Griesbach (Schneeberg)
Griesbach ist seit dem 17. Dezember 1951 ein Stadtteil von Schneeberg im sächsischen Erzgebirgskreis in Deutschland.
Griesbach Stadt Schneeberg | ||
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Höhe: | 516 m | |
Einwohner: | 654 (1946) | |
Eingemeindung: | 17. Dezember 1951 | |
Postleitzahl: | 08289 | |
Vorwahl: | 03772 | |
Lage von Griesbach in Sachsen | ||
Lage
Der Ort liegt am von den Nordwestwinden geschützten Osthang der 578 Meter hohen Griesbacher Höhe. Durch den Ort fließt der gleichnamige Bach, der am Ziegelteich beim Keilberg entspringt und ein Quellarm des Schlemabaches ist. Den Ort tangiert die Bundesstraße 93 in Richtung Zwickau.
Name des Ortes
Der Griesbach scheint namensgebend für die Gemeinde gewesen zu sein. Der Name wird als Siedlung an einem Bach mit sandigem Ufer gedeutet.
Geschichte
Als Grysbach wird der Ort 1386 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kirche, umliegende Strukturen und Gebäude lassen darauf schließen, dass die Ortschaft gegen 1100 zusammen mit Klosterleine Zelle in Aue entstand und damit weit älter ist, als die umliegenden Ortschaften. Ungefähr 25 Jahre später kamen die Siedlungen Scheibe, Lindennawe und Zschorlawe dazu. Die Dorfkirche befindet sich im oberen Ortsteil zu und weist romanische Teile auf. Die Gemeinde Neustädtel war lange Zeit eine Tochterkirche von Neustädtel. Noch vor dem Aufblühen des Bergbaues im benachbarten Schneeberg fiel eine Hälfte von Griesbach an die Edlen Herren von Planitz, die andere an die Fundgrübner zu St. Georg und über diese 1495 an Schneeberg.
Der gesamte Ort wurde 1503 ein Ratsdorf der Stadt Schneeberg, von wo aus die Verwaltung des Dorfes erfolgte. Wie Schneeberg gehörte Griesbach zum Amt Schwarzenberg im Erzgebirgischen Kreis des Kurfürstentums und späteren Königreichs Sachsen. Erst spät (ab 1705) beginnt in Griesbach der Bergbau. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es hier neben der Kirche eine Schule, 44 Häuser und 240 Einwohner. Unter den letzteren waren 29 Bauern und 15 Häusler, die vom Feldbau, der Viehzucht und der Handarbeit lebten. Die weiblichen Bewohner beschäftigten sich auch mit Spitzenklöppeln. Die erste Schule wurde 1817 gebaut. 1839 wird Griesbach wieder eigenständiges Dorf. In der 1878 erbauten Schule fand bis 1969 Schulbetrieb statt. Infolge der Bildung des Stadtkreises Schneeberg wurde Griesbach im Jahre 1951 nach Schneeberg eingemeindet.
Religion
In Griesbach sind zwei Kirchgemeinden ansässig:
- ev.-luth. Kirchgemeinde „St. Martin und St. Georg“. Sie ist die älteste Kirche der Region. Die Kirche ist eine Tochtergemeinde der Schneeberger Kirchgemeinde St. Wolfgang.
- Neuapostolische Kirche. Die Schneeberger Neuapostolische Gemeinde baute in den 1990er Jahren ein neues Kirchgebäude im Stadtteil Griesbach.
Zur Christmette am Morgen des 1. Weihnachtstages wird in der ev.-luth. Kirche zu Griesbach ein altes Krippenspiel mit traditioneller Weissagung aufgeführt, in dem Gesang und gesprochene Rollen wechseln. An diesem Ereignis nehmen auch viele Besucher aus dem benachbarten Lindenau teil.
Söhne und Töchter des Ortes
- Kurt Kieß (1914–1970), SED-Parteifunktionär
- Helmut Neef (* 1920), Philosoph
Literatur
- Griesbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band. Schumann, Zwickau 1816, S. 419.
- Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Band 31). 2. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1980, S. 154–156.
- Richard Steche: Griesbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 8. Heft: Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. C. C. Meinhold, Dresden 1887, S. 12.
Weblinks
- Griesbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Griesbach auf der Homepage der Bergstadt Schneeberg