Alteno
Alteno (niedersorbisch Rudow) ist ein Gemeindeteil von Duben, einem Ortsteil der Stadt Luckau im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.
Alteno Stadt Luckau | |
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Höhe: | 58 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 15. März 1973 |
Eingemeindet nach: | Duben |
Postleitzahl: | 15926 |
Vorwahl: | 035456 |
Ortseingang von Alteno |
Lage
Alteno liegt in der Niederlausitz etwa zehn Kilometer östlich von Luckau und 14 Kilometer westlich von Lübbenau. Umliegende Ortschaften sind Duben im Norden, Terpt im Nordosten, die zur Stadt Lübbenau gehörenden Ortsteile Groß Radden im Osten und Hindenberg im Südosten, Willmersdorf-Stöbritz im Süden, Cahnsdorf im Südwesten, Karche-Zaacko im Westen sowie Freiimfelde im Nordwesten.
Alteno liegt etwa vier Kilometer südlich der Bundesstraße 89 nach Lübben. Die Landesstraße 526 nach Lübbenau verläuft etwa zwei Kilometer südlich des Ortes.
Geschichte
Alteno wurde erstmals im Jahr 1397 als „Altinow“ erstmals urkundlich erwähnt. Mit dieser Urkunde belehnte Johannes von Biberstein den Luckauer Bürger Hans Pazerin mit dem Dorf Alto mit allen Rechten.[1] 1487 wurde der Ort als „Altenow“ bezeichnet. Der Ortsname bedeutet in etwa „Allzunah“, bezeichnet also die Nähe zu einem anderen Ort. Dieser Ortsname war im Mittelalter sehr verbreitet.[2] Der Ort gehörte Anfang des 15. Jahrhunderts zur Herrschaft Reichwalde.[3] Am 26. April 1414 verkaufte der damalige Besitzer Johann von Bieberstein die Herrschaft mit den dazu gehörigen Dörfern an die Stadt Luckau.
Bis 1635 gehörte Alteno zum Markgraftum Niederlausitz, danach wurde der Ort durch den Prager Frieden Teil des Kurfürstentums Sachsen. Nach den Vereinbarungen des Wiener Kongresses kam das Alteno an das Königreich Preußen und lag dort im Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg. Bei der Gebietsreform im Jahr 1816 wurde Alteno dem Landkreis Luckau zugeordnet. Bei der Laut der Topografisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirkes Frankfurt aus dem Jahr 1844 hatte Alteno um diese Zeit 153 Einwohner in 21 Wohngebäuden und eine Windmühle. Kirchlich gehörte das Dorf zu Terpt.[4] 1864 hatte Alteno 134 Einwohner.
Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 hatte die Landgemeinde Alteno 142 Einwohner in 33 Haushalten, von den Einwohnern waren 72 Männer und 70 Frauen. 33 Einwohner waren Kinder unter zehn Jahren.[5] Im Jahr 1928 wurde der aufgelöste Gutsbezirk Freiimfelde nach Alteno eingegliedert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Gemeinde Teil der Sowjetischen Besatzungszone und gehörte dort zum Land Brandenburg. Ab 1949 gehörte Alteno zur DDR. Bei der Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Luckau im Bezirk Cottbus zugeordnet. Zum 15. März 1973 wurde Alteno zusammen mit der bis dahin ebenfalls eigenständigen Gemeinde Kaden nach Duben eingemeindet.
Nach der Wiedervereinigung lag Alteno zunächst im Landkreis Luckau in Brandenburg. Am 25. Mai 1992 schloss man sich als Teil der Gemeinde Duben dem Amt Luckau an. Nach der brandenburgischen Kreisreform am 6. Dezember 1993 kam Alteno schließlich zum neu gebildeten Landkreis Dahme-Spreewald. Am 26. Oktober 2003 wurde Alteno im Zuge der Eingemeindung von Duben nach Luckau eingegliedert und zu einem Gemeindeteil herabgestuft.[6]
Fliegerhorst Alteno
In der Nähe der Ortslage wurde 1938 ein Fliegerhorst vollständig fertig gestellt, welcher von der Luftwaffe der Wehrmacht genutzt wurde. Ab Oktober 1944 war dort zunächst das Jagdgeschwader 4 und von Januar bis Februar 1945 das Jagdgeschwader 301 stationiert. Anschließend wurde der Platz bis April 1945 durch das Schlachtgeschwader 77 genutzt.[7]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges blieb der Flugplatz zunächst ungenutzt, bis er von den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee übernommen wurde. Nach den Umbauarbeiten 1967 wurde er als Dezentralisierungsflugplatz des Jagdfliegergeschwaders 1 genutzt. Seit 1990 fand auf dem Flugplatz kein Flugbetrieb mehr statt. Bis 2009 wurde er für Motorsportveranstaltungen des MZA Luckau durchgeführt. Anfang 2012 errichtete die Wirsol Solar AG auf einem Teil der Landebahn eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Spitzenleistung von 21 MWp.[8]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[9]
Gefahrenabwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Alteno sorgt für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe.[10]
Literatur
- Paul Rogalla von Bieberstein (Hrsg. Albert Hirtz, Julius Helbig): Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter. VII, 498 S., Verein für Heimatkunde des Jeschken-Isergaues, Reichenberg in Deutschböhmen, 1911 Online Universität Regensburg (im Folgenden abgekürzt Hirtz & Helbig, Urkundliche Beiträge mit entsprechender Seitenzahl)
Einzelnachweise
- Hirtz & Helbig, Urkundliche Beiträge, S. 59, No. 382.
- Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 18.
- Rudolf Lehmann: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Band 1: Einleitung und Übersichten. Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Marburg 1979, ISBN 3-921254-96-5.
- Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker's Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844, S. 148.
- Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg, Berlin 1873, S. 198f., Nr. 7 (online).
- Alteno im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 29. August 2017.
- Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 14–15, abgerufen am 29. August 2017.
- WIRSOL Solar AG verkauft 21 Megawatt Solarpark in Brandenburg. 13. Januar 2012, abgerufen am 29. August 2017.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Dahme-Spreewald. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 29. August 2017.
- Altenoer halten Feuerwehr am Leben. In: www.lr-online.de. Lausitzer Rundschau, 30. November 2005, abgerufen am 26. April 2020.