Alice Merton
Alice Merton (* 13. September 1993[1] in Frankfurt am Main[2]) ist eine deutsche[3] Popmusikerin, die ihre Kindheit in Kanada verbrachte und in insgesamt vier Ländern aufwuchs.[4]
Leben
Geboren wurde Alice Merton in Frankfurt als Tochter einer Deutschen und eines Iren.[5] Über New York zog die Familie nach Oakville in der kanadischen Provinz Ontario, wo sie ihre Kindheit verbrachte. Mit 13 Jahren kam Merton wieder zurück nach Deutschland, nach München, und begann erstmals Deutsch zu lernen; davor hatte sie auch innerhalb Kanadas immer wieder den Wohnort gewechselt. Zuletzt zog sie nach England, wo auch ihre Eltern leben, und machte dort ihren Schulabschluss.[2][5] Danach ging Alice Merton nach Augsburg und begann Wirtschaftswissenschaften zu studieren, nach drei Semestern unterbrach sie dieses Studium und ging schließlich an die Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim, wo sie ab 2013 ein Studium in Popmusikdesign (Komposition/Songwriting) absolvierte.[1] Als ihre Wurzeln nannte Merton in einem Interview neben Irland, Kanada und Deutschland auch Frankreich, die zeitweilige Heimat ihrer Mutter.[5] Merton ist eine Ur-Ur-Großnichte von Wilhelm Merton.[6]
Karriere
Erstmals auf sich aufmerksam machte Merton 2015 als Songwriterin und Sängerin auf dem Album The Book of Nature von Fahrenhaidt.[7] 2016 gewann sie in der Kategorie Acoustic Pop den Bundesförderpreis Jugend kulturell.[8] Inzwischen in Berlin ansässig, gründete sie ihr eigenes Label Paper Plane Records International mit ihrem Manager Paul Grauwinkel[9] und veröffentlichte Ende 2016 das Lied No Roots über ihr Gefühl, nirgendwo wirklich zu Hause zu sein.[10] Bei Hype Machine und den Global Viral 50 im Internet erreichte es Topplatzierungen und es wurde in die Empfehlungslisten mehrerer Radiosender aufgenommen.[11] Anfang Februar 2017 erschien das Lied offiziell auf der gleichnamigen EP mit insgesamt vier Titeln. No Roots stieg in die Charts ein und erreichte in Frankreich Platz 1[12], Deutschland Platz 2, in Österreich Platz 3, in der Schweiz Platz 25 und in den US Alternative Radio Charts Platz 1[13]. Außerdem wurde No Roots in der Fernsehwerbung von Vodafone verwendet.[14] Die Single No Roots hat in Deutschland mit über 600.000 verkauften Einheiten 3-fach-Gold-Status erreicht. In Frankreich erreichte der Song Platz 1 der Downloadcharts.[15]
Am 4. August 2017 veröffentlichte Alice Merton ihre zweite Single Hit the Ground Running, die ebenfalls über das eigene Label Paper Plane Records Int. erschien. Der Song stieg in der ersten Woche in die Top 100 der deutschen Airplay-Charts ein.[16] Merton hatte deutschlandweite Auftritte, unter anderem im Vorprogramm von Bosse und Philipp Poisel.[2] 2017 trat sie zudem beim Life Ball in Wien auf sowie beim Lollapalooza Berlin. Anfang April 2018 kam ihre Hit-Single No Roots in die Billboard Hot 100. Im selben Monat veröffentlichte sie ihre dritte Single Lash Out. Merton im Duett mit dem britischen Singer-Songwriter Tom Odell in der Single Half as Good as You, die am 28. September 2018 veröffentlicht wurde.[17] Ihr Debütalbum Mint erschien im Januar 2019 und erreichte Platz zwei der deutschen Albumcharts.[18]
2019 wurde sie Jurymitglied in der neunten Staffel von The Voice of Germany und gewann, als erster weiblicher Coach, die Staffel mit ihrem Talent Claudia Emmanuela Santoso. Nach einem Jahr zog sie sich wieder aus der Castingshow zurück.[19]
Auszeichnungen und Nominierungen
Auszeichnungen
- 2016: Jugend kulturell Förderpreis in der Kategorie „Acoustic Pop“ (No Roots)
- 2017: nominiert für den Anchor des Reeperbahn Festival[20]
- 2017: Preis für Popkultur in der Kategorien „Hoffnungsvollste/r Newcomer/in“ und „Lieblings-Solokünstlerin“[21]
- 2017: Musikpreis des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen
- 2018: European Border Breakers Award für den erfolgreichsten europäischen Act aus Deutschland (No Roots EP)
- 2018: Deutscher Musikautorenpreis in der Kategorie „Erfolgreichstes Werk 2017“ (No Roots)
- 2018: ECHO Pop in der Kategorie „Künstlerin Pop National“. (No Roots EP)[22]
- 2019: VUT Indie Awards in der Kategorie "Beste*r Newcomer*in"[23]
Nominierungen
- 2017: 1 Live Krone in der Kategorie „Bester Künstler/Beste Künstlerin“.[24]
- 2018: Teen Choice Award in der Kategorie „Rock“[25]
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel Musiklabel |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Musiklabel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
2019 | Mint Paper Plane Records Int. (Sony) |
DE2 (7 Wo.)DE |
AT19 (2 Wo.)AT |
CH21 (1 Wo.)CH |
— | — |
Erstveröffentlichung: 18. Januar 2019 |
Quellen
- Alice Merton (Memento vom 24. März 2017 im Internet Archive), Popakademie Baden-Württemberg
- Bosse nimmt Alice Merton mit, MDR Sputnik, abgerufen am 23. März 2017
- In manchen Quellen auch deutsch-britische, deutsch-irische oder deutsch-kanadische
- Alice Merton: Always On The Move - Lemonade Magazine. In: Lemonade Magazine. 3. Oktober 2017 (lemonademagazine.net [abgerufen am 3. Dezember 2017]).
- Kein Land der Welt ist meine Heimat (Interview), Ann-Kathrin Mittelstraß, Puls, 10. Februar 2017
- Ilse Romahn: „Merton-Viertel nach Alice Mertons Ur-Ur-Großonkel benannt“. In: Frankfurt-Live.com. 7. August 2017, abgerufen am 22. Oktober 2019.
- The Book of Nature von Fahrenhaidt bei Discogs
- Biografie: Merton, Alice bei SWR 3, 14. Dezember 2016
- BIO | Alice Merton | Official Website. Abgerufen am 14. September 2019 (englisch).
- Interview mit Alice Merton im BR, 10. Februar 2017
- Alice Merton auf Erfolgskurs (Memento vom 24. März 2017 im Internet Archive), Popakademie Baden-Württemberg, 18. Januar 2017
- France Singles Top 100 (2017 Year chart) - Music Charts. Abgerufen am 24. Oktober 2018 (englisch).
- Ashley Iasimone: Teen Choice Awards Winners 2018: See the Full List. In: Billboard. 12. August 2018 (englisch, billboard.com [abgerufen am 24. Oktober 2018]).
- Vodafone: Song aus der GigaDepot-Werbung, auf musikradar.de, vom 21. April 2017. Abgerufen am 2. Mai 2017.
- Downloadcharts Frankreich vom 22. September 2017
- MusicDNA - Broadcast Monitoring. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 19. März 2018; abgerufen am 14. August 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- From making the Billboard charts with No Roots to singing with Tom Odell: interview with Alice Merton. In: The Shortlisted. 24. April 2021, abgerufen am 25. Juli 2021 (britisches Englisch).
- Chartquellen: Deutschland – Österreich – Schweiz – UK – US
- n-tv NACHRICHTEN: Alice Merton schmeißt bei "The Voice" hin. Abgerufen am 20. November 2020.
- Nominees & Winner 2017. Abgerufen am 9. Mai 2018.
- Preis für Popkultur Gewinner. preisfuerpopkultur.de, abgerufen am 30. April 2018.
- Bekanntgabe Echo-Gewinn 2018
- VUT Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V: VIA – VUT Indie Awards: Kritiker*innenpreise der unabhängigen Musikbranche in Hamburg verliehen. Abgerufen am 10. Januar 2020.
- 1LIVE Krone 2017
- Teen Choice Awards Winners 2018: See the Full List. In: Billboard. (billboard.com [abgerufen am 24. Oktober 2018]).