Freunde
- 2001: Deutscher Shooting Star des europäischen Films
- 2005: Nominierung Goldene Kamera in der Kategorie Bester deutscher Schauspieler
- 2005: Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Wolfsburg, zusammen mit Nina Hoss (Darstellung) und Christian Petzold (Buch/Regie)
- 2006: Jupiter – Bester deutscher Darsteller für Merry Christmas
- 2007: Jupiter – Bester TV-Darsteller für Die Sturmflut
- 2008: DIVA-Award – Schauspieler des Jahres (Jurypreis)
- 2009: Sprecherpreis beim Trickfilmfestival Stuttgart
- 2013: Stern des Jahres in der Kategorie „Film“ für die Rolle des Ulrich Chaussy im Politkrimi Der blinde Fleck, Abendzeitung (Regie: Daniel Harrich)[6]
Literatur
- Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 131 ff.
Weblinks
- Literatur von und über Benno Fürmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Benno Fürmann in der Internet Movie Database (englisch)
- Benno Fürmann bei filmportal.de (mit Fotogalerie)
- Agenturprofil bei der Agentur Players, abgerufen am 11. Oktober 2020
- Website von Benno Fürmann
- Biografie bei Who’s Who
- Benno Fürmann bei prisma
- Benno Fürmann in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- "Wer willst Du sein?" - Benno Fürmann (Memento vom 7. Februar 2019 im Internet Archive)
- 2009: Netzeitung – „Von mir ist das meiste noch relativ brauchbar“ (Memento vom 26. März 2010 im Internet Archive) Interview mit Benno Fürmann zum Thema Organspende
- Viele Einträge zu Fürmann
- Spot der Organisation ONE oder Spot der Organisation ONE zur Bundestagswahl 2009. In: youtube.com. (Video)
- „Wolfs-Mädchen“-Biografie frei erfunden. In: bild.de.
- Stern des Jahres 2013 Film: Daniel Harrich und Ulrich Chaussy, Abendzeitung, 26. Dezember 2013.