Alapajewsk
Alapajewsk (russisch Алапа́евск) ist eine russische Stadt mit 38.192 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Oblast Swerdlowsk im mittleren Ural, etwa 130 km nordöstlich der Gebietshauptstadt Jekaterinburg. Sie ist administratives Zentrum des gleichnamigen Rajons.
Stadt
Alapajewsk
Алапаевск
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Liste der Städte in Russland |
Geschichte
Alapajewsk war seit 1639 als Dorf bekannt und entwickelte sich im 18. Jahrhundert zur Stadt, als dort ein Eisenwerk entstand.
Im späten Frühjahr 1918 wurden einige Mitglieder der kaiserlichen Familie von den Bolschewiki nach Alapajewsk verbannt. Am 18. Juli 1918 wurden die Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna, die Großfürsten Wladimir Pawlowitsch Paley und Sergei Michailowitsch Romanow sowie die Brüder Iwan, Konstantin und Igor Konstantinowitsch Romanow von der Tscheka in einem Minenschacht nahe der Stadt ermordet.
In Alapajewsk befand sich das Kriegsgefangenenlager 200 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 8.646 |
1939 | 25.049 |
1959 | 47.103 |
1970 | 52.111 |
1979 | 49.848 |
1989 | 50.060 |
2002 | 44.263 |
2010 | 38.192 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Verkehr
Alapajewsk ist eines der ältesten Zentren (1639) von Eisenbergbau und -verhüttung sowie Gold- und Diamantenbergbau im Ural. Das älteste gemauerte Fabrikgebäude des mittleren Ural stammt vermutlich von 1704 und ist, wenn auch baufällig, erhalten geblieben. Die Stadt ist für ihre Minengruben und zahlreiche Fabriken bekannt. In Alapajewsk liegt auch das größte Waisenhaus im Ural.
Die Stadt hat Anbindung an die wichtigsten Straßen und Eisenbahnstrecken der Umgebung. Nationale und internationale Flüge finden über den Flughafen Jekaterinburg statt.
Die Waldbahn Alapajewsk betreibt ein Streckennetz mit einer Länge von etwa 280 Kilometern, auf dem mehrmals in der Woche über Nacht Personenzüge verkehren. Sie ist das größte 750-mm-Netz in Russland.
Bekannte Personen
- Ljubow Galkina (* 1973), Sportschützin; geboren in Alapajewsk
- Iwan Kowaljow (* 1986), Radrennfahrer; geboren in Alapajewsk
- Pjotr Tschaikowski (1840–1893), Komponist; verbrachte einen Teil seiner Jugend in Alapajewsk, wo sein Vater als Bergbauingenieur angestellt war
Einzelnachweise
- Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
Weblinks
- Zur Stadtgeschichte (russisch)
- Alapajewsk auf mojgorod.ru (russisch)