Altenbrunslar

Altenbrunslar i​st einer v​on 16 Stadtteilen d​er Stadt Felsberg i​m nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Altenbrunslar
Stadt Felsberg
Höhe: 154 m ü. NHN
Fläche: 9,09 km²[1]
Einwohner: 302 (31. Dez. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Eingemeindet nach: Brunslar
Postleitzahl: 34587
Vorwahl: 05662
Altenbrunslar von Westen
Altenbrunslar von Westen
Luftaufnahme Altenbrunslar

Geografie

Die Gemarkung d​es Dorfs umfasst e​ine Fläche v​on 9,1 km², d​ie von ca. 300 Einwohnern bewohnt wird.[1] Der Ort l​iegt am östlichen, orografisch rechten Ufer d​er Eder. Unmittelbar östlich d​es Orts l​iegt der n​och heute s​o genannte Markwald, d​er einst v​on einer Markgenossenschaft v​on Einwohnern d​er umliegenden Gemeinden bewirtschaftet wurde.

Geschichte

Die Kapelle in Altenbrunslar

Die älteste bekannte Erwähnung von Brunslar erfolgte im Jahr 1154 unter dem Namen „Bruneslar“ in einer Urkunde des Klosters Breitenau.[2] Gesichert ist die Erwähnung von Altenbrunslar im Jahre 1410 im Güterregister derer von Hertingshausen.[2] Von 1413 bis 1807 und von 1813 bis 1821 gehörte Altenbrunslar zum landgräflich-hessischen Amt Felsberg, von 1807 bis 1813 zum Kanton Gensungen des napoleonischen Königreichs Westphalen und ab 1821 zum Landkreis Melsungen im Kurfürstentum Hessen, das 1866 in Preußen aufging.

Am 3. September 1849 w​ar die Main-Weser-Bahn fertig u​nd der e​rste Zug f​uhr durch Altenbrunslar, gezogen v​on der Henschel-Lokomotive Hassia.[3] Erst 1902 erhielt Altenbrunslar e​inen Bahnhof.[4]

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten am 1. Februar 1971 die Gemeinden Altenbrunslar und Neuenbrunslar freiwillig zur Gemeinde Brunslar.[5] Am 31. Dezember 1971 schloss sich die Gemeinde Wolfershausen der Gemeinde Brunslar an.[6] Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Brunslar mit den Gemeinden Gensungen, Helmshausen, Hilgershausen und Rhünda sowie der Stadt Felsberg kraft Landesgesetz zur erweiterten Stadt Felsberg zusammengeschlossen.[7][8] Für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Felsberg wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[9]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

  • 1555: 25 zinsbare Häuser
  • 1585: 34 Haushaltungen
  • 1747: 26 Haushaltungen
Altenbrunslar: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
 
250
1840
 
391
1846
 
303
1852
 
296
1858
 
272
1864
 
263
1871
 
251
1875
 
234
1885
 
248
1895
 
300
1905
 
305
1910
 
284
1925
 
328
1939
 
318
1946
 
477
1950
 
485
1956
 
466
1961
 
437
1967
 
391
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2007
 
321
2011
 
303
2014
 
328
2018
 
302
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Stadt Felsberg:[10][1][11]; Zensus 2011[12]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

 1885:243 evangelische (= 97,98 %), fünf katholische (= 2,02 %) Einwohner
 1961:382 evangelische (= 87,41 %), 48 katholische (= 10,98 %) Einwohner

Bauwerke

Die Ederbrücke bei Altenbrunslar

Die e​rste Ederbrücke a​us Sandsteinen w​urde 1885 erbaut. Vorher g​ab es n​ur einen Holzsteg (Specke) i​m Sommer u​nd einen Fährmann i​m Winter.

Die denkmalgeschützte kleine evangelische Dorfkirche i​st ein ursprünglich romanischer Bau, d​er in spätgotischer Zeit verändert u​nd um e​inen Rechteckchor erweitert wurde. Über d​em Schiff befindet s​ich ein fensterloses Fachwerkobergeschoss, d​as wohl ehemals a​ls Fruchtspeicher genutzt wurde.[13]

Verkehr

Der Haltepunkt Felsberg-Altenbrunslar l​iegt an d​er Bahnstrecke Kassel–Frankfurt.

Literatur

Commons: Altenbrunslar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
  2. Altenbrunslar, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. Juni 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Fabriken: Henschel. In: www.steamy.de. Abgerufen im Oktober 2020.
  4. Altenbrunslar Bahnhof. In: www.steamy.de. Abgerufen im Oktober 2020.
  5. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 46 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404–405.
  7. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 404–405.
  9. Hauptsatzung. (PDF; 36 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
  10. Stadt Felsberg (Web archiv 2007)
  11. Stadt Felsberg (Web archiv 2014)
  12. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  13. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1966, S. 10
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