Bahnstrecke Tuttlingen–Hattingen
Die Bahnstrecke Tuttlingen–Hattingen, auch Hattinger Schleife[3] oder Hattinger Kurve genannt, ist eine elektrifizierte Hauptbahn im südlichen Baden-Württemberg, die vollständig im Landkreis Tuttlingen verläuft. Die am 15. Mai 1934 eröffnete Verbindungskurve führt vom Bahnknoten Tuttlingen zum Abzweigbahnhof Hattingen (Baden) an der Schwarzwaldbahn, der heute nur noch ein Betriebsbahnhof ohne Reiseverkehr ist.
Tuttlingen–Hattingen (Baden) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Streckennummer (DB): | 4661 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 740 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 8,220 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Geschichte
Erste Pläne zur Umgehung des Bahnhofs Immendingen entstanden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Hegaubahn. Dieses Projekt wurde jedoch nie realisiert.
Die Strecke war ursprünglich zweigleisig und entstand im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Nationalsozialisten zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933. Sie ermöglichte Zügen vom Großraum Stuttgart zum Bahnknoten Singen, den Weg um sechs Kilometer[4] zu verkürzen und vor allem den zeitraubenden Fahrtrichtungswechsel im Bahnhof Immendingen zu vermeiden.[5]
Baden stand dem Bau der Strecke zögerlich gegenüber. Gegen ihren Bau wandten sich 1927 auch Immendingen und weitere Gemeinden in einer Petition an den Badischen Landtag. Sie befürchteten u. a., die Schwarzwaldbahn könne „zur Nebenbahn gestempelt“ werden.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg demontierte die französische Besatzungsmacht das zweite Streckengleis als Reparationsleistung, zum 20. September 1977 elektrifizierte die Deutsche Bundesbahn die Strecke.
Die Deutsche Bahn AG rechnet die Strecke heute, zusammen mit der Bahnstrecke Stuttgart–Horb, dem Abschnitt Horb–Tuttlingen der Bahnstrecke Plochingen–Immendingen und dem Abschnitt Hattingen–Singen der Schwarzwaldbahn, zur Gäubahn.
Weblinks
- Lage, Verlauf sowie Geschwindigkeiten und Signale der Strecke auf der OpenRailwayMap
Einzelnachweise
- DB Netze - Infrastrukturregister
- Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
- Die Bundesbahndirektion Stuttgart auf bahnstatistik.de, abgerufen am 7. Februar 2021
- Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen. 1840–1940. Freiburg im Breisgau, Heidelberg 1940, S. 131.
- Albert Kuntzemüller: Die Badischen Eisenbahnen. 2. Auflage. G. Braun, Karlsruhe 1953, S. 183, 259.