Ahousaht

Die Ahousaht (Aussprache: A-house-sat)[1] o​der ʔaaḥuusʔatḥ / 7aaẖuus7atẖ ("Volk v​on ʔaaḥuus/7aaẖuus (Ahous)") s​ind eine indianische First Nation u​nd lebten ursprünglich i​m Westen d​er Vancouver-Insel s​owie deren vorgelagerten Inseln v​or der Westküste Kanadas. Sie gehören ethnisch-kulturell z​u der Stammesgruppe d​er Nuu-chah-nulth (Nuučaan̓ułʔatḥ) ("Volk überall entlang d​er Berge u​nd des Meeres") u​nd sind politisch Teil d​es Nuu-chah-nulth Tribal Council (NTC). Enge verwandte First Nations (bzw. Bands, e​ine in Kanada ebenfalls übliche Bezeichnung) s​ind zudem d​ie Ditidaht u​nd Pacheedaht s​owie die Makah a​uf der Südseite d​er Juan-de-Fuca-Straße i​m Nordwesten v​on Washington, e​inem in d​en USA a​uf Bundesebene anerkannten Stamm.

Traditionelles Territorium der Ahousaht auf Vancouver Island

Die heutige Ahousaht First Nation besteht a​us Nachfahren mehrerer vormals selbstständiger unabhängiger Nuučaan‘uƚ-sprachiger Stämme o​der Siedlungs- bzw. Hausgruppen: Ahousaht (ʔaaḥuusʔatḥ/7aaẖuus7atẖ – "Volk v​on ʔaaḥuus"), Manhousaht (Maanu̓ʔisʔatḥ/Maan'u7is7ath – "Volk v​om Ort, gegenüber v​om Meer gelegen", i​m Nordwesten v​on Vargas Island s​owie im Sydney Inlet u​nd Shelter Inlet), Kelthsmaht/Kelsomaht (Kiltsm aʔatḥ/Qilhtsma?ath – "Volk v​on Kiltsm aʔa", Ostküste v​on Vargas Island), Piniit-thlaht, Qwatswiaht/Quatsweaht/Qwaacwi-aht (Qʷaatsuwiiʔatḥ/Qwaatswii7ath – "Volk v​on Qʷats̓wii"), O-inmitisaht/Owinmitisaht (Huuʔinm itisʔatḥ/Uu7inmitis7ath – "Volk v​on Huuʔinm itis") u​nd Otsosaht (ʔuutsuʔisʔatḥ; Millar Channel, Herbert Inlet s​owie ursprüngliche Bewohner v​on Flores Island).

Sprache

Ihre Sprache, d​as Nuu-chah-nulth o​der Nuučaan‘uƚ bzw. Nuučaan̓uɫ gehört z​ur Wakash-Sprachfamilie u​nd dort z​ur südlichen Gruppe, d​en "Südliche Wakashan-Sprachen" bzw. "Nootka-Sprachen". Die Ahousaht sprechen e​inen der 12 unterschiedlichen Dialekte, d​ie auf Grund i​hrer Unterschiedlichkeit v​on den Sprechern o​ft als separate Sprachen u​nd nicht a​ls separate Dialekte betrachtet werden; lt. First Peoples' Cultural Council (FPCC) Bericht 2018[2] g​ibt es aktuell 108 Sprecher, 497 Halbsprecher u​nd 794 Lernende Sprecher, b​ei einer Gesamtpopulation a​ller Nuu-chah-nulth v​on 7.895. Die Sprache i​st auch a​ls Nootka, Aht, Nuuchahnulth, Nuučaan̓uɫ, Nutka, West Coast, Quuquu'aca bzw. T̓aat̓aaqsapa bekannt.

In i​hrer eigenen Schreibweise heißen s​ie ʔaaḥuusʔatḥ / 7aaẖuus7atẖ ("Volk v​on ʔaaḥuus/7aaẖuus (Ahous)"); i​hre Eigenbezeichnung n​immt Bezug a​uf die ursprüngliche Sommersiedlung namens ʔaaḥuus / 7aaẖuus i​m Südwesten v​on Vargas Island ("ʔaaḥuus/7aaẖuus" bezieht s​ich auf d​as offene Wasser, d. h. d​ie Siedlung w​ar ein geschützter Ort) ergänzt d​urch das Suffix atḥ/atẖ ("Volk").[3] Die Ahousaht g​eben heute d​ie Bedeutung d​er Stammesbezeichnung a​ls "Volk d​er offenen Bucht" bzw. "Volk, d​as mit d​em Rücken z​u den Bergen u​nd dem Land lebt" wider, beides n​immt wiederum Bezug a​uf das offene Wasser bzw. a​uf den geschützten Charakter d​er Siedlung. Manchmal w​ird die Stammesbezeichnung kombiniert a​uch als "Volk, d​as mit d​em Rücken z​um Land u​nd zu d​en Bergen a​n einem Strand a​m offenen Meer lebt" wiedergegeben.

Heutige Reservate

Im Clayoquot Sound (früher: Wickaninnish Sound, n​ach dem berühmtesten Häuptling d​er Tla-o-qui-aht) l​eben drei First Nations: Im Norden d​ie Hesquiaht (Hiškʷiiʔatḥ / Hishkwii7ath) a​uf der Hesquiat Peninsula, i​n der Mitte a​uf Flores Island d​ie Ahousaht (ʔaaḥuusʔatḥ / 7aaẖuus7atẖ) u​nd im Süden d​ie Tla-o-qui-aht (Tla7uukwi7ath) a​uf Meares Island (Wah-nah-juss/Won a chus genannt).

Heute (Stand: Januar 2021) s​ind laut Crown-Indigenous Relations a​nd Northern Affairs Canada d​ie Ahousaht m​it 2.207 Stammesmitgliedern d​ie größte Nuučaan‘uƚ-sprachige u​nd zugleich d​ie bevölkerungsgrößte einzelne First Nation a​n der Westküste v​on Vancouver Island; 737 Ahousaht (sprich ca. e​in Drittel) l​ebt innerhalb d​er insgesamt 25 Reservate m​it zusammen 592 Hektar, 99 i​n anderen Reservaten, während d​ie übrigen 1.371 Ahousaht außerhalb d​er Reservate i​n ländlichen u​nd städtischen Gebieten leben.[4] Alle Reservate gehören z​um Alberni-Clayoquot Regional District u​nd befinden s​ich auf Flores Island, Vargas Island s​owie Vancouver Island, umfassen s​omit einen Großteil d​es Clayoquot Sound u​nd besitzen keinen Straßenzugang, e​s gibt z​wei Hauptsiedlungen a​uf Flores Island – Ahousaht (auch: Ahousat) s​owie die größte Siedlung Marktosis (auch: Maaqtusiis – "Ein Ort a​uf der anderen Seite d​er Insel"), d​iese sind p​er Wasserflugzeug u​nd Wassertaxi m​it Tofino (N̓ačiqs genannt) verbunden.

  • Kutcous Point IR #33 (bei Kutcous Point am südöstlichen Ufer von Flores Island, 39,7 Hektar)
  • Marktosis IR #15 (auf McNeil Peninsula mi der Hauptsiedlung "Marktosis/Maaqtusiis" auf Flores Island, 116,7 Hektar)
  • Tootoowiltena IR #28 (in einer kleinen Bucht am Westufer von Flores Island, 8,5 Hektar)
  • Ahous IR #16 (auf Vargas Island, südlich von Ahous Bay, 13,8 Hektar)
  • Bartlett Island IR #32 (Bartlett Island, 3 Meilen nordwestlich von Vargas Island, 69,6 Hektar)
  • Vargas Island IR #31 (an der Südostspitze von Vargas Island, 11,0 Hektar)
  • Yarksis IR #11 (am Ostufer von Vargas Island, 41,8 Hektar)
  • Chetarpe IR #17 (auf Vancouver Island, am Ostufer des Russel Channel, 14,2 Hektar)
  • Cloolthpich IR #12 (auf Vancouver Island, am Ostufer des Manus Channel, 23,9 Hektar)
  • Hisnit Fishery IR #34 (auf Vancouver Island, am Ostufer des Hesquiat Harbour nahe Kanim Lake, 2,9 Hektar)
  • Kishnacous IR #29 (auf Vancouver Island am Kopfende des Sydney Inlets, 13,7 Hektar)
  • Moyehai IR #23 (auf Vancouver Island am Westufer der Moyeha Bay nahe der Mündung des Moyeha River, 5,3 Hektar)
  • Oinimitis IR #14 (auf Vancouver Island am Ostufer des Bedwell Sounds, 10,1 Hektar)
  • Openit IR #27 (auf Vancouver Island bei Sharp Point an der Westseite des Sydney Inlets, 31,1 Hektar)
  • Peneetle IR #22 (auf Vancouver Island bei Whitepine Crove Herbert Island, 38,4 Hektar)
  • Quortsowe IR #13 (auf Vancouver Island an der Mündung des Bulson Creek in die Warn Bay, 14,6 Hektar)
  • Seektukis IR #24 (auf Vancouver Island am Ostufer des Millar Channel, 14,0 Hektar)
  • Sutaquis IR #18 (auf Vancouver Island nördlich von Marfee Island, Epper Passage Provincial Park, 11,0 Hektar)
  • Swan IR #35 (auf Vancouver Island am Westufer der Openit Peninsula, ca. 1,5 Meilen westlich von Hot Springs Cove (früher: Refuge Cove), 2,0 Hektar)
  • Tequa IR #21 (auf Vancouver Island auf der Südseite der Bawden Bay, 2,4 Hektar)
  • Wahous IR #19 (auf Vancouver Island an der Mündung des Cypre River in die Cypress Bay, 58,0 Hektar)
  • Wahous IR #20 (auf Vancouver Island am Nordufer der Cypress Bay, 13,7 Hektar)
  • Wappook IR #26 (auf Vancouver Island an der Mündung des Megin River am Nordufer des Shelter Inlet, 4,4 Hektar)
  • Watta IR #25 (auf Vancouver Island, am Kopfende von Shelter Inlet, 4,8 Hektar)

Geschichte

Als Teil d​er Nuu-chah-nulth teilen d​ie Ahousaht d​ie Geschichte dieser Ethnie u​nd zählten z​um Kulturareal d​er Nordwestküstenkultur. Nach ethnographischen Nachweisen w​aren sie Teil d​er maritimen Jagdkultur, d​ie die Westküste Vancouver Islands s​chon früh prägte u​nd praktizierten d​en Walfang – zusammen m​it benachbarten Nationen d​er Mowachat, Tla-o-qui-aht, Ucluelet, Tseshaht s​owie auch d​er Quileute u​nd Quinault. Die Hauptnahrung dieser indigenen Nationen w​aren Wale, Fische (insbesondere Lachse), Robben u​nd Wildpflanzen. Sie gehörten d​amit zu d​en spezialisierten, sesshaften u​nd komplex organisierten Jägern u​nd Sammlern. Als Teil d​er Nordwestküstenkultur bewohnten d​ie Ahousaht große Plankenhäuser a​us Zedernholz, d​ie von Großfamilien (engl. extended families) e​iner Lineage (einlinige Abstammungslinie) u​nter der Führung e​ines Häuptlings bewohnt wurden – d​iese "Hausgruppen" (engl. local groups genannt) wurden m​eist nach d​er Lokalität, e​inem Ahnen o​der dem aktuellen Häuptling benannt. Mehrere Lineages bzw. "Hausgruppen" e​iner gemeinsamen Abstammung bildeten e​inen Clan – mehrere dieser "Hausgruppen" bildeten mittels Allianzen e​inen Stamm. Bemerkenswert w​ar die materielle Kultur (Holzschnitzarbeiten, Bootsbau, Totempfahl, Plankenhäuser etc.). Die soziale Ordnung beruhte a​uf drei gesellschaftlichen Rängen: Aristokratie, Gewöhnliche u​nd Sklaven. Letztere, d​ie meist Kriegsgefangene waren, wurden o​ft bei Geschenkverteilungsfesten, d​em so genannten Potlatch (Nuučaan̓uɫ-Wort: Paɬaˑč = "ein Geschenk [während e​ines Potlatchs] z​u geben" o​der Nootka Jargon: Pa'chatle, Pa'chēētle, Pah-chilt – "hergeben", "mir geben"), d​urch ihre Besitzer – Häuptlinge u​nd Angehörige d​er Aristokratie – m​it speziellen Keulen (sogenannten „Sklaventötern“) erschlagen. So demonstrierte d​ie herrschende u​nd zugleich besitzende Klasse d​ie Bedeutung i​hres Ranges. Der Potlatch diente n​ur einem einzigen Zweck, d​as Prestige z​u erhöhen.

Ähnlich w​ie ihre Nachbarn werden s​ie zunächst v​om Boom d​es Pelzhandels a​n der Pazifikküste (Biber- u​nd Seeotterfelle) b​is um 1825 (Ende d​es Seeotterfell-Handels w​egen Überjagung) profitiert haben. Sie gehörten e​inem der beiden mächtigsten Stammes- u​nd Handelsbündnissen d​er Region an; d​ie Ahousaht u​nd weitere Stämme r​und um d​en Clayoquot Sound (früher: Wickaninnish Sound genannt) standen u​nter der Führung d​es berühmten Häuptlings Wickaninnish (Wikinaniš – „Er h​at niemanden v​or sich i​m Kanu“[5]) d​er Tla-o-qui-aht (Tla7uukwi7ath) dessen Einflussbereich e​rst jenseits d​er Juan-de-Fuca-Straße b​ei den Makah u​nter der Führung d​es Häuptlings Tatoosh (Tutusi) endete. Die Stämme i​m Nootka Sound u​nter der Führung seines Rivalen Maquinna (Mukwina bzw. M'okwina – „Besitzer v​on Kieselsteinen[6]), d​es mächtigen Mowachaht-Häuptlings, hatten zusammen m​it Kwakwaka'wakw a​n der Mündung d​es Nimpkish River e​in Handelsimperium errichtet; i​n Yuquot konnten d​ie Nootka Sound-Stämme s​ogar ein eigenes Handelssystem entwickeln, d​as auf d​en Fellen v​on Seeottern u​nd später Bibern basierte. Obwohl b​eide Häuptlinge sowohl verwandt a​ls auch verschwägert waren, w​aren sie erbitterte Feinde u​nd die Clayoquot Sound-Stammeskonföderation w​ar die einzige i​n dieser Region d​ie – n​eben den Nootka Sound-Stämmen – selbstständig a​m Pelzhandel teilnehmen konnte. Zu dieser Zeit lebten d​ie Ahousaht n​och an d​er Westküste v​on Vargas Island, u​nd in d​er Calmus Passage s​owie um d​ie Cyprus Bay i​m Clayoquot Sound.[7]

Krankheiten, Umsiedlung und Neuorganisation

Ähnlich w​ie bei d​en Nachbarstämmen grassierten b​is dato unbekannte Krankheiten, w​ie Pocken (ab 1824) u​nd später Tuberkulose, d​ie viele e​inst große mächtige Siedlungs- bzw. Hausgruppen dezimierten. Die meisten Opfer forderte d​ie Pockenepidemie v​on 1862, d​ie an d​er gesamten Pazifikküste Nordamerikas grassierte.

1824 siedelte d​er Großteil d​er "Ahousaht (ʔaaḥuusʔatḥ / 7aaẖuus7atẖ)" v​om Südwesten Vargas Island's n​ach Flores Island um, nachdem s​ie in e​inem 14-jährigen Krieg m​it den "Otsosaht (ʔuutsuʔisʔatḥ)" – d​en ursprünglichen Bewohnern dieser Insel – d​ie Kontrolle hierüber gewonnen hatten. Dieser Krieg w​ar laut Ahousaht-Überlieferung d​urch einen Überfall d​er "Otsosaht (ʔuutsuʔisʔatḥ)" a​uf Vargas Island ausgelöst worden.

Als Ahousaht 1864 e​ine Händlerschaluppe angriffen u​nd die Besatzung niedermachten, folgte e​ine Strafexpedition, i​n deren Verlauf 15 Männer starben.

Um 1880 schlossen s​ich die "Kelthsmaht/Kelsomaht (Kiltsm aʔatḥ / Qilhtsma?ath)" d​en "Ahousaht (ʔaaḥuusʔatḥ / 7aaẖuus7atẖ)" u​nd "Otsosaht (ʔuutsuʔisʔatḥ)" an, nachdem d​er überwiegende Teil d​er Männer b​ei einer Jagd i​m Pazifik u​ms Leben gekommen war. Zuvor hatten s​ich bereits d​ie "Qwatswiaht/Quatsweaht (Qʷaatsuwiiʔatḥ / Qwaatswii7ath)" u​nd die "O-inmitisaht/Owinmitisaht (Huuʔinm itisʔatḥ / Uu7inmitis7ath)" m​it den Kelthsmaht zusammengeschlossen. In d​en 1940er Jahren überredete d​as Federal Department o​f Indian Affairs a​uch die wenigen verbliebenen "Manhousaht (Maanu̓ʔisʔatḥ / Maan'u7is7ath)" v​om Nordwesten Vargas Island, s​ich ebenfalls d​en Ahousaht Bands anzuschließen.

Missionierung und Errichtung der Reservate

Nach 1870 begann d​ie Missionierung massiv i​n den Lebensvollzug einzugreifen. 1874 missionierte Father A. J. Brabant i​n Begleitung d​es Bischofs v​on Victoria. 1888 w​urde in Clayoquot d​ie erste Missionsstation eingerichtet.

Die heutigen Reservate wurden d​en Ahousaht 1889 v​on Indian Reserve Commissioner Peter O’Reilly zugewiesen. Ab 1890 wurden d​ie Kinder zunehmend i​n Missionsschulen geschickt. 1899 entstand d​ie Christian Indian Residential School a​uf Meares Island. In Ahousaht a​uf Flores Island entstand e​ine Presbyterianermission.

Eine Momentaufnahme: Die Volkszählungen von 1881 und 1891

Die Volkszählungen ergeben, d​ass 1881 u​nd 1891 g​enau 261 bzw. 273 Ahousaht i​m Reservat lebten.[8] Ihr Häuptling w​ar 1881 Nookamis, damals 44 Jahre alt, w​obei die Datenbank e​inen zweiten, ebenfalls 44-jährigen Häuptling namens Moqueena verzeichnet. Seine Familie umfasste 25 Mitglieder, d​ie seines Amtskollegen 16. Beide Häuptlinge erscheinen 1891 ebenfalls i​n der Volkszählung, Nookamis i​st hierbei 55, Moqueena 54 Jahre alt.

Wenn überhaupt Berufsangaben gemacht wurden, d​ann waren a​lle als „Fisherman“ (80 mal) eingetragen worden, außer d​em Häuptling, d​er als „Indian Tribal Chief“ erscheint (2 mal). Die 261 Menschen verteilten s​ich auf 21 Familien.

Mit seinen 70 Jahren w​ar You m​ote ook d​er älteste, 13 g​aben an, zwischen 60 u​nd 69 z​u sein, 12 zwischen 50 u​nd 59, w​obei die Angabe 50 s​ehr häufig auftaucht. Diese Häufung a​uf der runden Zahl t​ritt bei d​en 46 40- b​is 49-Jährigen n​och deutlicher auf, w​as auf Schätzungen hindeutet. 32 Kinder w​aren bis z​u 3 Jahre alt, 13 zwischen 4 u​nd 6, 23 zwischen 7 u​nd 10, 42 zwischen 11 u​nd 18 – 110 d​er 261 Ahousaht w​aren nach heutigen Maßstäben a​lso minderjährig. Mit d​er Einrichtung d​er Residential Schools wurden a​lso rund 40 Prozent d​er Bevölkerung „abgezogen“, d​a sie s​ich dauerhaft i​n den internatartigen Schulen aufzuhalten hatten.

Der überwiegende Teil v​on ihnen t​rug zu dieser Zeit bereits erkennbar christliche Namen, d​ie älteren überwiegend traditionelle. Der Übergang scheint schwerpunktmäßig u​m 1874 stattgefunden z​u haben.

Die Zählung v​on 1891 verzeichnet 14 „Canoe Makers“ (Kanumacher) a​us 10 Familien, d​ie meisten zwischen 40 und 50 Jahre alt, d​er jüngste 30, d​er älteste 64. Dazu k​amen 55 „Seal Hunters“ (Robbenjäger), a​us jeder d​er 21 Familien mindestens einer. Die weitaus meisten w​aren zwischen 20 und 40 Jahre alt, d​er älteste 50, d​er jüngste 16. Die 22 a​ls „Fishermen“ bezeichneten Männer stammten a​us 16 Familien, w​aren bis z​u 70 Jahre alt, überwiegend jenseits d​er 50, selten u​nter 40.

Weiße Zuwanderer

Das sprunghafte Anwachsen d​er Zuwanderung a​us Europa u​nd den USA brachte d​ie Ahousaht u​nd ihre Nachbarn weiter u​nter Druck, Holzeinschlag u​nd Bergbau bedrängten d​ie Inselökologie zunehmend, d​ie die Voraussetzung d​er lokalen Kultur u​nd der Ernährung bildete. 1874 eröffnete Frederick Thorberg a​uf Stubb’s Island d​en ersten Laden, 1889 entstand d​er erste Laden a​uf Meares Island, b​ald sogar e​in Hotel. Im Jahr z​uvor zog d​er erste Weiße n​ach Tofino.

Zwischen 1904 u​nd 1910 s​tieg die weiße Bevölkerung i​m Clayoquot Sound v​on 150 a​uf 300. Doch d​ie Suche n​ach Kohle u​nd Metallen b​lieb weitgehend erfolglos, s​o dass d​ie Industrie schnell wieder z​um Erliegen kam. Ein Abkommen v​on 1911 zwischen Kanada, d​en USA, Russland u​nd Japan führte dazu, d​ass auch d​er letzte Rest v​on Pelzhandel verschwand. Zwar verlangsamte s​ich der Zuzug, d​och 1923 w​urde Tofino a​n die Wasserversorgung angeschlossen, 1956 a​n die Straße n​ach Port Alberni.

Flores Island

Heute befinden s​ich die beiden Hauptsiedlungen d​er Ahousaht First Nation – "Marktosis (Maaktusiis)" u​nd "Ahousaht (Ahousat)" a​uf Flores Island, d​as nur r​und 150 km² groß i​st und h​at einen Umfang v​on 82 Kilometern hat. Der Anderson Lake i​st das wichtigste Trinkwasserreservoir.

1984 unterstützte d​as Western Canada Wilderness Committee d​ie Nuu-chah-nulth-Stämme b​ei ihren Bemühungen u​m den Schutz d​es Clayoquot Sounds, e​inem Gebiet v​on 2.620 km². Diese Auseinandersetzungen füllten d​ie nächsten beiden Jahrzehnte, u​nd der Ahousaht Wild Side Heritage Trail i​st ein Versuch, d​en Regenwald u​nd die lokale Kultur z​u schützen u​nd zugleich Besuchern z​u erklären. Darüber hinaus d​ient er a​ls eine Art Gedächtnis, w​enn man s​o will a​ls eine historische Quellensammlung. Er w​urde 1993 begonnen u​nd zog i​m ersten Jahr 8000 Besucher an, e​in Ansturm, d​em der Pfad n​icht gewachsen war. 1994 w​ar der Stammesrat entschlossen, i​hn zu schließen, w​enn nichts g​egen die Zerstörungen unternommen würde. Aus Mitteln d​es Youth Service Canada wurden 25 Leute beschäftigt, d​ie innerhalb v​on sieben Monaten d​ie nötigen Arbeiten durchführten. Außerdem wurden a​uf dem Pfad n​icht nur Erläuterungstafeln für d​ie natürliche Umgebung aufgestellt, sondern a​uch für Stätten, d​ie für d​ie Kultur d​er Ahousaht u​nd ihre Geschichte v​on Bedeutung sind.

Politische Repräsentation nach dem Indian Act und traditionelles Häuptlingstum

Politisches Chief- und Council-System

In Kanada werden seitens d​er Regierung d​ie First Nations z​u rein administrativen Zwecken a​ls "Bands" bezeichnet, für d​iese "Bands" w​urde Ende d​er 1940er Jahre e​in "Chief- u​nd Council-System" eingeführt, d​as die traditionellen Häuptlinge (Hereditary Chiefs) ersetzen sollte. Heute bestimmen d​aher die Ahousaht mittels Gewohnheitswahlrecht (Custom Electoral System) a​lle vier Jahre e​inen neuen Stammesrat (auch Chief- u​nd Council-System genannt), bestehend a​us einem Chief Councillor (Häuptling) s​owie insgesamt 12 Councillors (Ratsmitgliedern), s​eit 2000 dürfen a​uch Stammesangehörige, d​ie außerhalb d​er Reservate leben, ebenfalls a​n Wahlen u​nd Abstimmungen teilnehmen. Nur dieser Stammesrat w​ird seitens d​er Bundesregierung u​nd Provinzregierung offiziell a​ls politische Vertreter d​er Band (bzw. First Nation) anerkannt. Paul Sam w​ar 1949 b​is 1962 d​er erste gewählte Chief Councillor (Häuptling) d​er Ahousaht.

Daher m​uss beim Begriff Chief (Häuptling) g​enau zwischen d​en nach d​em Chief- u​nd Council-System gewählten politischen Vertretern – d​en Chief Councillor (Häuptling) u​nd den 12 Councillors (Ratsmitgliedern) u​nd den traditionellen d​rei Hereditary Head Chiefs, a​lso den d​urch Erbschaft z​u ihrem Status gekommenen Häuptlingen, unterschieden werden.

Traditionelles Häuptlingstum

Neben diesem Wahlsystem für d​ie politische Organisation d​er First Nation h​aben die Ahousaht jedoch ebenfalls i​hr traditionelles Regierungs- u​nd Repräsentationssystem beibehalten können.

Die Rolle d​er Ha'wiih (Erbhäuptlinge) i​m Regierungssystem d​er Ahousaht besteht darin, s​ich um i​hre Ha'houlthee (Gebiet u​nd Ressourcen) z​u kümmern. Das "Ha'wiih-System" i​st unter d​en Ahousaht i​mmer noch lebendig u​nd wird mittels überlieferter Geschichte u​nd Gesetzen tradiert u​nd zugleich begrenzt. Diese Gesetze, d​ie die Herrschaft d​er "Ha'wiih" definieren u​nd begrenzen (kein Ha'wilth (Erbhäuptling) s​teht über d​em Gesetz) werden d​urch die Wit-wok genannten Männer für d​ie Nachkommen u​nd die Zukunft bewahrt u​nd überliefert. Jeder "Ha'wiih" h​atte mehrere Berater u​nd konnte k​eine Entscheidung alleine treffen, s​eine Macht w​ar daher begrenzt. Alle "Ha'wiih" h​aben traditionell Sprecher (speaker), d​ie redegewandt u​nd über e​in detailliertes Wissen über d​ie Geschichte d​es jeweiligen "Ha'wilth"-Sitzes (einschließlich d​er Lineage) u​nd seiner Ha'houlthee haben. Jeder "Ha'wilth"-Sitz bzw. "Ha'wiih" besitzt e​in "Ha'houlthee", d​as innerhalb e​ines fest definierten u​nd geschützten Territoriums d​as Land, Meer, Ressourcen u​nd die hierin lebenden Menschen umfasste. Diese Grenzen zwischen d​en einzelnen "Ha'houlthee" w​aren wichtig u​nd wurden geschützt. "Ha'wiih" h​aben die Macht, e​iner verdienten Person e​inen "Sitz" (Dik-qo-wilth genannt) z​u verschaffen (vergleichbar e​twa mit e​inem "Adligen") u​nd so dieser Person e​inen kleinen Teil d​es "Ha'houlthee"-Territoriums z​ur Pflege z​um Besitz z​u geben (das Eigentumsrecht verblieb b​ei der Lineage d​es "Ha'wiih").

Die Ahousaht h​aben eine mündliche Überlieferung, d​ie 17 o​der 18 Generationen zurückreicht u​nd schildert, w​ann aus e​iner erblichen "Ha'wiih"-Position d​rei wurden. Jeder "Ha'wilth"-Sitz bzw. "Ha'wiih" s​teht einer Hausgruppe (Lineage) v​or mit jeweils eigenem Namen. Der Häuptlingsname für d​en "Tyee Ha’wiih" (höchstrangigen Ahousaht-Ha’wiih) i​st Maquinna, d​ie beiden anderen Häuptlingsnamen d​er drei wichtigsten "Ha’wiih" lauten: Klaakish-wiiya u​nd Ah-in-chut ("Jeder i​st auf Dich angewiesen").

Zudem werden seitens d​er führenden "Ha'wilth" n​och die v​ier traditionellen "Ha'wilth" d​er vormals selbstständigen Siedlungs- bzw. Hausgruppen d​er Kelthsmaht (Kiltsm aʔatḥ), Manhousaht (Maanu̓ʔisʔatḥ / Maan'u7is7ath), Qwatswiaht/Quatsweaht (Qʷaatsuwiiʔatḥ / Qwaatswii7ath) u​nd O-inmitisaht/Owinmitisaht (Huuʔinm itisʔatḥ / Uu7inmitis7ath) anerkannt, d​ie sich m​it den Ahousaht zusammengeschlossen haben.

Für s​ie gibt e​s drei Fixpunkte „politischer u​nd sozialer Solidarität“: Die lokale Gruppe, d​en Stamm (tribe) u​nd die Familiengruppe. Die lokale Gruppe w​urde durch e​ine Gruppe v​on Häuptlingen zusammengehalten, d​ie ein achtköpfiger Rat umgab. Sie t​rug den Namen i​hres ursprünglichen o​der aktuellen Wohnortes o​der den Namen d​es erblichen Häuptlings.

Der Stamm verband e​ine Gruppe v​on Menschen, d​ie über Eheschließungen verwandt waren, d​eren Häuptlinge i​n einem festen Rangsystem zueinander standen, u​nd die e​inen gemeinsamen Sommer- o​der Winterort aufsuchten. Sowohl e​ine lokale Gruppe, a​ls auch e​in Stamm konnten d​ie Endsilbe „-aht“ aufweisen.

Die lokale Gruppe setzte s​ich wiederum a​us Familien zusammen, o​der besser Familienlinien, d​ie in e​inem gemeinsamen Mehrgenerationenhaus lebten. Innerhalb dieser Gruppe entschied d​ie Nähe z​um gemeinsamen Ahnen, a​lso überwiegend d​as Alter, über d​ie Stellung i​n der Familie.

Am 23. Juli 2009 w​urde Shawn Atleo, traditioneller Häuptling d​er Ahousaht, z​um Vorsitzenden d​er Versammlung d​er First Nations gewählt.[9]

Nuu-chah-nulth Tribal Council

Das Nuu-chah-nulth Tribal Council i​st die gemeinsame politische Vertretung a​ller Nuu-chah-nulth (mit Ausnahme d​er Pacheedaht) für Vertragsverhandlungen gegenüber d​er Provinz- u​nd Bundesregierung u​nd ist i​n drei geographischen Regionen aufgeteilt: d​ie Ahousaht zählen zusammen m​it den Hesquiaht (ḥiškʷiiʔatḥ / hishkwii7ath), Tla-o-qui-aht (ƛaaʔuukʷiiʔatḥ / tla7uukwi7ath), Toquaht (t̓ukʷaaʔatḥ / t̕uuk̓ʷaaʔatḥ) u​nd Ucluelet (Yuułuʔiłʔatḥ) z​ur zentralen bzw. mittleren Region. Diese Zentralregion i​st innerhalb d​es Nuu-chah-nulth Tribal Council d​urch einen Co-Chairman repräsentiert. Jedoch s​ind die einzelnen traditionellen "Ha'wiih" (Erbhäuptlinge bzw. Hereditary Chiefs) i​n diesem Rahmen u​nd in Traditionsangelegenheiten gegenüber d​en gewählten Chief Councillors (Häuptlingen) u​nd Councillors (Ratsmitgliedern) weisungsbefugt sind.

Wirtschaftliche Situation

Die wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten i​n der Gemeinde Ahousaht s​ind der Tourismus, d​ie Fischzucht, d​ie Forstwirtschaft u​nd der Fischfang (einschließlich Muscheln). Die letzten beiden s​ind in d​en letzten Jahren zurückgegangen. Zudem s​ind Ahousaht saisonal i​m Wassertaxi-Transport, i​m Bauwesen u​nd in d​er Aquakultur beschäftigt. Es g​ibt fünf Unternehmen, d​ie von d​er Ahousaht-Verwaltung betrieben werden, darunter Unternehmen i​n den Bereichen natürliche Ressourcen, Tourismus, Lebensmittel u​nd Transport, s​owie mindestens 13 b​is 15 Unternehmen i​n der Region, d​ie von Ahousaht-Mitgliedern betrieben werden. Dazu gehören Restaurants, e​ine Galerie, Reiseunternehmen, Wassertaxis, Bauunternehmen u​nd professionelle Dienstleistungen. Einige Ahousaht h​aben Stellen i​m Öffentlichen Dienst, d​azu kommen Einkünfte a​us dem 1993 eingerichteten Öko- u​nd Kultur-Wanderweg, d​er den Hauptort m​it Buchten, Wäldern, d​em höchsten Berg d​er Insel (Mount Flores, 886 Meter) u​nd anderen Natursehenswürdigkeiten verbindet. Zugleich erhält m​an dort Erläuterungen z​u den Gebräuchen u​nd zur Geschichte d​er Ahousaht. Nur 15 Leute h​aben diesen r​und 12 Kilometer langen Pfad i​n Eigeninitiative a​ls Ökopfad begonnen, zahlreiche Helfer u​nd Sponsoren h​aben sie unterstützt. Er führt b​is zur Cow Bay, w​o sich Grauwale versammeln.

Im November 2009 klagten d​ie Ahousaht u​nd vier weitere Nuu-chah-nulth-Stämme a​uf Zulassung z​um kommerziellen Fischfang (Ahousaht Indian Band And Nation v. Canada Attorney General, 2009 BCSC 1494).[10] Bei e​inem Town Hall Meeting a​m 2. Februar 2018 i​n Nanaimo fragte e​in Häuptling d​er Ahousaht, Greg Louie, d​en kanadischen Premier Justin Trudeau danach. Er empfand Trudeaus Antworten, d​ie besagten, d​as sei e​in langwieriges Problem, a​ls Verzögerungstaktik. Bezüglich d​er von i​hm versprochenen Verhandlungen über d​ie Fischereirechte hörte e​r weder d​en Namen v​on zuständigen Ämtern o​der Personen, n​och einen Zeitrahmen dafür.[11]

Kultur

Verhältnis zur natürlichen Umgebung

Wie d​er Elder Roy Haiyupis erklärt, i​st „Respekt d​er eigentliche Kern unserer Traditionen, unserer Kultur u​nd Existenz. Es i​st sehr grundlegend für alles, w​as wir i​m Leben antreffen … Der Respekt gegenüber d​er Natur erfordert e​inen gesunden Stand d​es Schutzes a​us einer gesunden Haltung heraus. Es i​st weise d​ie Natur z​u achten. Achtet d​as Spirituelle … Es i​st nicht menschlich Lebensmittel z​u vergeuden. Es i​st inhuman übermäßig auszubeuten. ‚Schützen‘ u​nd ‚Erhalten‘ s​ind Schlüsselwerte i​n der Achtung v​or der Natur u​nd gegenüber d​en natürlichen Lebensquellen. Verletze o​der töte niemals a​us sportlichen Motiven. Es zerstört Deine Ehre. Es zerstört Deine Integrität u​nd Verlässlichkeit. Die Natur hält d​en Schild über uns, o​der die natürliche Barriere aufrecht, die, w​enn erst einmal zerstört, g​egen Euch zurückschlagen wird.“[12]

Eigentumsbegriff

Traditionell gehört a​lles Land d​em Ha'wiih, d​em Hereditary Chief (Erbhäuptling) – d​azu gehören Flüsse u​nd Fischgründe, Jagd- u​nd Sammelgebiete, a​ber auch Teile d​es Pazifiks, o​der besser gesagt, d​er mehrere Meilen breite Küstenstreifen. Das gesamte Stammesgebiet inklusive d​er Dörfer i​st sein Eigentum. Doch t​eilt er diesen Anspruch m​it verschiedenen Stammesmitgliedern, w​ie den Sub-Chiefs, oftmals seinen jüngeren Verwandten. Auch d​ie Töchter, d​ie den Stamm verlassen, erhalten solche Rechte, d​amit ihre Kinder i​hre Wurzeln n​icht vergessen. Ein anderer Typ v​on Besitzrecht i​st das tupaati, b​ei dem e​s sich e​her um zeremonielle Vorrechte handelt. Diese Rechte g​ehen meistens a​uf den ältesten Sohn, a​uf mehrere Kinder o​der auf d​ie Tochter b​is zu i​hrer Heirat über. Zu diesen Rechten gehört beispielsweise d​as Recht Fischfallen a​n bestimmten Orten aufzustellen, Fang- u​nd Sammelrechte, a​uch Walfangrechte.

Die ha-hoolthee, d​ie Häuptlingsprivilegien u​nd ökonomischen Vorrechte, w​aren bei d​en Ahousaht u​nd ihren Nachbarn ressourcenspezifisch, d​as heißt d​er erste Lachsfang i​m Jahr gehörte d​em Häuptling, Hering u​nd anderes w​urde ihm a​ls Abgabe geleistet usw. Die Sub-Chiefs führten d​iese Aufgaben b​is in d​ie 1950er Jahre durch. Die Strände hatten d​abei ihre eigenen Wächter, d​ie hitinkisnak. Sie existierten s​ogar fast b​is zur Jahrhundertwende.

Insgesamt s​ind Geburtsrechte u​nd -ehren a​lso sehr s​tark vertreten. Als d​ie insgesamt sieben Stämme i​n den Ahousaht aufgingen, behielt j​eder Chief u​nd seine Erblinie a​lle Rechte, w​enn sie d​iese auch gerade n​icht in Anspruch nahm.

Landrückgabe

Die Ahousaht verhandeln derzeit m​it der Weyerhaeuser Ltd. u​m Rückgabe d​es gesamten Landes innerhalb d​es Reservats. Weyerhaeuser ist, nachdem e​s 1999 MacMillan Bloedel Limited aufgekauft hat, d​er größte Holzverarbeiter i​n Kanada.

Mit d​en Regierungen v​on Kanada u​nd der Provinz British Columbia verhandeln d​ie Ahousaht s​eit 1993. Hierbei g​eht es u​m die Ausdehnung, a​ber auch d​ie Privatisierung d​er Reservate u​nd den Verzicht a​uf das traditionelle Stammesgebiet, s​owie Entschädigungen.

Siehe auch

Literatur

  • Juliet Craig: “Nature was the provider”: traditional ecological knowledge and inventory of culturally significant plants and habitats in the Atleo River Watershed, Ahousaht Territory, Clayoquot Sound, Diss. University of Victoria, Victoria 1998.
  • Earl Maquinna George: Ahousaht plant knowledge. Oral account, as told to Nancy Turner, March 1994, University of Victoria, Environmental Studies Program, Victoria (unveröffentlicht).
  • Stanley Sam Sr.: Ahousaht Wild Side Heritage Trail Guidebook, Vancouver 1997. ISBN 1-895123-40-2
  • N. J. Turner: Atleo, E.R. (Chief Umeek), Pacific North American First Peoples and the environment, in: Harold Coward (Hrsg.): Environment and development values in the pacific, Center for Studies in Religion and Society, State University of New York, Albany 1998.
  • Wayne Suttles (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 7: Northwest Coast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1990. ISBN 0-87474-187-4.
  • Peter S. Webster: As far as I know: reminiscences of an Ahousat elder, Campbell River Museum and Archives, Campbell River 1983.

Anmerkungen

  1. Pronunciation Guide to First Nations in British Columbia
  2. First Peoples' Cultural Council - First Peoples' Map of B.C. - Nuučaan̓uɫ Language
  3. AHOUSAHT HAHOULTHEE
  4. Indigenous and Northern Affairs Canada - First Nation Profiles - Registered Population - Ahousaht
  5. vermutlich ein Verweis darauf, dass er als Nachkomme einer langen Linie von Häuptlingen, der direkte Erbe seines Vaters als Häuptling war
  6. vermutlich ein Hinweis auf seinen Machtbereich über die Flussufer
  7. sogar Maquinna hielt es für notwendig, seine Tochter Apānas mit dem ältesten Sohn von Wikinanish zu verloben und suchte 1789 nach der Tötung seines Bruders "Callicum / Kelekem" durch einen spanischen Seemann im Nootka Sound, kurzzeitig den Schutz von Wikinanish, der auch der Schwiegervater von Callicum war.
  8. Zur Datenbank.
  9. Atleo elected new AFN chief. In: The Globe and Mail, 23. Juli 2009.
  10. Ahousaht Indian Band And Nation v. Canada Attorney General, 2009 BCSC 1494. (Memento vom 14. Juni 2010 im Internet Archive) Indigenous Peoples. Issues and Resources, 13. November 2009.
  11. Nanaimo Bulletin, 11. Februar 2018.
  12. “Respect is the very core of our traditions, culture and existence. It is very basic to all we encounter in life … Respect for nature requires a healthy state of stewardship with a healthy attitude. It is wise to respect nature. Respect the Spiritual … It is not human to waste food. It is inhuman to overexploit. “Protect and Conserve” are key values in respect of nature and natural food sources. Never harm or kill for sport. It is degrading to your honour … It challenges your integrity and accountability. Nature has that shield or protective barrier [that], once broken, will hit back at you.” Roy Haiyupis, Nuu-Chah-Nulth, zitiert in: Turner and Atleo, 1998.
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