Allendorf (Merenberg)
Allendorf () ist der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Merenberg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Allendorf Gemeinde Merenberg | |
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Höhe: | 277 (272–288) m ü. NHN |
Fläche: | 4,52 km²[1] |
Einwohner: | 560 (2018)ca.[2] |
Bevölkerungsdichte: | 124 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35799 |
Vorwahl: | 06471 |
Geographische Lage
Allendorf liegt einen Kilometer südöstlich von Merenberg in Mittelhessen. Die Bundesstraße 49 verläuft am nördlichen Ortsrand.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Allendorf erfolgte unter dem Namen Aldindorf im Jahr 1289, als Graf Gerlach von Diez dem Diezer Stift das Patronat schenkte.[2]
Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisher selbstständigen Gemeinden Allendorf, Barig-Selbenhausen, Merenberg, Reichenborn und Rückershausen freiwillig zur neuen Großgemeinde Merenberg.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Merenberg wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]
Burg Allendorf
Nahe dem Ort befand sich eine Burg, möglicherweise auf der Fläche des heutigen Friedhofs. Diese Befestigung wurde wohl frühestens am Ende des 13. Jahrhunderts errichtet. Im Jahr 1362 zerstörte Kuno II. von Falkenstein in seiner Funktion als Koadjutor des Erzstifts Trier die Burg an der Spitze eines Heerzugs der kurtrierischen Stadt Limburg. Hintergrund war die enge Verbindung des Rittergeschlechts von Allendorf mit dem Haus Nassau, das sich über Jahrhunderte hinweg in Konkurrenz zu Kurtrier befand.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Allendorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Weilburg, Amt Merenberg
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Hadamar
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Weilburg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Oberlahnkreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Oberlahnkreis
- am 31. Dezember 1970 wurde Allendorf als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Merenberg eingegliedert.
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Limburg-Weilburg
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Limburg-Weilburg
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen
Allendorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 258 | |||
1840 | 281 | |||
1846 | 310 | |||
1852 | 328 | |||
1858 | 318 | |||
1864 | 344 | |||
1871 | 331 | |||
1875 | 327 | |||
1885 | 389 | |||
1895 | 348 | |||
1905 | 326 | |||
1910 | 333 | |||
1925 | 375 | |||
1939 | 356 | |||
1946 | 481 | |||
1950 | 455 | |||
1956 | 456 | |||
1961 | 438 | |||
1967 | 465 | |||
1970 | 491 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 531 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[6] |
Einwohnerstruktur
- Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Allendorf 531 Einwohner. Darunter waren 45 (8,5 %) Ausländer.
- Nach dem Lebensalter waren 90 Einwohner unter 18 Jahren, 231 zwischen 18 und 49, 105 zwischen 50 und 64 und 105 Einwohner waren älter.[6]
- Die Einwohner lebten in 213 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 75 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 141 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Religionszugehörigkeit
- 1885: 375 evangelische (= 96,40 %), 14 katholische (= 3,60 %) Einwohner[1]
- 1961: 367 evangelische (= 83,79 %), 70 katholische (= 15,98 %) Einwohner[1]
Politik
Im Ortsteil Allendorf gibt es zurzeit keinen Ortsbeirat.
Vereine
Das Vereinsleben wird hauptsächlich von der Evangelischen Kirchengemeinde Allendorf, vom Frauen- und Mädchenchor Allendorf, der Frauenhilfe Allendorf, von der 1926 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Allendorf e.V. (seit 7. Juli 1990 mit Jugendfeuerwehr), vom Gemischten Chor Allendorf, vom Kultur- und Freizeitverein Allendorf, vom Naturschutzbund NABU Allendorf, vom Sportverein Allendorf und der VdK-Ortsgruppe Allendorf geprägt.
Infrastruktur
Seit dem Jahr 1926 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Allendorf (ab 7. Juli 1990 mit Jugendfeuerwehr) für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort. Es bestehen in der Ortschaft das „Alte Rathaus“ in der Hasselbacher Straße für Feierlichkeiten, der Sportplatz, ein Kinderspielplatz sowie Wanderwege.
Weblinks
- Ortsteil Allendorf. In: Webauftritt. Gemeinde Merenberg
- Allendorf, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Allendorf nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- Allendorf, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. September 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Ortsteil Allendorf. In: Internetauftritt. Gemeinde Merenberg, abgerufen am 7. Dezember 2020.
- Zusammenschluß der Gemeinden Allendorf, Barig-Selbenhausen, Merenberg, Reichenborn und Rückershausen im Oberlahnkreis zur Gemeinde „Merenberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, Punkt 118 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- Hauptsatzung. (PDF; 215 kB) § 5. In: Webauftritt. GGG, abgerufen im November 2021.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 20 und 60 .