1-Chlor-1,1-difluorethan
1-Chlor-1,1-difluorethan ist eine in der Natur nicht vorkommende chemische Verbindung, ein farbloses, leicht etherisch riechendes Gas, das schwerer als Luft ist. Es gehört zu den teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen, schädigt die Ozonschicht und ist ein Treibhausgas.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | 1-Chlor-1,1-difluorethan | ||||||||||||||||||
Andere Namen | |||||||||||||||||||
Summenformel | C2H3ClF2 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses Gas mit schwachem Geruch[2] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 100,50 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
gasförmig | ||||||||||||||||||
Dichte |
4,72 kg·m−3[2] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Siedepunkt |
−9,6 °C[2] | ||||||||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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MAK | |||||||||||||||||||
Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Treibhauspotential |
2345 (bezogen auf 100 Jahre)[5] | ||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gewinnung
Chlordifluorethan wird technisch durch Umsetzung von Vinylidenchlorid mit Fluorwasserstoff[6] oder durch Fluorierung von 1,1,1-Trichlorethan[7] hergestellt.
Eigenschaften und Toxikologie
Das Gas ist hochentzündlich und bildet mit Luft explosive Gemische. Es ist auch dadurch gefährlich, dass es sich in geschlossenen Räumen unbemerkt ansammeln kann. Bei einer Laborstudie mit Ratten konnten keine toxischen Wirkungen der Substanz nachgewiesen werden[8]; bei einer Studie mit Mäusen und Ratten traten toxische Effekte erst bei extrem hohen Dosen (Inhalation von 1,7 bzw. 2 kg innerhalb von 2 bzw. 4 Stunden) auf.[4]
Verwendung
Chlordifluorethan wird als Kältemittel verwendet und kann weltweit aufgrund dieser Verwendung in geringen Mengen in der Luft nachgewiesen werden. Es ist außerdem Ausgangsstoff für die Herstellung von Vinylidenfluorid und damit für den Kunststoff Polyvinylidenfluorid. Zudem kann Chlordifluorethan das die Ozonschicht weitaus stärker schädigende Trichlorfluormethan als Treibmittel zur Herstellung von Schaumstoff ersetzen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Eintrag zu HYDROCHLOROFLUOROCARBON 142B in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Eintrag zu 1-Chlor-1,1-difluorethan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
- Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 75-68-3 bzw. 1-Chlor-1,1-difluorethan (R 142b)), abgerufen am 30. September 2019.
- Toxicometric Parameters of Industrial Toxic Chemicals Under Single Exposure. Izmerov, N.F., et al., Moscow, Centre of International Projects, GKNT, Pg. 53, 1982.
- G. Myhre, D. Shindell et al.: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Working Group I contribution to the IPCC Fifth Assessment Report. Hrsg.: Intergovernmental Panel on Climate Change. 2013, Chapter 8: Anthropogenic and Natural Radiative Forcing, S. 24–39; Table 8.SM.16 (ipcc.ch [PDF]).
- U.S. Patent 5159126
- U.S. Patent 4996378
- JA Seckar et al.: Toxicological evaluation of hydrochlorofluorocarbon 142b. Food Chem Toxicol. 24/3/1986 S. 237–40. PMID 3957176