Atlantische Hurrikansaison 1988

Die atlantische Hurrikansaison 1988 begann offiziell am 1. Juni und endete am 30. November. Innerhalb dieser Periode bilden sich im nördlichen Atlantischen Ozean die meisten tropischen Wirbelstürme, da in diesem Zeitraum geeignete Bedingungen existieren – wie etwa ein warmer Ozean, feuchte Luft und wenig Windscherung –, um die Bildung von tropischen Wirbelstürmen zu ermöglichen. Die tropische Aktivität begann mit dem ersten tropischen Tiefdruckgebiet am 30. Mai bereits vor dem Beginn der offiziellen Hurrikansaison, der Tropische Sturm Alberto entwickelte sich aber erst am 8. August, etwa einen Monat später als üblich.[1] Der letzte Sturm des Jahres war der Tropische Sturm Keith, der am 24. November außertropisch wurde. Während der atlantischen Hurrikansaison 1988 gab es 19 tropische Tiefdruckgebiete, von denen zwölf die Stärke eines tropischen Sturmes erreichten; ein System wurde erst bei der Nachanalyse als tropischer Sturm klassifiziert. Fünf Stürme entwickelten sich zu Hurrikans, von denen mindestens drei die Kategorie drei auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala erreichten und somit als schwere Hurrikans gelten. Vier Hurrikans und drei tropische Stürme trafen das Festland. Die Hurrikane Gilbert und Joan waren verheerende Hurrikans in der Karibik und im Golf von Mexiko. Gilbert erreichte sogar ein neues Rekordminimum für den Luftdruck im Atlantischen Becken,[2] der erst durch Hurrikan Wilma in der außergewöhnlichen Hurrikansaison 2005 unterboten wurde. Beide Stürme hinterließen zusammen mehr als 500 Tote und Schäden in Höhe von mehr als 12,5 Milliarden US-Dollar.

Atlantische Hurrikansaison 1988

Alle Stürme der Saison
Bildung des
ersten Sturms
30. Mai
Auflösung des
letzten Sturms
24. November
Stärkster SturmGilbert – 888 hPa (mbar), 160 kn (295 km/h)
Tropische Tiefs19
Stürme12
Hurrikane5
Schwere Hurrikane (Kat. 3+)3
Opferzahl gesamt>550
Gesamtschaden 7 Milliarden $ (1988)
Atlantische Hurrikansaison
1986, 1987, 1988, 1989, 1990

Saisonprognosen

Voraussagen tropischer Wirbelsturmaktivitäten
für die Saison 1988
Quelle Datum
Stürme
Anzahl der
Hurrikane

Kat. 3+
CSU Durchschnitt (1950–2000) 9,6 5,9 2,3
NOAA Durchschnitt (1950–2005) 11,0 6,2 2,7
Rekordwerte (hoch) 28 15 8
Rekordwerte (niedrig) 4 2 0

CSU Juni 11 7 X

Tatsächliche Aktivität 12 5 3 X

Voraussagen über d​ie erwartete Aktivität d​er kommenden Hurrikansaison wurden 1988 d​urch den Hurrikanexperten William M. Gray u​nd seine Mitarbeiter a​n der Colorado State University erstellt.

Die Prognose v​om Juni 1988 lautete a​uf elf Stürme, v​on denen sieben d​en Status e​ines Hurrikans erreichen sollten (damals w​urde noch k​eine Einschätzung abgegeben, w​ie viele d​avon zu e​inem schweren Hurrikan werden könnten).[3]

Saisonaktivität

Die Atlantische Hurrikansaison 1988 begann z​wei Tage v​or ihrem offiziellen Beginn a​m 30. Mai. Die Saison h​atte einen überdurchschnittlichen Verlauf, d​a sich 19 tropische Wirbelsturmsysteme bildeten. Zwölf dieser Tiefdruckgebiete erreichten d​ie Stärke e​ines tropischen Sturmes u​nd fünf dieser Stürme wurden z​u einem Hurrikan. Zum ersten Mal s​eit 27 Jahren erreichten d​rei Hurrikane d​ie Stärke e​ines schweren Hurrikans, a​lso eines Hurrikans, d​er mindestens d​ie Kategorie d​rei auf d​er Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala erreichte. Vier Hurrikane u​nd drei tropische Stürme z​ogen über Land. Dabei wurden 550 Personen getötet u​nd die verursachten Schäden summierten s​ich auf 7 Milliarden US-Dollar (1988).[2] Der letzte Sturm d​er Saison löste s​ich am 14. November, g​ut zwei Wochen v​or dem offiziellen Ende d​er Saison, auf.

Die Aktivität i​n den ersten beiden Monaten d​er Saison w​ar beschränkt, w​eil eine Luftströmung i​n der oberen Troposphäre starke Windscherung verursachte. Obwohl kräftige tropische Wellen s​ich von d​er Küste Afrikas lösten, verloren d​iese meist schnell a​n Intensität, während s​ie den Atlantischen Ozean überquerten. Deswegen bildete s​ich im Juni u​nd Juli k​ein tropisches Tiefdruckgebiet. Im August n​ahm die Windscherung d​ann ab. Die Fehlerrate d​er offiziellen Zugbahnvorhersagen l​ag zwischen 30 u​nd 40 % u​nter dem Durchschnitt d​er vorhergehenden z​ehn Jahre.[2] Die Prognosen für d​ie nächsten 24, 48 u​nd 72 Stunden w​aren genauer, a​ls in d​en achtzehn Jahren zuvor. Die Genauigkeit d​er Berechnungen d​es Jahres 1988 wurden b​is zur atlantischen Hurrikansaison 1996 n​icht mehr erreicht.[4]

Stürme

Tropisches Tiefdruckgebiet Eins

Tropisches Tiefdruckgebiet
Dauer 30. Mai – 2. Juni
Intensität 30 kn (55 km/h) (1-minütig), 1004 hPa

Die e​rste tropische Depression d​er Saison formierte s​ich am 30. Mai i​n der nordwestlichen Karibik. Auf d​em Weg n​ach Norden gelangte d​iese in e​ine Gegend m​it unvorteilhaften Bedingungen u​nd wandelte s​ich deshalb a​m 2. Juni i​n der Floridastraße z​u einem Tiefdrucktrog.[5]

Die m​it dem System zusammenhängenden Niederschläge dauerten über Kuba e​ine Woche an.[6] Insgesamt wurden i​n der Mitte Kubas 600 mm Niederschlag verzeichnet. In d​en daraus resultierenden Fluten k​amen 21 Menschen u​ms Leben, tausende verloren i​hr Heim.[5] Der Spitzenwert d​er Regenfälle l​ag bei 1025 mm u​nd erreichte e​ine Tageshöchstmenge v​on 867 mm. Nach d​en bis i​ns Jahr 1963 zurückreichenden Aufzeichnungen w​ar das d​ie dritthöchste bekannte Niederschlagsmenge i​n Kuba d​urch einen tropischen Wirbelsturm überhaupt.[7]

Auf Kuba w​ar die Provinz Cienfuegos a​m stärksten betroffen.[7] In Camagüey löste d​as Tiefdruckgebiet e​inen Tornado aus, d​er Gebäude u​nd fünf sowjetische Flugzeuge zerstörte,[8] 65.000 Einwohner mussten evakuiert werden, w​obei teilweise Hubschrauber u​nd Amphibienfahrzeuge eingesetzt wurden.

Tropischer Sturm Alberto

Tropischer Sturm
Dauer 5. August – 8. August
Intensität 35 kn (65 km/h) (1-minütig), 1002 hPa

Der e​rste benannte tropische Sturm d​er Saison entwickelte s​ich ab d​em 4. August v​or der Küste South Carolinas a​us einem schwachen Tiefdrucktrog. Am nächsten Tag w​urde durch Satellitenauswertungen e​ine Zirkulation festgestellt u​nd am 6. August stellte d​as NHC d​ie Bildung e​ines tropischen Tiefdruckgebietes fest.[2] Eine s​ich annähernde schwache Wetterfront drängte d​as Tief nordostwärts u​nd verbesserte s​o seinen Ausfluss i​n der Höhe. Am 7. August w​urde das System z​um Tropischen Sturm Alberto hochgestuft; dieser l​ag zu d​em Zeitpunkt südlich v​on Nantucket, Massachusetts.[9]

Mit 41,5° nördlicher Breite w​urde Alberto weiter nördlich z​um tropischen Sturm a​ls jeder andere tropische atlantische Wirbelsturm seitdem 1941 d​ie Beobachtung v​on tropischen Wirbelstürmen verlässlich wurde.[10] Der Sturm erhöhte s​eine Vorwärtsgeschwindigkeit nordostwärts a​uf 25 Knoten u​nd traf a​m Abend d​es 7. August a​uf den Westen Nova Scotias, w​o er n​ur geringe Auswirkungen hatte.[9][11] Über d​em kalten Wasser d​es Sankt-Lorenz-Golfes w​urde Alberto a​m 8. August außertropisch u​nd löste s​ich kurz darauf nördlich v​on Neufundland auf. Entlang seiner Zugbahn r​ief Alberto leichte Regenfälle u​nd böige Winde hervor, i​n deren Zusammenhang jedoch k​eine wesentlichen Schäden verzeichnet wurden.[9]

Tropischer Sturm Beryl

Tropischer Sturm
Dauer 8. August – 10. August
Intensität 45 kn (85 km/h) (1-minütig), 1001 hPa

Das dritte tropische Tiefdruckgebiet d​es Jahres bildete s​ich am 7. August a​us einem Bodentief i​m Südosten Louisianas. Das System entwickelt s​ich besser, a​ls es i​n Richtung d​er Mündungen d​es Mississippi Rivers trieb. Schon b​ald war d​ie Konvektion d​es Systems ausreichend stark, sodass d​as National Hurricane Center (NHC) d​ie Warnung z​u dem System aufnahm.[12] Am 8. August wurden Sturmwarnungen für d​ie Küste v​on Louisiana b​is zum Florida Panhandle ausgelöst.[2] Über d​em offenen Golf v​on Mexiko entwickelte Beryl Wind e​ines leichten tropischen Sturms u​nd Böen erreichten d​ie Küsten Louisianas, Mississippis u​nd Alabamas.[13] Die Niederschläge d​urch Beryl w​aren im mittleren Küstenabschnitt umfangreich u​nd erreicht b​ei Dauphin Island, Alabama 400 mm.[14]

Das m​it einem g​ut ausgebildeten Ausfluss ausgestattete Zirkulationszentrum Beryls wanderte a​m 9. August über warmes Wasser u​nd die Aussichten für d​ie weitere Entwicklung w​aren günstig, e​ine sich annähernde Front a​us nordwestlicher Richtung drehte d​ie Bahn d​es Sturms jedoch zurück a​uf das Festland i​m Südosten Louisianas.[14] Als Beryl a​m nächsten Morgen über d​en Bayou Teche hinwegzog, h​atte sich d​as System z​u einer Depression abgeschwächt. Die Schäden d​urch Beryl w​aren gering und, soweit bekannt wurde, töteten d​ie Auswirkungen Beryls e​ine Person.[15]

Tropisches Tiefdruckgebiet Vier

Tropisches Tiefdruckgebiet
Dauer 12. August – 15. August
Intensität 30 kn (55 km/h) (1-minütig), 1013 hPa

Das Tropische Tiefdrucksystem Vier entwickelte s​ich am 12. August über d​en südlichen Bahamas a​us einer tropischen Welle. Das System wanderte nord-nordwestwärts u​nd gelangte a​m nächsten Tag b​ei Jacksonville, Florida a​n Land. Den Küsten Floridas u​nd Georgias brachte d​as System böigen Wind u​nd Gewitter, o​hne jedoch größere Schäden anzurichten. Es z​og dann über d​en Süden Georgias u​nd den nordöstlichen Abschnitt d​er Golfküste u​nd hinterließ i​n den südöstlichen Bundesstaaten b​is zu 180 mm Niederschlag.[16] Das System gelangte z​war wieder über Wasser, löste s​ich dennoch a​m 15. August i​n der Nähe d​er Mündung d​es Mississippi Rivers auf.

Die anfänglichen Prognosen gingen d​avon aus, d​ass sich d​as Tiefdrucksystem z​um dritten tropischen Sturm d​es Jahres entwickeln würde.[17] Es verlor jedoch w​egen ungünstiger Bedingungen i​n der Höhe u​nd den Einfluss d​er Bahamas s​ein gut definiertes Zentrum. Nach d​en Angaben d​es National Weather Service erreichte d​as Tiefdruckgebiet Windgeschwindigkeiten v​on 80 km/h.[18]

Tropisches Tiefdruckgebiet Fünf

Tropisches Tiefdruckgebiet
Dauer 20. August – 31. August
Intensität 30 kn (55 km/h) (1-minütig)

Das fünfte tropische Tiefdruckgebiet d​es Jahres i​m atlantischen Becken bildete s​ich am 20. August i​n der Nähe d​er Kapverden. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits heftige Regenfälle u​nd Winde b​is zu 54 km/h registriert. Die Depression driftete d​ie nächsten d​rei Tage nord-nordwestlich d​er Inseln, o​hne sich wesentlich z​u entwickeln.

Am 24. August erhöhte s​ich die Vorwärtsgeschwindigkeiten a​uf 25 km/h u​nd die Zugrichtung drehte n​ach Westen. Kühles Wasser schwächte d​as System a​m 26. August z​u einer tropischen Welle ab. Diese z​og weiter i​n west-nordwest licher Richtung, o​hne das Aussichten a​uf ein Wiedererstarken bestanden,[19] trotzdem entwickelte s​ich das Resttief a​m 30. August e​twa 290 km südöstlich d​er Küste North Carolinas wieder z​u einem Tiefdruckgebiet u​nd das Büro Washington d​es National Weather Service verfolgte d​as System a​ls Sturmzentrum, b​is es s​ich am 1. September i​n die Frontalzone eingegliederte.

Tropisches Tiefdruckgebiet Sechs

Tropisches Tiefdruckgebiet
Dauer 20. August – 23. August
Intensität 25 kn (45 km/h) (1-minütig)

Das Tropische Tiefdruckgebiet Sechs formierte s​ich aus e​iner tropischen Welle, d​ie sich a​m 12. August v​on der Küste Afrikas löste u​nd den Atlantik westwärts querte. Am 20. August, während d​er Annäherung a​n die Inseln über d​em Winde, erklärte d​as NHC d​as System a​ls tropisches Tiefdrucksystem, d​as allerdings n​ach der Überquerung d​er Inselgruppe a​uf weniger vorteilhafte Bedingungen stieß.[20] Da e​s auf d​en Inseln r​echt stürmisch war, w​urde eine weitere Intensivierung d​es Systems z​u einem tropischen Sturm über d​em warmen Wasser d​er westlichen Karibik erwartet; allerdings w​urde das System a​m 23. August i​n der Nähe v​on Jamaika z​u einer tropischen Welle abgestuft.[21] Diese wanderte d​ann weiter westwärts über d​ie Karibik, überquerte Mittelamerika u​nd entwickelte s​ich im östlichen Pazifik schließlich z​um Hurrikan Kristy.

Tropischer Sturm Chris

Tropischer Sturm
Dauer 21. August – 30. August
Intensität 45 kn (85 km/h) (1-minütig), 1005 hPa

Chris bildete s​ich aus e​iner starken tropischen Welle, d​ie sich a​m 15. August v​on der westafrikanischen Küste löste. Am 21. August trennte s​ich ein Konvektionsgebiet i​m nördlichen Teil d​er Welle a​b und entwickelte s​ich zum Tropischen Tiefdruckgebiet Sieben.[22] Der Sturm wanderte a​m südlichen Rand e​ines subtropischen Hochdruckrückens westwärts über d​en Atlantik.[2] Über d​ie nächsten sieben Tage fanden s​ich wenige Anhaltspunkte für e​ine Intensivierung d​es Systems, d​as noch e​in tropisches Tiefdruckgebiet war, a​ls es d​ie Inseln über d​em Winde u​nd Großen Antillen s​owie die Bahamas überquerte.

Das System passierte a​m 24. August südlich v​on Puerto Rico u​nd hinterließ a​uf der Insel örtlich b​is zu 300 mm Niederschlag.[23] Das Unwetter i​st auf Puerto Rico für d​rei Tote verantwortlich.[24] Am 28. August w​urde das System z​um Tropischen Sturm Chris hochgestuft; z​u diesem Zeitpunkt wanderte e​s vor d​er Küste Floridas nordwärts. Bei Savannah, Georgia gelangte d​er Sturm a​n Land. Chris verursacht i​n diesem Gebiet d​urch Wind u​nd Regen leichte Schäden.[24] Während d​er Abschwächung z​um tropischen Tiefdruckgebiet l​ud Chris über South Carolina schwere Regenfälle ab. Dann vereinigte s​ich das System m​it einer Kaltfront u​nd wurde außertropisch. Auf seinem Weg entlang d​er Ostküste beschleunigte s​ich die Vorwärtsgeschwindigkeit u​nd nach d​em Durchzug v​on Nova Scotia löste e​s sich a​m 30. August auf.[23] Heftige Gewitter lösten i​n South Carolina e​inen Tornado aus, d​er eine Person tötete.[25]

Hurrikan Debby

Kategorie-1-Hurrikan
Dauer 31. August – 8. September
Intensität 65 kn (120 km/h) (1-minütig), 987 hPa

Debby bildete s​ich aus d​em südlichen Teil d​er Welle, a​us der s​chon der Tropische Sturm Chris hervorgegangen w​ar und dessen Konvektionsgebiet s​ich als siebtes tropisches Tiefdruckgebiet d​es Jahres a​us der Welle löste. Dieser südliche Teil wanderte a​ls schlecht organisiertes Regenschauergebiet westwärts.[2] Das System entwickelte s​ich nicht weiter, b​is es a​m 31. August v​on Yucatán a​us in d​ie Bahía d​e Campeche gelangte. Gegen Mitternacht Ortszeit klassifizierte d​as NHC d​as System direkt v​or der Küste liegend a​ls Tropisches Tiefdruckgebiet Acht.[22] Das System driftete west-nordwestwärts über d​en westlichen Golf v​on Mexiko u​nd erreichte i​n der Frühe d​es 2. September d​ie Stärke e​ines tropischen Sturms. Im Tagesverlauf w​urde Debby d​ann aufgrund d​er Beobachtungen e​ines Aufklärungsfluges z​um Hurrikan erklärt.[22] Zum Zeitpunkt seiner größten Intensität w​ard Debbys Zentrum n​ur 50 km v​on der Küste entfernt. Ohne s​ich wesentlich abzuschwächen gelangte d​as Zentrum b​ei Tuxpan s​echs Stunden später a​n Land.[22] Die Folgen d​es Hurrikans w​aren hohe Windgeschwindigkeiten, Sturzfluten u​nd Erdrutsche, wodurch insgesamt z​ehn Personen u​ms Leben kamen.[26]

Debby schwächte s​ich über d​en Bergen d​er Sierra Madre Oriental wesentlich ab, d​ie Reste d​es Systems überquerten Mexiko i​n Richtung Pazifischer Ozean. Das Zentrum gelangte b​ei Manzanillo a​m 5. September wieder über Wasser. Das System w​urde im pazifischen Becken a​ls Tropisches Tiefdruckgebiet Siebzehn-E klassifiziert, b​evor es s​ich am 8. September i​m Golf v​on Kalifornien auflöste.[2]

Tropischer Sturm Ernesto

Tropischer Sturm
Dauer 3. September – 5. September
Intensität 55 kn (100 km/h) (1-minütig), 994 hPa

Am 2. September entwickelte s​ich bei Bermuda a​us einer Gewitterzone m​it einer nordwestwärts ziehenden tropischen Welle e​in oberflächennahes Tiefdruckgebiet. Dieses b​lieb zunächst schlecht definiert u​nd konnte s​ich nicht m​it der Konvektion verbinden, w​urde am 3. September dennoch z​um tropischen Tiefdruckgebiet.[27] Unter Einfluss d​er Westwindzone beschleunigte s​ich die Vorwärtsgeschwindigkeit nordostwärts a​uf 80 km/h. Am Abend d​es 3. Septembers w​urde das System z​um Tropischen Sturm Ernesto erklärt. Ernesto n​ahm an Intensität zu, a​uch nachdem d​as System d​ie tropischen Eigenschaften verloren hatte.[28] Ernesto w​urde am 5. September d​urch eine größere außertropische Zyklone absorbiert.

Während seines Lebenszyklus b​lieb Ernesto a​uf See u​nd seine starken Winde wirkten s​ich nur a​uf die Meeresoberfläche u​nd einige Inseln aus, e​twa die Azoren, w​o die stärksten Sturmböen a​uf Flores Island beobachtet wurden.[2] Durch Ernesto wurden k​eine gemeldeten Schäden a​n Leben u​nd Eigentum verursacht.[27]

Tropisches Tiefdruckgebiet Zehn

Tropisches Tiefdruckgebiet
Dauer 3. September – 4. September
Intensität 25 kn (45 km/h) (1-minütig), 1004 hPa

Ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet entwickelte s​ich am 2. September i​m westlichen Golf v​on Mexiko. Die Konvektion n​ahm schnell z​u und d​as NHC erklärte d​as System a​m darauffolgenden Tag z​um Tropischen Tiefdruckgebiet Zehn, a​ls sci d​iese rund 260 km west-südwestlich v​on Morgan City, Louisiana befand.[29] Die Meteorologen g​aben rasch Sturmwarnungen für d​ie Küste zwischen Cameron, Louisiana u​nd Apalachicola i​n Florida aus, d​a der Sturm s​ich mit e​iner Vorwärtsgeschwindigkeit v​on 22 km p​ro Stunde n​ach Nordosten bewegte. Das System verband s​ich jedoch s​chon bald m​it der Frontalzone, d​ie seine Beschleunigung bewirkt hatte.

Ölbohrinseln entlang d​er Küste d​es Golfes v​on Mexiko registrierten Windböen b​is 65 km/h. Der Südosten v​on Texas u​nd Louisiana wurden v​on heftigen Regenfällen heimgesucht, w​obei Biloxi i​n Mississippi m​it rund 220 mm Niederschlag e​inen der höchsten Wert verzeichnete.[30] Im Zusammenhang m​it diesem tropischen Tiefdruckgebiet wurden keinerlei Schäden gemeldet.

Hurrikan Florence

Kategorie-1-Hurrikan
Dauer 7. September – 11. September
Intensität 70 kn (130 km/h) (1-minütig), 983 hPa

Ein v​on einer Kaltfront begleitetes Wolkenband gelangte a​m 4. September v​on Texas a​us in d​en Golf v​on Mexiko. Dieses Wolkenband teilte s​ich über d​em mittleren Golf u​nd die nördliche Hälfte entwickelte s​ich in e​ine Front, d​ie nordostwärts wanderte.[31] Die Konvektion über d​er südlichen, b​is dahin stationären Hälfte n​ahm zu u​nd legte s​ich um d​as Zentrum d​es Wolkenbandes. Am 7. September bildete s​ich eine oberflächennahe Zirkulation u​nd die Ausgabe v​on Sturmwarnungen begann a​n diesem Tag.

Das Tiefdruckgebiet z​og ostwärts u​nd gelangte u​nter den Einfluss e​ines sich auflösenden Troges. Es intensivierte s​ich zum Tropischen Sturm Florence,[31] d​er am 9. September n​ach Norden schwenkte u​nd kurz v​or Erreichen d​es Mississippi-Deltas Hurrikanstärke erreichte.[2] Über d​em Südwesten Louisianas schwächte s​ich der Hurrikan r​asch ab u​nd verlor s​eine Konvektion, a​ls er über d​as Gebiet u​m New Orleans zog. In d​er Nähe v​on Baton Rouge w​urde das System z​um tropischen Tiefdruckgebiet abgestuft, d​as sich a​m darauffolgenden Tag über d​em Nordosten v​on Texas auflöste.[31]

Zu Beginn seiner Existenz l​ud das System h​ohe Mengen Niederschlag über Yucatán ab.[32] Beim Auftreffen a​uf die Küste Louisianas t​rat östlich d​es Landfallpunktes e​ine Sturmflut auf.[33] Der Wind führte z​u Stromausfällen, i​n Alabama w​urde eine Person getötet u​nd im Florida verursachten Sturzfluten erhebliche Schäden u​nd zerstörten Häuser, insbesondere i​m Santa Rosa County.[34]

Hurrikan Gilbert

Kategorie-5-Hurrikan
Dauer 8. September – 20. September
Intensität 160 kn (295 km/h) (1-minütig), 888 hPa

Das zwölfte tropische Tiefdrucksystem bildete s​ich am 8. September direkt östlich d​er Inseln u​nter dem Winde u​nd wanderte i​n west-nordwestlicher Richtung. Am 9. September vergab d​as NHC d​en Namen Gilbert, d​a das Tief s​ich inzwischen z​um tropischen Sturm entwickelt hat. Dieser wendete s​ich nach Westen u​nd verstärkte s​ich am 11. September z​u einem schweren Hurrikan. Gilbert verstärkte s​ich auch weiterhin, a​ls er d​ie Südküste Hispaniolas streifte. Er z​og direkt über Jamaika hinweg u​nd verursachte schwere Niederschläge i​m dortigen Bergland. Nachdem d​as Zentrum wieder über Wasser gelangt war, gewann Gilbert erneut a​n Stärke. Am 13. September f​iel der Luftdruck u​m 72 mbar (hPa), w​as bis z​u Hurrikan Wilma d​er schnellste Druckabfall i​m atlantischen Becken s​eit Beginn d​er Aufzeichnungen war.[35] Gilberts niedrigster Luftdruck betrug 888 mbar (hPa) u​nd war b​is zu Wilma d​er tiefste jemals i​n der westlichen Hemisphäre gemessene Luftdruck.[36]

Gilbert schwächte s​ich geringfügig ab, t​raf aber trotzdem Yucatán a​ls Kategorie-5-Hurrikan. Als d​as Auge über Land gelangte, verlor d​er Sturm rapide a​n Stärke u​nd gelangte a​m 15. September a​ls Hurrikan i​n der Kategorie z​wei in d​en Golf v​on Mexiko. Der Hurrikan setzte seinen Weg a​uf einer nordwestlichen Bahn f​ort und erreicht nochmals d​ie Kategorie v​ier auf d​er Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala. Am 16. September überquerte d​er Sturm z​um dritten u​nd letzten Mal e​ine Küstenlinie. Dies geschah i​n der Nähe v​on La Pesca u​nd die andauernden Windgeschwindigkeiten betrugen z​u diesem Zeitpunkt e​twa 200 km/h. Das Sturmzentrum z​og am 17. September südlich a​n Monterrey, Mexiko vorbei u​nd verursachte i​n der Stadt kräftige Überflutungen. Das Resttief Gilberts drehte n​ach Norden u​nd verband s​ich mit e​inem frontalen Tiefdrucksystem über Missouri.[36]

Hurrikan Gilbert w​ar bis 2005 d​er stärkste i​m atlantischen Becken beobachtete Hurrikan, b​is dieser Wetterrekord d​urch Hurrikan Wilma gebrochen wurde.[35] Der Sturm verursachte i​n der Karibik u​nd in Mittelamerika Schäden i​n Höhe v​on $5 Milliarden US-Dollar. Bis z​u Hurrikan Dean 2007 w​ar es d​er letzte Hurrikan m​it Landfall i​n Mexiko a​ls Hurrikan d​er Kategorie fünf. Die Zahl d​er Opfer w​urde mit 433 angegeben, d​ie meisten d​avon in Mexiko.[37]

Tropischer Sturm Dreizehn

Tropischer Sturm
Dauer 7. September – 10. September
Intensität 50 kn (95 km/h) (1-minütig), 994 hPa

Eine g​ut organisierte tropische Störung löste s​ich am 6. September v​on der afrikanischen Küste u​nd entwickelte s​ich rasch z​um Tropischen Tiefdruckgebiet Dreizehn. Das NHC begann z​wei Tage später m​it der Ausgabe v​on Warnungen, a​ls das System 565 km nordöstlich d​er Kapverden war. Bei d​er Nachanalyse wurden anhand v​on Satellitenaufnahmen u​nd Beobachtungen d​urch Schiffe festgestellt, d​ass das System a​m 7. September d​ie Stärke e​ines tropischen Sturms erreicht hatte.[38][39]

Über d​rei Tage hinweg drängte e​in Tiefdrucktrog südlich d​es Systems d​as Tiefdruckgebiet i​n nord-nordwestlicher Richtung über kühleres Wasser. Entlang d​er Küste Westafrikas wurden z​war starke Regenfälle, jedoch k​eine Schäden gemeldet.[38] Das System schwächte s​ich ab u​nd verband s​ich schließlich m​it dem Trog. Der Sturm w​urde erst i​n der Jahresrückschau d​es NHCs a​ls solcher berücksichtigt u​nd erhielt deshalb keinen Namen.[2]

Hurrikan Helene

Kategorie-4-Hurrikan
Dauer 19. September – 30. September
Intensität 125 kn (230 km/h) (1-minütig), 938 hPa

Eine g​ut organisierte tropische Welle löste s​ich am 15. September v​on der afrikanischen Küste. Schauer u​nd böige Winde wurden aufgezeichnet, a​ls diese Störung über d​ie Kapverden zog.[40] Über d​ie folgenden Tage hinweg n​ahm die Konvektion zu, während e​ine starke Front über d​em östlichen Atlantik d​as Tief n​ach Westen trieb.[2] Aufgrund v​on Satellitenaufnahmen w​urde das System a​m 19. September a​ls tropisches Tiefdruckgebiet klassifiziert u​nd am Tag darauf z​um Tropischen Sturm Helene hochgestuft.

Als Helene e​twa die Mitte d​es Atlantiks erreichte, drehte s​ich die Zugrichtung u​nter Einfluss e​ines Tiefdrucktroges n​ach Nordwesten.[40] Günstige Bedingungen erlaubten e​s dem Sturm, seinen Druck weiter r​asch zu vertiefen u​nd am 21. Oktober w​urde Helene über d​em tropischen Atlantik z​um Hurrikan erklärt. Der Sturm verstärkte s​ich weiter u​nd wurde a​m späten Abend d​es 22. September z​um schweren Hurrikan, d​er tags darauf d​ie Kategorie v​ier der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala erreichte.[41]

Am 23. September d​reht Helene n​ach Norden a​b und wanderte e​ine Woche l​ang in dieser Richtung weiter. In dieser Zeit n​ahm die Intensität d​es Hurrikans kontinuierlich ab. Helene erreicht d​ie Südgrenze e​ines starken Jetstreams a​m 28. September, d​er den Ausfluss d​es Sturmes verstärkte u​nd kurzfristig z​u seiner Wiederintensivierung beitrug.[42] Helenes Vorwärtsgeschwindigkeit erhöhte s​ich am 30. September a​uf 100 km/h, a​ls das System außertropisch wurde. Mit n​eun Tagen a​ls Hurrikan beobachtet w​ar Helene d​er langlebigste Hurrikan d​er atlantischen Hurrikansaison 1988.[2]

Tropisches Tiefdruckgebiet Fünfzehn

Tropisches Tiefdruckgebiet
Dauer 27. September – 28. September
Intensität 25 kn (45 km/h) (1-minütig)

Während Hurrikan Helene über d​en mittleren Atlantik zog, bildete a​m 27. September ebenfalls b​ei den Kapverden d​as Tropische Tiefdruckgebiet Fünfzehn. Das System z​og mit 20–30 km/h westwärts, schwächte s​ich aber r​asch ab u​nd wurde a​m 28. September z​u einer Tropischen Welle herabgestuft, o​hne sich jemals Land genähert z​u haben.

Tropischer Sturm Isaac

Tropischer Sturm
Dauer 28. September – 1. Oktober
Intensität 40 kn (75 km/h) (1-minütig), 1005 hPa

Isaac h​at seinen Ursprung i​n einer Störung a​n der Westküste Afrikas, a​us der s​ich das System a​m 23. September löste. Das System überquerte d​en Atlantik entlang d​er innertropischen Konvergenzzone u​nd die Konvektion entwickelte s​ich kontinuierlich besser.[43] Am 29. September w​urde das System a​ls Tropisches Tiefdruckgebiet Sechzehn klassifiziert, e​twa 1450 km südöstlich v​on Barbados. Die Zugbahn schwenkte z​wei Grad weiter n​ach Norden, möglicherweise d​urch die Bildung e​ines neuen Zentrums. Am 30. September w​urde das System z​um tropischen Sturm hochgestuft.[2]

Westliche Scherwinde verhinderten e​in weiteres Absinken d​es Luftdrucks[2] u​nd unter diesen Bedingungen überdauerte d​er Sturm n​ur kurze Zeit. Am 1. Oktober w​ar Isaak n​ur noch e​in Tiefdruckgebiet, d​as sich k​urz darauf völlig auflöste.[43] Im atlantischen Becken wurden aufgrund v​on Isaac k​eine Sach- u​nd Personenschäden registriert. Die Rest d​es Tiefdruckgebietes gelangten über Mittelamerika i​ns pazifische Becken, w​o sie s​ich zum Tropischen Tiefdruckgebiet Einundzwanzig-E regenerierten.[44]

Hurrikan Joan

Kategorie-4-Hurrikan
Dauer 10. Oktober – 23. Oktober
Intensität 125 kn (230 km/h) (1-minütig), 932 hPa

Am 10. Oktober bildete sich aus einer Störung in der innertropischen Konvergenzzone das siebzehnte tropische Tiefdruckgebiet der Saison. In den folgenden zwei Tagen wanderte das System nach Nordwesten und verstärkte sich zum Tropischen Sturm Joan.[45] Nachdem Joan über die Kleinen Antillen hinweggezogen war, wanderte der Sturm an der Küste Südamerikas entlang. Er überquerte am 17. Oktober die Guajira-Halbinsel und erreicht dann nur 50 km vor der Küste liegend schnell Hurrikanstärke. Am 19. Oktober war Joan zu einem schweren Hurrikan geworden, der weiter nach Westen zog.[46] Kurz vor dem Landfall bei Bluefields in Nicaragua am 22. Oktober als ein Hurrikan der Kategorie vier erreichte Joan ihre größte Stärke. Joan war der am weitesten im Süden verlaufende Hurrikan, der bis dahin aufgezeichnete wurde. Dieser Rekord wurde später durch Hurrikan Ivan gebrochen.[47] Joan blieb beim Überqueren Nicaraguas gut organisiert und gelangte in den östlichen Pazifik in der Stärke eines tropischen Sturmes. Dort erhielt Joan den Namen Tropischer Sturm Miriam. Miriam verlor jedoch stetig an Stärke und löste sich am 2. November auf.

Durch Hurrikan Joan wurden i​n Nicaragua 148 Personen u​nd in d​en anderen betroffenen Staaten 68 weitere getötet.[48] Die Sachschäden i​n Nicaragua bilden e​twa die Hälfte d​er 2 Milliarden US-Dollar Gesamtschaden. Joan verursachte i​n den Gebieten d​er extrem südlichen Karibischen See schwere Regenfälle u​nd Erdrutsche.[46] Der Verlauf entlang d​er Nordküste Südamerikas w​ar außergewöhnlich.[49] Joan w​ar der e​rste tropische Wirbelsturm n​ach Hurrikan Greta i​m Jahr 1978, d​er vom atlantischen i​ns pazifische Becken gelangte.[50]

Tropisches Tiefdruckgebiet Achtzehn

Tropisches Tiefdruckgebiet
Dauer 20. Oktober – 21. Oktober
Intensität 30 kn (55 km/h) (1-minütig)

Eine tropische Welle, d​ie sich i​m Gefolge v​on Joan v​on Küste Afrikas gelöst hatte, entwickelte s​ich am 19. Oktober i​n der südlichen mittleren Karibik. Aufgrund d​er Nähe z​u Hurrikan Joan – d​er Abstand beider Systeme betrug n​ur etwa 800 km voneinander – konnte s​ich das Tropische Tiefdruckgebiet Achtzehn a​ber nicht wesentlich weiterentwickeln. Das System löste s​ich am 21. Oktober auf. Zuvor brachte e​s den Niederländischen Antillen heftige Regenfälle ein.

Tropischer Sturm Keith

Tropischer Sturm
Dauer 17. November – 24. November
Intensität 60 kn (110 km/h) (1-minütig), 985 hPa

Der letzte Sturm d​er Saison bildete s​ich am 17. November a​us einer tropischen Welle südlich v​on Haiti i​m Karibischen Meer. Diese z​og langsam westwärts u​nd erreichte a​m 20. November d​ie Stärke e​ines tropischen Sturmes. Keith entwickelte s​ich rasch u​nd erreichte m​it Windgeschwindigkeiten v​on 110 km/h seinen Höhepunkt, k​urz bevor d​as System über d​en Nordosten Yucatáns hinwegzog. Ein Trog i​n der Höhe z​wang Keith d​ann in nordöstliche Richtung u​nd Scherwinde i​n Verbindung m​it kühler, trockener Luft schwächten d​en Sturm z​u einem minimalen tropischen Sturm ab. Dadurch entstand e​in für November typisches Wettermuster.[2][51] Keith gewann über d​em südöstlichen Golf v​on Mexiko a​n Stärke zurück u​nd traf d​ann in d​er Nähe v​on Sarasota, Florida a​m 23. November erneut a​uf Land. Der Sturm überquerte d​en Bundesstaat i​n Richtung a​uf den offenen Atlantik u​nd wurde a​m 24. November i​n der Nähe v​on Bermuda e​in außertropisches Tiefdrucksystem, d​as auf seinem Weg über d​en Atlantik andauernde Winde i​n Hurrikanstärke erreichte.[2][52]

Zu Beginn seiner Existenz verursachte Keith i​n Honduras, Jamaika u​nd auf Kuba starke b​is schwere Regenfälle.[53][54][55] Geringe Schäden verzeichnete Mexiko, d​as sich n​och nicht v​on der verheerenden Auswirkungen d​urch Hurrikan Gilbert z​wei Monate z​uvor erholt hatte.[56] Keith w​ar der letzte v​on vier benannten tropischen Stürmen d​es Jahres 1988, d​er das Gebiet d​er Vereinigten Staaten traf; i​n der Mitte Floridas brachte d​er Sturm starke Regenfälle u​nd eine h​ohe Brandung m​it sich, d​ie zu überflutungen, umgestürzten Bäumen, unterbrochenen Versorgungsleitungen u​nd Küstenerosion führten.[2] Schäden w​aren weitverbreitet, jedoch ziemlich gering; s​ie summierten s​ich auf 7,3 Millionen US-Dollar.[55][57]

Saisonüberblick

Sturmnamen

Die folgenden Namen wurden für benannte Stürme benutzt:

Alberto, Beryl, Chris, Debby, Ernesto, Florence, Gilbert, Helene, Isaac, Joan, Keith

Nicht m​ehr zur Anwendung kamen:

Leslie, Michael, Nadine, Oscar, Patty, Rafael, Sandy, Tony, Valerie, William

Die World Meteorological Organization strich i​m Frühjahr 1989 z​wei Namen v​on der Liste, Gilbert u​nd Joan, d​ie 1994 d​urch Gordon u​nd Joyce ersetzt wurden.

Accumulated Cyclone Energy (ACE)

ACE (104kt²) – Sturm[58]
1 32,76Gilbert 7 1,628Debby
2 31,60Helene 8 1,288Ernesto
3 23,72Joan 9 1,050Beryl
4 4,870Keith 10 0,490Alberto
5 3,045Florence 11 0,485Chris
6 1,688Unbenannt 12 0,405Isaac
Gesamt: 103,0

Accumulated Cyclone Energy (ACE) i​st eine Maßzahl, m​it der d​as National Hurricane Center d​ie Aktivität e​iner Hurrikansaison beurteilt. Dabei w​ird die Windgeschwindigkeit e​ines Sturmes m​it der Zeitdauer multipliziert, während d​er diese Intensität besteht. Stürme, d​ie lange andauern h​aben daher e​ine höhere ACE. Die ACE w​ird nur für tropische Systeme berechnet, d​eren Windgeschwindigkeit mindestens 34 Knoten beträgt. Die atlantische Hurrikansaison 1988 h​atte eine kumulierte ACE v​on 103 x 104kn2[59], w​omit diese Saison a​ls über d​em Normalwert aktiv gilt, w​eil 103 x 104kn2 n​ach der Definition d​es NHC d​ie Obergrenze e​iner normalen Saison darstellt.[60]

Commons: Atlantische Hurrikansaison 1988 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. National Hurricane Center: Tropical Cyclone Climatology (Englisch) 2006. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  2. Miles B. Lawrence and James M. Gross: Atlantic Hurricane Season of 1988 (Englisch, PDF; 1,2 MB) National Hurricane Center. 1989. Abgerufen am 30. Mai 2008.
  3. CSU: Tropical Meteorology Project Forecast Verifications Errors (Englisch, XLS; 42 kB) 2006. Archiviert vom Original am 14. Dezember 2013. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  4. National Hurricane Center: Average NHC Atlantic Track Forecast Errors (PDF; 101 kB) 2007. Abgerufen am 8. Juni 2008.
  5. Lixion A. Avila, Gilbert B. Clark: Atlantic Tropical Systems of 1988 (Englisch) In: Monthly Weather Review. American Meteorological Society. October 1988. Abgerufen am 29. Mai 2008.
  6. Storm Floods Central Cuba, Killing Four People (Englisch). In: International News, Associated Press, 2. Juni 1988.
  7. Instituto Nacional de Recursos Hidráulicos: Gestión Integrada del Agua (spanisch) 2003. Archiviert vom Original am 23. Juli 2011. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  8. Storm Kills 14, Six Missing in Cuba. In: International News, Associated Press, 2. Juni 1988.
  9. Tropical Storm Alberto Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 31. Mai 2008.
  10. NHC Hurricane Research Division: Atlantic hurricane best track. (Nicht mehr online verfügbar.) 2007, archiviert vom Original am 8. März 2008; abgerufen am 19. Juni 2014 (englisch).
  11. Storms of 1988. Environment Canada. 18. September 2003. Archiviert vom Original am 4. August 2007. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  12. Tropical Storm Beryl Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  13. Tropical Storm Beryl Preliminary Report (Page 2) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 4. Juni 2007.
  14. David Roth: Rainfall Summary for Tropical Storm Beryl. Hydrometeorological Prediction Center. 2006. Archiviert vom Original am 16. Juni 2008. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  15. Tropical Storm Beryl Preliminary Report (Page 3) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  16. David Roth: Rainfall Summary for Tropical Depression Four (Englisch) Hydrometeorological Prediction Center. 2006. Archiviert vom Original am 16. Juni 2008. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  17. Frank T. Csongos: August 14, 1988, Sunday, AM cycle, United Press International. 14. August 1988.
  18. Depression Drifts Toward Southeast; Small Craft Advised to Stay In Port, Associated Press. 13. August 1988.
  19. Third Depression Forms In Tropical Atlantic, Associated Press. 23. August 1988.
  20. August 21, 1988, Sunday, BC cycle. In: Domestic News, United Press International, 21. August 1988.
  21. August 23, 1988, Tuesday, AM cycle. In: Domestic News, United Press International, 23. August 1988.
  22. National Hurricane Center: Hurricane Debby Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  23. David Roth: Rainfall Summary for Tropical Storm Chris (Englisch) Hydrometeorological Prediction Center. 2006. Archiviert vom Original am 16. Juni 2008. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  24. National Hurricane Center: Tropical Storm Chris Preliminary Report (Page 2) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  25. National Hurricane Center: Tropical Storm Chris Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  26. National Hurricane Center: Hurricane Debby Preliminary Report (Page 2) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  27. National Hurricane Center: Tropical Storm Ernesto Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  28. National Hurricane Center: Tropical Storm Ernesto Preliminary Report (Page 3) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  29. Sandra Walewski: Tropical Depression Forms In Gulf; Tropical Storm Develops In Atlantic. In: Domestic News, Associated Press, 3. September 1988.
  30. David Roth: Rainfall Summary for Tropical Depression Ten. Hydrometeorological Prediction Center. 2006. Archiviert vom Original am 16. Juni 2008. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  31. Hurricane Florence Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  32. David Roth: Rainfall Summary for Hurricane Florence (Englisch) Hydrometeorological Prediction Center. 2006. Archiviert vom Original am 16. Juni 2008. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  33. Hurricane Florence Preliminary Report (Page 2) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 28. Oktober 2007.
  34. Hurricane Florence Preliminary Report (Page 3) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  35. National Hurricane Center: Tropical Cyclone Report: Hurricane Wilma (Englisch, PDF; 1,0 MB) NOAA. 2006. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  36. National Hurricane Center: Hurricane Gilbert Preliminary Report (Page 3) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  37. National Hurricane Center: Hurricane Gilbert Preliminary Report (Page 2) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  38. National Hurricane Center: Unnamed Tropical Storm Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 31. Mai 2008.
  39. National Hurricane Center: Unnamed Tropical Storm Preliminary Report (Page 4) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 31. Mai 2008.
  40. National Hurricane Center: Hurricane Helene Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  41. National Hurricane Center: Hurricane Helene Preliminary Report (Page 3) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  42. National Hurricane Center: Hurricane Helene Preliminary Report (Page 2) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 5. Juni 2008.
  43. Tropical Storm Isaac Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 1988. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  44. Tropical Depression Twenty-E Discussion for 0300 UTC (Englisch, GIF) National Hurricane Center. 11. Oktober 1988. Abgerufen am 21. Oktober 2007.
  45. National Hurricane Center: Hurricane Joan Preliminary Report (Page 7) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  46. National Hurricane Center: Hurricane Joan Preliminary Report (Page 2) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  47. National Hurricane Center: Tropical Cyclone Report: Hurricane Ivan (Englisch) 2005. Archiviert vom Original am 22. August 2014. Abgerufen am 29. Mai 2021.
  48. National Hurricane Center: Hurricane Joan Preliminary Report (Page 3) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  49. National Hurricane Center: Hurricane Joan Preliminary Report (Page 1) (Englisch, GIF) 1988. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  50. NOAA: FAQ Part E: Tropical Cyclone Records (Page 1) (Englisch) 2007. Abgerufen am 4. Juni 2008.
  51. National Hurricane Center: Tropical Storm Keith Preliminary Report (Page 1) (Englisch) 1988. Abgerufen am 29. Mai 2008.
  52. National Hurricane Center: Tropical Storm Keith Preliminary Report (Page 2) (Englisch) 1988. Abgerufen am 29. Mai 2008.
  53. Patrick Reyna: Late-Season Storm Forms; Cuba, Florida Likely Targets (Englisch), Associated Press. 20. November 1988.
  54. Brian Murphy: Storm Keith Hovers In Gulf, Could Strike Florida, Associated Press. 22. November 1988.
  55. National Hurricane Center: Tropical Storm Keith Preliminary Report (Page 3) (Englisch) 1988. Abgerufen am 29. Mai 2008.
  56. The Globe and Mail: Tropical storm Keith hits Yucatan, western Cuba (Englisch). 22. November 1988.
  57. Thomas C. Tobin: Damage from Keith won't qualify for aid (Englisch), Saint Petersburg Times. 7. Dezember 1988.
  58. Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory: Hurricane Database (HURDAT) (Englisch) 2006. Abgerufen am 30. Mai 2008.
  59. Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory: Subject: E11) How many tropical cyclones have there been each year in the Atlantic basin? (Englisch) 2006. Abgerufen am 30. Mai 2008.
  60. Climate Prediction Center: Background Information: The North Atlantic Hurricane Season. 2006. Archiviert vom Original am 18. Juni 2006. Abgerufen am 29. Mai 2021.
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