Baierbach

Baierbach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Verwaltungs­gemeinschaft: Altfraunhofen
Höhe: 418 m ü. NHN
Fläche: 16,76 km2
Einwohner: 799 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84171
Vorwahl: 08705
Kfz-Kennzeichen: LA, MAI, MAL, ROL, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 118
Gemeindegliederung: 36 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausplatz 1
84169 Altfraunhofen
Website: www.baierbach.de
Erste Bürgermeisterin: Aloisia Hausberger (CSU/Freie Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Baierbach im Landkreis Landshut
Karte
Die Pfarrkirche St. Andreas

Geografie

Geografische Lage

Baierbach liegt im südlichen Landkreis Landshut zwischen der Großen und Kleinen Vils, etwa 15 km südlich von Landshut und 8 km nördlich von der B 388 in Velden.

Gemeindegliederung

Es gibt 36 Gemeindeteile:[2][3]

  • Aich
  • Altweg
  • Attenberg
  • Baierbach
  • Berghäusl
  • Bockhub
  • Edgarten
  • Fahring
  • Haid
  • Hof
  • Hölzl
  • Hörgenau
  • Irrach
  • Kastenhoibl
  • Kölnberg
  • Krottenthal
  • Längmühl
  • Maierbach
  • Moos
  • Neudeck
  • Oberhausbach
  • Oed
  • Peterau
  • Reichhaid
  • Reischenberg
  • Rothfurt
  • Schlott
  • Sindhub
  • Steinbach
  • Stroblstetten
  • Theobald
  • Unterhausbach
  • Vorderhoibl
  • Weiher
  • Wim
  • Wimbauer

Nachbargemeinden

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Zwischen 857 und 864 gab Bischof Anno von Freising dem adeligen Hrudoldus in Purgipach eine Kirche nebst Zugehörungen und drei Leibeigenen im Tausch gegen einen Hof mit drei Leibeigenen zu Schweinbach. Der Name Purgipach weist auf das Vorhandensein einer Burg hin.

Es handelte sich um Königsgut, denn der fränkische König gab zu diesem Tausch seine ausdrückliche Erlaubnis. Im 10. Jahrhundert gab Kaiser Otto I. den Besitz an das Kloster Niedermünster in Regensburg.

Im 14. Jahrhundert heißt der Ort Pewerbach, Pivrbach und Pevrbach, danach Pewrpach, Hofpeurpach, 1739 Beurbach und erst seit 1811 Baierbach.

Seit Anfang des 15. Jahrhunderts bauten hier die Freiherren von Fraunhofen ihre Reichsherrschaft auf. Neben Altfraunhofen, Oberheldenberg, Holzhausen und Neufraunhofen bildete Baierbach eine der fünf Obmannschaften dieses Territoriums. Die hiesigen Rechtsfragen waren immer strittig, da das Kurfürstentum Bayern die Reichsunmittelbarkeit der Freiherren von Fraunhofen nicht anerkannte.

Mit der Rheinbundakte kam das Gebiet 1806 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem ersten Gemeindeedikt 1808 der Steuerdistrikt Baierbach im Patrimonialgericht Neufraunhofen und mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Baierbach im Landgericht Vilsbiburg. Im Steuerdistrikt waren nur fraunhofersche Gerichtsholden anwesend, deshalb wurde die Gemeinde mittelbar fraunhofisch. Das Herrschaftsgericht Fraunhofen bestand weiter bis zur Abschaffung der Patrimonialgerichtsbarkeit im Jahr 1848.

Einwohner

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:

Stand Einwohner
1960608
1970614
1980603
1990632
1995675
2000757
2005784
Stand Einwohner
2006788
2007793
2008785
2009787
2010789
2011777
2012773
Stand Einwohner
2012773
2013776
2014786
2015791
2016806
2017766
2018781

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 152 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 23,79 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren wuchs die Einwohnerzahl um 0,38 (1,80) Prozent.

Altersstruktur der Bevölkerung Baierbachs gemäß Zensus 2011
Alter Einwohner nach Alter[4]
jünger als 18 23,1 %
18 bis 29 10,5 %
30 bis 49 30,2 %
50 bis 64 21,3 %
älter als 65 14,9 %

Politik

Kommunalwahl 2008[5]
Wahlbeteiligung: 75,8 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
62,3 %
37,7 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Freie Bürgerliste
b CSU/Freie Wählergemeinschaft
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[6]

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 298.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 42.000 Euro.

Die Gemeinde ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[7]

  • Regionaler Planungsverband Landshut
  • Schulverband Altfraunhofen-Baierbach
  • Schulverband Geisenhausen
  • Zweckverband Wasserversorgung Isar-Vils
Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen
GemeindeWappenFläche
km²
Einwohner
31. Dezember 2020
EW-Dichte
EW je km²
Höhe
über NN
Altfraunhofen24,282.463101466
Baierbach16,7679948418

Die Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.[8]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus acht Personen. Nach der Kommunalwahl 2014 (zum Vergleich: Kommunalwahl 2008) sind darunter sieben (sieben) Männer und eine (eine) Frauen.[5][9]

Die Kommunalwahl 2008 führte zu folgender Sitzverteilung:

  • Freie Bürgerliste: 5 Sitze und
  • CSU/Freie Wählergemeinschaft: 3 Sitze.

Bei der Kommunalwahl 2008 waren bei der Gemeinderatswahl 607 Bürger stimmberechtigt. 460 davon haben als Wähler teilgenommen, was einer Wahlbeteiligung von 75,8 Prozent entspricht. 454 gültige und 6 ungültige Stimmzettel wurden abgegeben.[5] Die nächsten Kommunalwahlen finden 2020 statt.

Bürgermeisterin

Erste Bürgermeisterin ist Aloisia (Luise) Hausberger (CSU/Freie Wählergemeinschaft). Bei den Kommunalwahlen 2008 löste sie Siegfried Steckenbiller (Freie Bürgerliste)[10][11] nach einem Kuriosum ab, als im ersten Wahlgang der damals einzige Bewerber scheiterte.[12] Bei den Kommunalwahlen 2014 wurde sie in ihrem Amt bestätigt.[13] Seit Juli 2014 ist sie Vorsitzende des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Isar-Vils.[14]

Ehemalige Bürgermeister
Amtszeit Bürgermeister
bis 2008 Siegfried Steckenbiller

Wappen

Wappen von Baierbach
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin ein silbernes Andreaskreuz, in Silber über blauem Dreiberg vorne ein schwarzes, hinten ein davon abgewandtes rotes Widderhorn.“[15]

Wappenführung seit 1983

Wappenbegründung: Das Andreaskreuz im Schildhaupt weist auf das Andreaspatrozinium der Pfarrkirche hin. Der untere Teil des Wappens mit den zwei Widderhörnern über dem Dreiberg erinnert als (falsch) redendes Bild an die Familie Wi(e)derspacher, die im 17. Jahrhundert das Präsentationsrecht für den Benefiziaten der Frauenkirche in Baierbach hatte. Das Benefizium wurde später auf die Pfarrkirche St. Andreas übertragen.
Die Nebenkirche Unsere Liebe Frau

Kultur und Sehenswürdigkeiten

2014 wurde Baierbach im Rahmen des Programms „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ mit einem Sonderpreis für eine vorbildliche Biotop-Gestaltung ausgezeichnet.[16]

  • Die spätgotische Pfarrkirche St. Andreas entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie wurde 1888 vergrößert.
  • Die Nebenkirche Unsere Liebe Frau wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Backsteinbau mit Netzrippengewölbe errichtet. Im Hochaltar befinden sich Schnitzfiguren von Christian Jorhan dem Älteren um 1760.

Bau- und Bodendenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 40 und im Bereich Handel und Verkehr 10 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 220. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 5 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe.

Per 30. März 2011 ist die Gemeinde schuldenfrei.

In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Baierbach sind die Schlüsselzuweisungen von 116.012 Euro im Jahr 2019 um 20,8 Prozent auf 140.188 Euro für das Jahr 2020 gestiegen.

Schlüsselzuweisungen
in Euro[17]
Zuweisungen an Jahr
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Gemeinde Baierbach 101.520 121.112[17] 130.848[18] 145.588[19] 116.012[20] 140.188[21]

Land- und Forstwirtschaft

Im Jahr 1999 bestanden 35 landwirtschaftliche Betriebe.

Betriebsgrößenstruktur in der Landwirtschaft[22]
Betriebsgröße in ha Anzahl der Betriebe
1999 2010
unter 5 3 1
5 bis unter 10 5 5
10 bis unter 20 5 4
20 bis unter 50 18 12
50 oder mehr 4 5
Gesamt 35 27

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 1999 973 ha, davon waren 838 ha Ackerfläche.

Bauen und Wohnen

Bodenrichtwerte 2011/2012[23]
Gemeindeteil Wohnbauflächen
ausgewiesene
Baugebiete
unbeplanter
Innenbereich
ausgewiesene
gewerbliche
Bauflächen
Ackerland
Baierbach 85 € 85 € 40 € 7 €

Verkehr

Die Gemeindestraßen sind 28,74 km lang.

Vereine

  • Altschützengesellschaft Baierbach
  • CSU-Ortsverband Baierbach
  • Freiwillige Feuerwehr Baierbach
  • Grenzlandschützen Steinbach[24]
  • Jungschützen Baierbach
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Baierbach
  • Obst- und Gartenbauverein Baierbach
  • TSV Baierbach 1968 e.V.

Literatur

  • Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon der bayerischen Ortsnamen, Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4.
  • Georg Schwarz: Vilsbiburg: Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott. In: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 37, München, Komm. für Bayerische Landesgeschichte, 1976
Commons: Baierbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Baierbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 26. April 2021.
  3. Gemeinde Baierbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Baierbach (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %–. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 27. April 2014.
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Wahl der Gemeinderäte in den kreisangehörigen Gemeinden in Bayern 2008 nach Gemeinden – Ergebnisse für einzelne Gemeinden, Landkreise, Regierungsbezirke und Bayern. Online auf wahlen.bayern.de. Abgerufen am 29. Mai 2014.
  6. INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg.: Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
  7. Bayerischer Behördenwegweiser – Gemeinde Baierbach: Mitgliedschaften in Zweckverbänden und Einwohnerzahl, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 2. November 2019.
  8. Bayerischer Behördenwegweiser – Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen: Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen – Landkreis Landshut, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 2. November 2019.
  9. Gemeinde Baierbach: Amtliche Endergebnisse der Gemeinderatswahl 2014. JPG. Online auf vg-altfraunhofen.de. Abgerufen am 29. Mai 2014.
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Erste Bürgermeister/Oberbürgermeister in den kreisangehörigen Gemeinden zum Stand 1. Mai 2008. Online auf wahlen.bayern.de. Abgerufen am 29. Mai 2014.
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014 – Kreisangehörige Gemeinden mit und ohne Wahl des ersten Bürgermeisters/Oberbürgermeisters. Online auf wahlen.bayern.de. Abgerufen am 29. Mai 2014.
  12. idowa: Noch kein Ergebnis in Baierbach, 2. März 2008 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive). Online auf idowa.de.
  13. Gemeinde Baierbach: BGM-Wahl 2014 Baierbach komplett – Vorl. Endergebnis. JPG. Online auf vg-altfraunkofen.de. Abgerufen am 29. Mai 2014.
  14. Landshuter Zeitung: Neugierig sein und so richtig entscheiden, 6. November 2014.
  15. Eintrag zum Wappen von Baierbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  16. Landshuter Zeitung: Baierbach erhält Preis für vorbildliche Biotop-Gestaltung. 19. November 2014.
  17. Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
  18. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
  19. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
  20. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
  21. Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Statistik kommunal 2015 – Gemeinde Baierbach 09 274 118 – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. PDF, online auf www.statistik.bayern.de, abgerufen am 5. November 2016.
  23. Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 18. Dezember 2014.
  24. Grenzlandschützen Steinbach
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