Altenberg bei Linz

Altenberg bei Linz () ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Urfahr-Umgebung im oberen Mühlviertel mit 4633 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021).[1] Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Urfahr.

Marktgemeinde
Altenberg bei Linz
WappenÖsterreichkarte
Altenberg bei Linz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Urfahr-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: UU
Fläche: 36,20 km²
Koordinaten: 48° 22′ N, 14° 21′ O
Höhe: 592 m ü. A.
Einwohner: 4.633 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 128 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4203
Vorwahlen: 0 72 30
Gemeindekennziffer: 4 16 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktplatz 1
4203 Altenberg bei Linz
Website: www.altenberg.at
Politik
Bürgermeister: Michael Hammer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Altenberg bei Linz im Bezirk Urfahr-Umgebung
Lage der Gemeinde Altenberg bei Linz im Bezirk Urfahr-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Winteransicht von Altenberg

Geografie

Altenberg bei Linz liegt auf einer Höhe von 592 m ü. A. im oberen Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,8 und von West nach Ost 7,6 Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 36,20 Quadratkilometer.

Altenberg liegt auf einem südlichen Ausläufer des Mühlviertler Hochlandes und wird aufgrund seiner hohen balustradenartigen Lage und seiner weitreichenden Aussicht wegen als der „Balkon von Linz“ bezeichnet. Von Altenberg aus bietet sich ein Panoramablick, der sowohl ins Mühlviertel als auch über die Landeshauptstadt Linz hinweg ins Oberösterreichische Zentralland bis hin zu den Ausläufern der Nördlichen Kalkalpen reicht.

Flächenverteilung

Ortsteile

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[2]):

  • Altenberg bei Linz (1032)
  • Donach (218)
  • Edt (166)
  • Haslach (741) samt Alpenblicksiedlung, Oberklammersiedlung und Seitlingersiedlung
  • Katzgraben (191) samt Wagenleitnersiedlung
  • Kitzelsbach (160)
  • Kulm (108)
  • Niederbairing (239)
  • Niederkulm (10)
  • Niederwinkl (227) samt Eichenweg
  • Oberbairing (477) samt Stadlersiedlung
  • Oberkulm (33)
  • Oberweitrag (111) samt Amtsling
  • Oberwinkl (98)
  • Pargfried (73)
  • Preising (66)
  • Ramersdorf (41)
  • Schwarzendorf (44)
  • Stratreith (191)
  • Unterweitrag (127)
  • Weignersedt (38)
  • Wildberg (2)
  • Willersdorf (110)
  • Windpassing (90)
  • Würschendorf (40)

Nachbargemeinden

Kirchschlag bei Linz Hellmonsödt
Alberndorf in der Riedmark
Linz Engerwitzdorf

Geschichte

Jungsteinzeitliche Funde bezeugen, dass sich im Gebiet zumindest zeitweise jagende, sammelnde nomadische Urbevölkerung aufhielt. Noch in vorchristlicher Zeit siedelten dort die keltischen Stämme der Bojer und Narister. Nach den Wirren der Völkerwanderung und der Awareneinfälle dürften im 8. Jahrhundert vom Gallneukirchner Becken aus die Slawen sesshaft geworden sein. Die slawischen Wurzeln der Ortschaftsnamen Weitrag und Kulm („Hügel“) erinnern daran. Im 9. Jahrhundert kamen mit der ersten Besiedlungswelle die bayrischen Landnehmer. Aus dieser Zeit weist der Ortschaftsname Bayring auf die Volkszugehörigkeit der Dorfbewohner hin. Während dieser ersten, vom Hochstift Passau aus sehr intensiv betriebenen Besiedlungs- und Christianisierungsepoche wurde der größte Teil des Gemeindegebietes urbar gemacht.

Wenn man die Bindungen des Gebietes zu Passau bedenkt, ist es nicht wunderlich, dass der Gemeindeort erstmals in einer Passauer Urkunde aus vermutlich 1245 genannt wird. Ein Herr „Karolus de Maltenperg“ scheint als vorletzter Zeuge der Bestätigungsurkunde des Passauer Bischofs Rüdiger von Bergheim vom 31. Oktober 1245 über die Belehnung Gundackers III. von Steyr mit der Herrschaft Wildberg auf.[3] Nur drei Jahre später findet man aber ebenfalls in einem Passauer Dokument schon die Ortsbezeichnung „Altenperge“, als ein gewisser „Perhtoldus de Altenperge“ erwähnt wird.[4]

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich, seit 1490 zum Fürstentum Österreich ob der Enns. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt, ist seither wieder bei Oberösterreich.

Einwohnerentwicklung

Pfarrkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Altenberg bei Linz: Kreuzweg: Auf 15 Bildtafeln hat Herbert Friedl den Kreuzweg Jesu in einer Weise dargestellt, die offen ist, Leidensspuren aller Zeiten darin wieder zu finden. Als Prolog zum Kreuzweg liest sich die Texttafel „Vermächtnis“, die an das soziale Engagement der Heiligen Elisabeth erinnert. Als Epilog steht Mutter Teresa beispielgebend für viele, die dem Ruf in die „Nachfolge“ gefolgt sind. Als Bildträger wurde das zerbrechliche Material Glas verwendet, als Symbol für die Verletzlichkeit des Menschen. Die Rohlinge für den Holzschnitt stammen von den Baracken des KZ Mauthausen. Holzbalken sind auch das Grundmotiv auf den Tafelbildern, deren Zahl, Farbe und Form variieren. Fallweise wurden auch reale Materialien wie Tragegurt, Stoff und Nägel in die Gestaltung eingebunden. Jede Station weist mit der römischen Ziffer und einem Zeitwort auf die Passion Jesu hin.
  • Burgruine Zöch

Vereine

  • Die Freiwillige Feuerwehr Altenberg wurde am 20. November 1898 gegründet.
  • Musikverein Altenberg bei Linz
  • Theatergruppe Altenberg bei Linz
  • Österreichischer Alpenverein, Sektion Altenberg
  • DSG Sportunion Altenberg
  • Naturfreunde, Ortsgruppe Altenberg

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 140 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 71 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten 68 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 174 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 55 im Bereich Herstellung von Waren und 4 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (148), Handel (123) und freiberufliche Dienstleistungen (83 Mitarbeiter).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 140 162 132 146
Produktion 34 19 233 177
Dienstleistung 245 96 461 385

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Berufspendler

Von den 2316 Erwerbstätigen, die 2011 in Altenberg lebten, arbeiteten 524 in der Gemeinde und 77 Prozent pendelten aus.[8]

Bildungseinrichtungen

In Altenberg befinden sich folgende Bildungseinrichtungen:[9]

  • Krabbelstube
  • Kindergarten
  • Volksschule
  • Hauptschule
  • Musikschule

Politik

Gemeindeamt

Gemeinderat

  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 5 SPÖ und 3 FPÖ.[10]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 8 SPÖ und 1 FPÖ.[11]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ, 4 GRÜNE und 2 FPÖ.[12]
  • Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 GRÜNE, 4 FPÖ und 3 SPÖ.[13]

Ergebnis der Wahl von 2021: Wahlberechtigt: 3.754, Gültige Stimmen: 3.096, Ungültige Stimmen: 131, Wahlbeteiligung: 85,96 %[14]

Partei Mandate
ÖVP 15 +2
GRÜNE 4 −1
FPÖ 3 −1
SPÖ 3 =0

Bürgermeister

Daten von der Homepage des Landes Oberösterreich

Wappen

Blasonierung: In Gold über grünem Dreiberg fünf halbkreisförmig angeordnete, rote, fünfblättrige, heraldische Rosen mit goldenen Butzen und grünen Kelchblättern. Das Wappen stellt die 3 Berge Altenbergs und die 5 Rosen der hl. Elisabeth (Patronin Altenbergs) dar. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb.[15]

Die drei Berge von Altenberg:

  • Geiselsberg: 752 m ü. A.
  • Wetterberg: 712 m ü. A.
  • Kulmerberg (Hagerberg): 645 m ü. A.

Persönlichkeiten

Commons: Altenberg bei Linz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria - Bevölkerung zu Jahresbeginn 2002–2021 nach Gemeinden (Gebietsstand 1.1.2021)
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  3. Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Urfahr-Umgebung (Mittleres Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 10). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 978-3-7001-3676-7, S. 37, Nr. 10.1.9.1.
  4. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 3. Wien 1862, CLI, S. 151 (archive.org „perhtoldus de Altenperge“ als Zeuge): „1248. 8. Oktober. Passau. — Rudiger, Bischof von Passau, gibt dem Meinhart Tröstel vier Höfe zu Ofteringen, Leidrating und Meisching zu Lehen.“
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Altenberg bei Linz, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. November 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Altenberg bei Linz, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. November 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Altenberg bei Linz, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. November 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Altenberg bei Linz, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. November 2021.
  9. Bildungseinrichtungen. Gemeinde Altenberg bei Linz, abgerufen am 29. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  10. Gemeinderatswahlergebnis 1997. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 28. November 2021.
  11. Gemeinderatswahlergebnis 2003. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 28. November 2021.
  12. Gemeinderatswahlergebnis 2009. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 28. November 2021.
  13. Gemeinderatswahlergebnis 2015. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 28. November 2021.
  14. ergebnisse. Abgerufen am 28. September 2021.
  15. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 27. April 2019.
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