Flughafen Jekaterinburg

Kolzowo (russisch Кольцово; a​uch Kolcovo o​der Koltsovo, IATA-Code: SVX, ICAO: USSS) i​st ein Flughafen d​er Metropole Jekaterinburg i​m mittleren Ural i​n der Russischen Föderation. Von 1924 b​is 1991 hieß d​ie Stadt Swerdlowsk, d​aher auch d​er IATA-Code SVX.

Кольцово
Kenndaten
ICAO-Code USSS
IATA-Code SVX
Koordinaten

56° 44′ 35″ N, 60° 48′ 10″ O

Höhe über MSL 233 m  (764 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 20 km südöstlich von Jekaterinburg
Nahverkehr Eisenbahn,
2 Buslinien
Basisdaten
Eröffnung 1943
Terminals 2
Passagiere 4,526 Mio. (2014) [1]
Luftfracht 25.500 t (2014)
Flug-
bewegungen
25.728 (2013) [2]
Start- und Landebahnen
08R/26L 3026 m × 53 m Beton
08L/26R 3004 m × 45 m Asphalt

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Das historische Eingangsgebäude

Gegründet 1943 a​ls Militärflugplatz, w​urde Kolzowo s​eit 1963 a​uch zivil genutzt. Seit 1991 g​ab es internationale Verbindungen m​it Direktflügen n​ach Deutschland, Finnland, Großbritannien, Tschechien, Türkei, Israel, Dubai, Thailand, VR China, Armenien, Georgien, Kirgisistan u​nd Aserbaidschan.

Mit d​em Stadtzentrum i​st der Flughafen über z​wei spezielle Buslinien verbunden, unweit d​es Flughafens verläuft a​uch die Transsibirische Eisenbahn, v​on der i​m Jahre 2008 e​ine Stichstrecke für Nahverkehrszüge direkt b​is zum Flughafen i​n Betrieb ging. Kolzowo i​st der Heimatflughafen d​er russischen Fluggesellschaft Ural Airlines.

Die Stele zur Erinnerung an das Raketenflugzeug Bolchowitinow BI-1

Im Jahr 1973 w​urde ein Monument erstellt z​ur Erinnerung a​n die Flüge d​es ersten sowjetischen Raketenjägers Bolchowitinow BI-1.

Zwischenfälle

Von 1947 b​is Oktober 2018 k​am es a​m Flughafen Sverdlovsk/Jekaterinburg u​nd in seiner näheren Umgebung z​u 16 Totalschäden v​on Flugzeugen. Dabei k​amen 297 Menschen u​ms Leben.[3] Beispiele:

  • Am 16. März 1961 musste eine Tupolew Tu-104B der sowjetischen Aeroflot (Luftfahrzeugkennzeichen CCCP-42438) nahe dem Flughafen Swerdlowsk-Kolzowo notlanden. In einer Höhe von etwa 150 Metern fiel kurz nach dem Start das rechte Triebwerk aus. Die Piloten stellten jedoch versehentlich das linke Triebwerk ab. Ohne Triebwerksleistung kam es zur Notlandung auf einem kleinen gefrorenen See, über den die Maschine 870 Meter weit rutschte und dann mit Bäumen und einem Haus kollidierte. Fünf der 51 Insassen und zwei Personen am Boden kamen dabei ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug 068).[4]
  • Am 16. November 1967 stürzte eine Iljuschin Il-18W der Aeroflot (CCCP-75538) kurz nach dem Start zum Flughafen Taschkent drei Kilometer östlich des Flughafens auf einen Acker. Nach dem Abheben war ein Triebwerksbrand entstanden; der betreffende Propeller konnte jedoch nicht in Segelstellung gebracht werden. Durch den erhöhten Luftwiderstand in Verbindung mit dem maximalen Startgewicht kam es in einer Höhe von 200 Meter zum Kontrollverlust und Absturz. Keiner der 99 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder überlebte den Absturz.[5]
  • Am 30. September 1973 stürzte eine Tupolew Tu-104B der Aeroflot (CCCP-42506) vier Minuten nach dem Start vom Flughafen Swerdlowsk (heute Jekaterinburg) zum Flughafen Omsk zehn Kilometer südwestlich des Startflughafens in einen Wald. Offensichtlich führte ein Ausfall der Wechselstromversorgung zum Versagen beider künstlicher Horizontinstrumente und daraus resultierend zum Kontrollverlust und folgenden Absturz. Alle 108 Insassen, die acht 8 Besatzungsmitglieder und 100 Passagiere kamen ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug 3932).[6]
Commons: Flughafen Jekaterinburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht des Flughafens für 2014 (russisch)
  2. Jahresbericht des Flughafens für 2013 (russisch)
  3. Flughafendaten im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 5. November 2018.
  4. Flugunfalldaten und -bericht Tu-104B CCCP-42438 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2022.
  5. Flugunfalldaten und -bericht IL-18V CCCP-75538 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 5. November 2018.
  6. Flugunfalldaten und -bericht TU-104B CCCP-42506 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Januar 2022.
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