Preis für Popkultur
Der Preis für Popkultur ist ein deutscher Musikpreis, der durch den gemeinnützigen Verein zur Förderung der Popkultur e.V. verliehen wird. Es handelt sich um einen Jury-Preis, dessen Ziel es ist, die Popularität von Künstlern zu fördern, die bei anderen umsatz- und verkaufsorientieren Preisen nicht im Rampenlicht stehen.[1] Der Preis soll eine Alternative zu den herkömmlichen Musikpreisen in Deutschland darstellen und will mit mehr Fairness, Talent sowie Transparenz überzeugen.[2]
Beschreibung
Der Preis für Popkultur ist der Idee entsprungen, einen Preis zu etablieren, für dessen Vergabe kommerzieller Erfolg ebenso irrelevant ist, wie Beziehungen oder Industrieverflechtungen. Seit 2016 wird der Preis für Popkultur jährlich für herausragende Verdienste und Leistungen in verschiedenen Bereichen der Popkultur verliehen. Transparenz, demokratische Strukturen und totale Nachvollziehbarkeit sind wesentliche Anliegen des Preises für Popkultur. Hinter dem Preis steht der Verein zur Förderung der Popkultur e.V. der in erster Linie gegründet wurde, um die Durchführung und Vorbereitung der Verleihungen zu gewährleisten, sich darüber hinaus aber auch als Schnittstelle und Förderverein für innovative popkulturelle Projekte versteht. Der Verein finanziert sich im Wesentlichen aus den Beiträgen seiner Mitglieder. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich, etwaige Überschüsse werden zur gezielten Förderung popkultureller Projekte eingesetzt.[3] Vor der Preisverleihung entscheidet eine breite Fachjury, bestehend aus derzeit über 800 Mitgliedern[4] (Stand: 2017: 650 Mitglieder) des ausrichtenden Vereins zur Förderung der Popkultur, über die Gewinner des Preises.[5] Die Gewinner werden über zwei Auswahlverfahren ermittelt. Zunächst werden in der ersten Runde – unter notarieller Aufsicht – jeweils fünf Nominierte für alle Kategorien ermittelt.[6] Hierbei erstellt jedes Jurymitglied für jede Kategorie eine eigene Liste, mit den wichtigsten Veröffentlichungen des vergangenen Jahres. Aus den jeweils fünf meistgenannten Musikern werden die Nominierten zusammengestellt.[7] Zur Auswahl stehen alle Musiker, die ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Deutschland haben.[1] In der zweiten Runde werden aus den Nominierten die letztendlichen Gewinner ermittelt.[6] Um ein breites Spektrum abzudecken, sind in der Fachjury unter anderem Klubbesitzer, Führungskräfte von Major-Labels, Musiker, Promoter, Radiojournalisten sowie Chefredakteure vertreten.[7] Bei der Auswahl der Jurymitglieder wurde darauf geachtet, das kein Unternehmen mehr als sieben Prozent der Mitglieder stellt.[1]
Veranstaltungen
Veranstaltung | Ort | Moderatoren | Fernsehübertragung | Liveauftritte |
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9. September 2016[8] | Berlin, Tempodrom | Bernd Begemann | ONE | Bosse, BOY, Casper mit Dagobert & Blixa Bargeld, Drangsal, Isolation Berlin |
8. September 2017[5] | Claudia Kamieth und Hadnet Tesfai | Arte Concert und ONE | Joy Denalane, Kraftklub, Lambert, Marteria mit Arnim Teutoburg-Weiß, Mine & Fatoni, Van Holzen, Zugezogen Maskulin | |
18. Oktober 2018 | Claudia Kamieth und Tommy Wosch | Berliner Kneipenchor, Kat Frankie, GURR, Haiyti, KLAN, Laing, Trettmann | ||
2. Oktober 2019[9] | Vassili Golod, Claudia Kamieth und Jan Kawelke[10] | Amilli, Ebow, Kadavar, Alli Neumann, Ilgen-Nur | ||
6. Oktober 2021[11] | Berlin, Tipi am Kanzleramt | Jo Schück und Hadnet Tesfai | Ätna, Badmómzjay, Danger Dan, No Angels, Schmyt |
Preisträger
2016
2017
2018
2019
2021
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Mehrfachgewinner
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Besonderheiten
Künstler mit mehreren Preisen an einem Abend
- 3: Deichkind (2019), Beatsteaks (2018), Danger Dan (2021) und Trettmann (2018)[4][12][11]
- 2: Dendemann (2019), Alice Merton (2017), Mine (2021) und Moderat (2016)[8][5][12][11]
Weitere Besonderheiten
- Aufgrund von Stimmengleichheit wurden 2016 mit Mine und Peaches zwei Musikerinnen in der Kategorie „Lieblings-Solokünstlerin“ ausgezeichnet.[8] Die gleiche Situation entstand im Jahre 2021 in der Kategorie „Lieblingsband“ zwischen den Ärzten und Giant Rooks.[11]
- Das Werk Lang lebe der Tod (Casper feat. Blixa Bargeld, Dagobert & Sizarr) wurde in zwei darauffolgenden Jahren in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.[5][8]
Rezensionen
- Rabea Weihser von der deutschen Wochenzeitung Die Zeit beschrieb den Preis für Popkultur als „Anti-Echo mit klaren Prinzipien“.[1]
- 2018 kritisierte die Mitgründerin Anne Haffmans im Deutschlandfunk, dass es unter den Nominierten kaum Frauen gegeben habe: Der Frauenanteil unter ihnen lag bei nur etwa fünf Prozent. Auch in der Jury waren nur etwa 35 Prozent Frauen.[13]
Weblinks
- Preis für Popkultur – Offizieller Internetauftritt
Einzelnachweise
- Rabea Weihser: Helene Fischer gehört nicht zu den Jurylieblingen. In: zeit.de. 9. September 2016, abgerufen am 29. Juli 2018.
- Preis für Popkultur. Mehr Transparenz, mehr Talent, mehr Fairness. In: listen-to-berlin-award.de. Abgerufen am 29. Juli 2018.
- Info: “Preis für Popkultur” – Verliehen vom Verein zur Förderung der Popkultur e.V. In: preisfuerpopkultur.de. Abgerufen am 31. Juli 2018.
- Gewinner 2018. In: preisfuerpopkultur.de. 19. Oktober 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.
- Die Gewinner 2017 im Überblick. In: preisfuerpopkultur.de. 9. September 2017, abgerufen am 29. Juli 2018.
- Die Gewinnerinnen und Gewinner stehen fest! In: preisfuerpopkultur.de. 6. August 2017, abgerufen am 29. Juli 2018.
- Der Preis für Popkultur und wie er vergeben wird. In: preisfuerpopkultur.de. 31. August 2016, abgerufen am 29. Juli 2018.
- Preis für Popkultur 2016 – so war die Verleihung. In: preisfuerpopkultur.de. 10. September 2016, abgerufen am 29. Juli 2018.
- So war die Preisverleihung 2019. In: preisfuerpopkultur.de. 3. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- Jonas Otten: Preis für Popkultur 2019: 5 Augenblicke der Verleihung, die in Erinnerung bleiben. In: musikexpress.de. 4. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
- Kevin R. Emmers: Preis für Popkultur 2021 – Das sind die Gewinner*innen. In: frontstage-magazine.de. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
- ME-Redaktion: Preis für Popkultur 2019: Das sind die Gewinner. In: musikexpress.de. 3. Oktober 2019, abgerufen am 3. Oktober 2019.
- Trettmann und Kat Frankie als beste Künstler ausgezeichnet. In: zeit.de. 18. Oktober 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.